So erstellst du dir eine eigene Content Marketing Strategie für dein Unternehmen

Du weisst zwar, dass der Einsatz von Content Marketing dir und deiner Firma einen Wettbewerbsvorteil einbringen kann, jedoch bereitet dir die Umsetzung einer passenden Strategie Schwierigkeiten? Dann bist du nicht allein, denn einem Grossteil der Schweizer Unternehmen geht es ebenso.

Im folgenden Blogbeitrag zeigen wir dir, wie etablierte Marken und Start-up-Unternehmen das Content Marketing nutzen und wie auch du dir eine geeigneten Strategie erarbeiten kannst.
Von: Fink Isabella, Gasser Maurus, Nguyen Dao My Huyen, Romang Renato
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Was ist eine Content Marketing Strategie im Online-Marketing und Vertrieb?

Die traditionellen Marketingparadigmen verändern sich stetig. Eine der bedeutsamsten Veränderungen, die das traditionelle Marketing durchlaufen hat, ist die Entstehung des Online-Marketings. Dies erfordert ein Umdenken von Unternehmen, die in der heutigen, digitalen, schnelllebigen und informationsgetriebenen Welt wettbewerbsfähig bleiben wollen [1]. Denn herkömmliche Werbung im Internet erzielt nicht mehr die Wirkung, die sie einmal hatte: Konsumenten leiden unter «Content Blindness» und nehmen die Werbung gar nicht richtig wahr. Zusätzlich installiert sich ein grosser Teil der Nutzenden Ad-Blocker, um Werbeinhalte auf Websites zu blockieren. Ungefähr 12% aller Werbeanzeigen online werden also gar nie von Konsumenten gesehen. Content Marketing ist somit der Schlüssel zu einer erfolgreichen Online-Marketing-Kampagne und zum wichtigsten Instrument des digitalen Marketings geworden. Doch was ist Content Marketing eigentlich?

Es gibt keine allgemein gültige und einheitliche Definition, doch der Kern einer Content Marketing Strategie ist die Erstellung und Verbreitung von relevanten und wertvollen Inhalten, um eine klar definierte und verständliche Zielgruppe anzuziehen, zu akquirieren und zu binden - mit dem Ziel profitable Kundenaktionen auszulösen und zu fördern [1]. Content Marketing ist dabei keine Neuheit, bereits früh wurden Newsletter eingesetzt, um die Konsumenten eines Unternehmens mit relevanten Inhalten zu erreichen. Durch das Internet ist es lediglich einfacher geworden, Werbung zu schalten und damit Menschen zu erreichen [1]. Wie Umfragen zeigen, kommt klassische Bannerwerbung in vielen Fällen aber eher schlecht an. Konsumenten empfinden sie als störend, nervig, aufdringlich und überspringen Werbeanzeigen vor Videos wenn möglich.

Diese klassische Bannerwerbung ist eine Form des Push-Marketings, die Aktion geht also vom Anbieter/Werbeträger aus. Der Konsument bekommt diese Werbung präsentiert, ob er will oder nicht. Beim Content Marketing hingegen geht die Aktion vom Konsumenten aus, weshalb man auch vom Pull-Marketing spricht. Die Nachfrager suchen also nach einem bestimmten Produkt und wollen sich darüber informieren [2]. Für Anbieter ist es entsprechend wichtig, interessante und relevante Inhalte zu veröffentlichen, über die sich Konsumenten informieren können. 

Ein weiterer interessanter Faktor ist der Kanalwechsel, kurz ROPO (Research online, purchase offline oder umgekehrt). Ein Kunde kann sich z. B. online über ein Produkt informieren in Blogs, Videos, Foren etc. Und das Produkt anschliessend physisch im Laden kaufen. Durch die Informationen in einem Onlinebeitrag kann das von Kunden empfundene Kaufrisiko gesenkt werden, das typischerweise beim Online-Einkauf vorliegt [3].

Im Folgenden stellen wir dir einige psychologische Effekte vor, die du zur Optimierung deines Content Marketing nutzen kannst [4].

Mere-Exposure Effekt

Der Mere-Exposure Effekt ist ein Phänomen, bei dem Menschen eine Präferenz zu Dingen zeigen, mit denen sie vertraut sind. Dieser psychologische Effekt kann in Kombination mit Brand Awareness zu Markenloyalität führen.

Nutze dies, indem du qualitativ guten Content für deine Kunden kreierst. Dadurch wird dieser Inhalt häufiger konsumiert, was zu einer Vertrautheit führt. Früher oder später wirst du den Punkt erreicht haben, an dem Kunden deinen Content und damit deine Produkte der Konkurrenz vorziehen.

Information-Gap Theory

Die Information-Gap Theorie besagt, dass eine Neugier geweckt wird, wenn eine gefühlte Differenz zwischen bestehendem und verfügbarem Wissen besteht. Diese Theorie tritt besonders auf die Generation Z zu. Nutze dies, indem du nicht die ganze Story in deinem Beitrag angibst, sondern z. B. nur auf den vollständigen Inhalt verweist. Dadurch kannst du Kunden auf deine Webseite locken, wo die vollständige Information verfügbar ist.

Frequency Illusion

Die Häufigkeitsillusion, auch bekannt als Baader-Meinhof Phänomen, besagt Folgendes: Sobald du etwas zum ersten Mal gehört hast, wird es dir gefühlt überall begegnen. Diese Eigenschaft kannst du strategisch in deine Content Marketing Strategie einbauen. Erstelle mehrere Beiträge mit derselben Message und teile sie über alle deine Plattformen. Durch die Häufigkeitsillusion ergeben die Beiträge zusammen eine ganzheitliche Nachricht, die du übermitteln kannst.

Reciprocity

Diese Theorie besagt, dass positive und freundliche Aktionen auch positive Reaktionen hervorrufen. Im Content Marketing kannst du dir das zu Nutze machen, indem du durch deine Beiträge deinen Kunden einen Mehrwert bietest, ohne eine direkte Gegenleistung zu verlangen.

Social Proof

Social Proof ist ein psychologisches Phänomen dass dich dazu bringt, die Aktionen und Meinungen von sozialen Gruppen zu übernehmen. Das kannst du auf mehrere Arten nutzen:

  • Zunächst kannst du Buttons einfügen, die anzeigen, wie häufig mit einem Beitrag interagiert wurde (z. B. Anzahl Aufrufe, Shares, Likes etc.)
  • Social Proof kreiert viralen Effekt: Hat der Beitrag eine gewisse Reichweite erreicht, wird er von immer mehr Menschen wahrgenommen. Durch häufiges Teilen wird häufiger mit dem Beitrag interagiert, was zu einer noch grösseren Reichweite führt.

Wie funktioniert nun Content Marketing?

Wie funktioniert nun Content Marketing?

Bei der Content Marketing Strategie geht es darum, zugeschnittenen Content spezifisch für eine ausgewählte Zielgruppe bereitzustellen [5]. Dies muss klar von der Content-Strategie unterschieden werden, welche sich nur auf die Beschaffenheit des Contents beschränkt [6]. Beim Content-Marketing geht es um strategische und taktische Ziele. Zu ersterem gehören die Positionierung der Marke und die Kundenbindung. Die Kundengewinnung und Lead-Generierung sind dabei als taktische Ziele anzusehen [7].

Es können zwei Ansätze verfolgt werden, wobei entweder die Core-Story oder die Customer-Journey im Fokus steht [7].

Die Core-Story hilft dabei, ein Branding über den Content für die eigene Marke aufzubauen. Dabei können Dir folgende Fragen helfen:

  • Wer bin ich?
  • Wer ist meine Zielgruppe?
  • Für was soll mein eigenes Medium stehen?
  • Wie und wo möchte ich mich als Unternehmen/Marke positionieren? [7]

Bei der Customer-Journey steht die Zielgruppe im Fokus. Dabei müssen Konzeption, Produktion und Veröffentlichung von Content entlang der Customer Journey angegliedert sein. Das bedeutet, dass zuerst die Aufmerksamkeit deiner Kunden erweckt werden muss, sodass sie Interesse an deinen Produkten oder deiner Dienstleistung zeigen. Danach solltest du den Content so gestalten, dass Kunden ihn gegenüber Konkurrenten bevorzugen. Wenn dir das gelingt, werden deine Produkte gekauft und zufriedene Kunden werden nachher wieder zu dir kommen [7].

Wenn man sich für einen der genannten Ansätze entschieden hat, geht es darum den Content Marketing Prozess festzulegen. Ein zentraler Punkt bei diesem ganzen Prozess ist, dass er ganzheitlich und abteilungsübergreifend umgesetzt werden muss. Somit bildet die Content Marketing Strategie einen langfristigen Plan zur Konzeption, Produktion und Distribution von Inhalten ab. Der Prozess kann grob in die nachfolgenden Themenfelder eingeteilt werden [7]:

Bild 1: Content Marketing Prozess

Strategie

Der erste Schritt besteht darin die Zielgruppe zu definieren, sowie strategische und taktische Ziele festzulegen [7]. Konkret geht es bei der Definition der Zielgruppe darum, Buyer Personas zu erstellen um die Bedürfnisse der Zielgruppe besser zu verstehen. Dadurch gibst du deiner Zielgruppe ein Gesicht. Personas repräsentieren also deine Kunden. Basierend auf Informationen über deine Bestandskunden oder aus der Marktforschung können die Buyer Personas erstellt und konkretisiert werden [10, 11]. Zudem sollte eine Wettbewerbs-Analyse durchgeführt werden um sich klar von seinen Konkurrenten differenzieren zu können. Um das zu messen kann man Backlinks, oder BuzzSumo verwenden [5].

Analyse

Im Weiteren ist es wichtig eine Content Analyse durchzuführen, um generell herauszufinden welche Themen aktuell im Trend sind und bei den Kunden gut ankommen. Ein wichtiges Tool hier ist BuzzSumo, welches zeigt auf welchen sozialen Kanälen Themen geteilt werden, wer die Themen teilt und wer Links zum Content setzt [5]. Die Tools Quora und Reddit zeigen ebenfalls, welche Themen bei Kunden besonders gefragt sind. Dies ist wichtig, um anschliessend die passenden Medienformate zur Verfügung zu stellen. Auch der Keyword Research sollte grosse Bedeutung beigemessen werden. Damit können besonders relevante Begriffe herausgefiltert werden und der Content passend für die Zielgruppe gemacht werden. Unterstützende Hilfsmittel sind hier ahrefs oder searchmetrics [7].

Konzeption

Bei der Konzipierung der Website steht die Entwicklung von Content-Ideen und einem passenden Design im Vordergrund [7]. Ausserdem geht es darum, einen Redaktionsplan zu erstellen, sodass der richtige Content produziert wird [5].

Produktion

Dieser Teil beschäftigt sich aktiv mit dem Erstellen der Inhalte. In einem nächsten Schritt muss der Content dann überprüft und freigegeben werden. Einen grossen Fokus solltest du auf Landing-Pages setzen, da diese bei der Akquirierung von Kunden helfen [7].

Distribution

Im zweitletzten Schritt wird der Inhalt dann veröffentlicht. Dabei empfehlen wir dir auf Suchmaschinenoptimierung zurückzugreifen, damit der Content möglichst viele Menschen deiner Zielgruppe erreicht [7].

Evaluation

Der letzte Schritt befasst sich mit dem Monitoring und der Optimierung des Inhaltes. Der Content sollte dabei laufend kontrolliert und gegebenenfalls aktualisiert werden [7].

So erstellst du eine Content Marketing Strategie für dein Unternehmen 

Die Erstellung von Inhalten ist Ziel und Zweck von gutem Content Marketing. Durch den anhaltenden technologischen Fortschritt wird Content Marketing immer mehr zu einer Online-Marketingstrategie. Für die Planung und Zweckbestimmtheit der Inhalte sind die Digital Marketing Engineers zuständig [8].

Um eine Content Marketing Strategie erfolgreich zu implementieren, müssen einige Punkte beachtet werden. Im folgenden Abschnitt wird in fünf Punkten erklärt, wie eine Content Marketing Strategie erfolgreich in Unternehmen implementiert und umgesetzt werden kann.

1. Ziele definieren

In einem ersten Schritt müssen sich die Digital Marketing Engineers einigen, was sie mit dem Content Marketing erreichen möchten. Dazu definieren sie klar ihre Ziele, damit die Strategie optimal an die Zielerreichung angepasst werden kann [9].

2. Zielgruppe bestimmen

In einem nächsten Schritt muss die Zielgruppe ausgewählt werden. Es ist wichtig, dass du deine Zielgruppe ganz genau kennst. Du musst wissen für welche Arten von Inhalten sich deine Zielgruppe am stärksten interessiert (Blogbeiträge, E-Books, Vorlagen, Infografiken, Videos, Podcasts, Inhalte auf Social-Media (LinkedIn, Instagram, Facebook etc.). Denn nur wenn der produzierte Inhalt auf die Zielgruppe abgestimmt ist, stösst dieser auf Interesse und wird konsumiert.

Buyer Personas zu erstellen kann dir dabei helfen deine Zielgruppe festzulegen. Für die Erstellung solltest du dir genügend Zeit und Ressourcen einplanen.

Bild 2: Buyer Persona Beispiel

Aber wieso der ganze Aufwand, wenn es doch viel einfacher wäre, den Markt anhand von einigen Kriterien einzuschränken? Wieso solltest du Buyer Personas erstellen? Wenn du dir vorstellst eine Person anzusprechen und nicht nur eine Zielgruppe, gelingt es dir deine Texte lebendiger klingen zu lassen [10]. Du versetzt dich in die Lage deiner Kunden und erkennst so Probleme, Bedürfnisse und Wünsche deiner Zielgruppe besser. Durch die Buyer Personas kannst du ablesen, welche Marketingkanäle bevorzugt werden und auf welche Inhalte die Zielgruppe anspricht [11]. Dies führt uns zum nächsten Punkt:

3. Inhalte festlegen

Für die Erstellung der Inhalte gibt es unzählige Möglichkeiten. Im Folgenden siehst du eine Auswahl beliebter Inhaltsformate:

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Blogbeiträge sind einer der am häufigsten verwendeten Content Marketing Formate. Mit einem gut konzipierten und durchgeführten Blogpost kannst du einerseits potenzielle Kunden auf deine Website locken, die Informationen über dich, deine Produkte oder Dienstleistungen suchen. Andererseits kannst du deine Marke auch als Autorität und Vordenker in deinem Bereich positionieren [12].

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Ein Social Media Post ist ein Beitrag auf einem Social Media Kanal. Posts bieten deinem Unternehmen die Möglichkeit, mit aktuellen und potentiellen Kunden auf einer persönlichen Ebene in Kontakt zu treten und zu interagieren. Indem du Inhalte auf sozialen Medien bereitstellst, kannst du Interessenten dazu bringen den “Follow”-, “Like”-, oder “Share-Button” zu klicken. Damit baust du aktiv ein Kundenerlebnis auf [13].

Infografiken sind besonders beliebte Formate, da sie visuell ansprechend sind und komplexe Informationen leicht lesbar und verständlich darstellen. Sie eignen sich besonders für grosse Mengen an Informationen und Daten. Eine Infografik ist jedoch nur dann effektiv, wenn Inhalt und Kontext so abgestimmt sind, dass deine Zielgruppe erreicht wird und das Wissen vermittelt wird, das sie braucht und will [14].

How-to-guides (Leitfäden) helfen deinen potenziellen Konsumenten mit einer schrittweisen Anleitung zur Erreichung verschiedener Ziele und Aufgaben. Mit Hilfe von How-to-guides kannst du dich zudem als Experte in deinem Bereich positionieren [14].

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Podcasts sind vorab aufgezeichnete Interviews und redaktionell bearbeitete Radiosendungen, in denen verschiedene Themen diskutiert werden, die für die Zielgruppe eines Unternehmens von Interesse sind. Durch Verwendung von Podcasts, kannst du effektiv deine Marken als Quelle von Fachwissen etablieren und ein Publikum aufbauen [15].

 

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Video Contents haben den höchsten Grad an Engagement auf sozialen Medien. Du kannst diese einsetzen, um bestimmte Sachverhalte zu erläutern, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu demonstrieren oder deinem Zielpublikum ein interessantes Thema zu präsentieren [14].

4. Verwalten und veröffentlichen von Inhalten

Für die Verwaltung und Organisation der Inhalte solltest du ein Content Management System (CMS) integrieren. Es hilft dir dabei digitale Inhalte zu erstellen, bearbeiten und veröffentlichen. Zudem kannst du mit einem CMS deine Webseite betreiben [9].

5. Ideen Generierung

Nun sind deine Ziele sowie die Zielgruppe definiert. Du weisst auf welchen Kanälen und in welchen Formaten du deine Inhalte präsentieren möchtest. Und du hast dich bereits für ein CMS zur Verwaltung deiner Inhalte entschieden. Nun heisst es neue Ideen für die Inhalte zu finden. Dabei kannst du auf nützliche Tools zurückgreifen. Mit einem Mindmap Creater (z.B. Mindomo) oder einem ganz einfachen Brainstorming können viele neue Ideen kreiert werden. Bench-Marketing kann ebenfalls helfen, sich für neue Themen und Ideen inspirieren zu lassen. Die Behandlung von aktuellen und vergänglichen Themen, obwohl diese Themen nicht den Hauptteil deiner Inhalte ausmachen werden, können trotzdem dazu beitragen den Traffic und Lead kurzzeitig auf ein höheres Niveau zu heben. Damit sind Themen zu wichtigen Feiertagen wie Weihnachten, Neujahr, Ostern gemeint, aber auch aktuelle Geschehnisse oder wichtige Anlässe, die deine Zielgruppe betreffen [9].

Best practise

Nivea zeigt bereits seit Jahren, wie erfolgreiches Content Marketing aussieht. Immer wieder veröffentlicht Nivea kurze Videos, die auf Social Media viral gehen. Beispielsweise der Youtube-Spot «Danke Mama» welcher anlässlich des Muttertages 2013 veröffentlicht wurde (siehe Youtube-Video 1). Der Spot erreichte innerhalb von kurzer Zeit Millionen von Aufrufen. Gleichzeitig generiert die Marke zum Thema Pflege und Wohlbefinden Content und teilt diese Informationen über verschiedene Kanäle [16].

Das wohl bekannteste Beispiel für Content Marketing ist die Stratos-Kampagne von Redbull. Allein am Tag des Sprunges von Felix Baumgartner erreichte der Getränkehersteller eine Kontaktreichweite von 170 Mio. Menschen [17].

Eine Content Marketing Strategie dient demnach nicht nur dazu, die Markenbekanntheit zu steigern, virale Effekte auszulösen oder höheren Traffic- und Lead zu generieren, sondern es geht auch um die Pflege von Kundenbeziehungen. Wie Nivea zeigt, sollte der produzierte Content einen Mehrwert für die Zielgruppe generieren. Echtzeit-Kommunikation, Interaktive Dialoge und Crossmediale Angebote helfen dabei, diese Kundennähe zu stärken [16].

Content Marketing lohnt sich nicht nur für grosse und umsatzstarke Unternehmen. KMUs können bereits mit kleinem Budget viel erreichen, wie das Unternehmen Dollar Shave Club eindrücklich unter Beweis gestellt hat. Im Jahr 2012 hat das Unternehmen ein Werbevideo veröffentlicht, welches innerhalb kürzester Zeit zum Internet Hit avancierte (4.75 Mio. Videoaufrufe nach nur 3 Monaten). Aktuell sind es bereits 27.8 Mio. Aufrufe (siehe Youtube-Video 2) [18].

Youtube-Video 1: Nivea - Danke Mama

Youtube-Video 2: DollarShaveClub

Je anspruchsvoller und medienaffiner das Publikum wird, umso schwieriger wird es potentielle Interessenten eines Unternehmens zu erreichen. Inzwischen ist das Publikum so medienaffin, dass es den Lärm herkömmlicher Werbung einfach ignoriert. Dabei konzentrieren sich Kunden vermehrt auf Inhalte, die ihre Fragen beantworten und letztlich ihren Bedürfnissen entsprechen [19]. Content Marketing ermöglicht es dir, die benötigten Informationen für deine Zielgruppe zu produzieren und liefern.

5 Gründe, weshalb Content Marketing für dein Unternehmen unerlässlich ist

1. Markenbekanntheit
Eines der wichtigsten Ziele einer Content Marketing Strategie ist die Steigerung der Markenbekanntheit. Wenn du deinem Publikum hochwertige, zielgerichtete Inhalte bietest, macht es bei jedem Besuch deiner Website eine positive Erfahrung. Diese positive Erfahrung kann die Wahrnehmung deiner Marke verstärken und sie dazu bringen, wiederzukommen, um mehr von deinem Inhalt zu konsumieren [19]. Dadurch stösst deine Zielgruppe immer wieder auf deine Website und verknüpft den Informationsnutzen mit deiner Marke. Somit bleibt dein Unternehmen langfristig im Gedächtnis der Rezipient*innen [19].

2. Brand Authority
Die Veröffentlichung hochwertiger Inhalte gibt dir die Möglichkeit, deinem Publikum dein Fachwissen auf deinem Gebiet zu zeigen [19]. Wenn Deine Inhalte die Fragen deiner Zielgruppe beantworten und ihr bei der Lösung bestimmter Probleme helfen, positionierst du dich als Branchenexperte, der die Aufmerksamkeit der Zielgruppe verdient [20]. Dadurch wird sich das Publikum immer an das Unternehmen oder die Marke erinnern, die ihm die benötigten Informationen liefert [19].

3. Gewinnung neuer Leads
Eines der Hauptziele jeder digitalen Marketingkampagne ist es, Leads für ein Unternehmen zu generieren. Dabei ist Content Marketing das Herzstück einer jeden digitalen Marketingstrategie. Mit Content Marketing können Menschen dich finden und kostenlos nützliche Informationen erhalten. In diesen Inhalten kannst du Aufforderungen zum Handeln (Call to Actions/CTAs) platzieren, welche dein Publikum dazu bringen, deinem Unternehmen die dringend benötigten Leads zu geben. Natürlich werden sie eher auf diese CTAs klicken und zu deiner Landing Page gelangen, wenn sie mit dem Inhalt, den du ihnen bietest, zufrieden sind [19].

4. Entwicklung von Kundenloyalität
Wenn die Leser die Inhalte einer Marke regelmässig lesen, beginnen sie, diese Marke in einem neuen Licht zu sehen, nicht nur in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit, sondern auch auf ihre Sympathie. Mit wertvollen Informationen/Inhalten, die auch ausserhalb des Produktangebots einen Mehrwert bieten, kannst du Loyalität bei bestehenden und potentiellen Kund*innen aufbauen [20]. Dies verhilft letztlich zu mehr Umsatz. Eine Havard Business School Studie belegt, dass bereits 5% treue Kund*innen ausreichen, um den Umsatz eines Unternehmens um 25% bis 95% zu steigern [21]. Indem du deine Kunden einbindest und ihre Fragen durch deine Inhalte beantwortest, bauen sie eine Beziehung zu dir auf.  Du verbesserst also nicht nur den Ruf deiner Marke, sondern förderst auch die Loyalität zu ihr.

5. Aufbau von Vertrauen
Der Aufbau von Vertrauen bei deinen Kunden ist eines der wichtigsten Dinge, die du für dein Unternehmen tun kannst. Vertrauen kann nicht nur den Umsatz steigern, sondern auch ein guter Massstab für Wachstum sein. Laut dem Edelman Trust Barometer 2021 wird Unternehmen inzwischen mehr Vertrauen entgegengebracht als NGOs, den Medien und der Regierung selbst. Damit sind Unternehmen in der Lage, engere Beziehungen zu ihren Kunden aufzubauen [22]. Somit wird deiner Marke eher vertraut, wenn du deinem Publikum relevante und wertvolle Inhalte bietest.

Denk daran...

Durch die immense und stetig steigende Menge an Inhalten im Web, wird es immer schwieriger aus der Masse herauszustechen. Deshalb wird es zunehmend wichtiger, dass du passenden, auf deine Zielgruppe zugeschnittenen Content bereitstellst. Dabei steht dir eine Vielzahl an Inhaltsformaten zur Verfügung.

Das Erarbeiten und Umsetzen einer Content-Marketing-Strategie benötigt Ressourcen in Form von Zeit und Geld. Kompetenzen müssen erworben oder eingekauft, sowie gewisse Strukturen und Prozesse angepasst werden. Das Content Marketing ist ein langfristiger Prozess und muss dementsprechend gemanagt werden. Dafür verschafft eine professionell geführte Strategie deinem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz [23].

Wir hoffen, dir hat dieser Beitrag gefallen und wünschen dir viel Erfolg bei der Umsetzung deiner Content Marketing Strategie!

Die Autor*innen

Fink Isabella

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Gasser Maurus

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Nguyen Dao My Huyen

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Romang Renato

Glossar

Buyer Personas

Eine Buyer Persona stellt eine fiktive Figur da, die einen deiner typischen Kunden repräsentiert [10].

Call to Action (CTA)

Call-to-Action (kurz: CTA) bezeichnet die strategische Platzierung eines Buttons innerhalb eines Marketing-Prozesses, der den Nutzer zu einer Handlung motiviert   (z. B. "Jetzt Mitglied werden", "Jetzt hier klicken" o.ä.) [24].

Keyword Research

Bei der Keyword Research suchst du gezielt nach relevanten Wörtern oder Wortgruppen für dein Produkt oder deine Dienstleistung. So können häufig gesuchte Begriffe in die Liste der Keywords aufgenommen werden [25].

Literaturverzeichnis

 [1] Baltes, L. P. (2015). Content marketing - the fundamental tool of digital marketing. http://webbut2.unitbv.ro/BU2015/series%20v/BILETIN%20I/15_Patrutiu.pdf (Abruf am 18.05.2022).

[2] Blattmann, O. (2022). Online-Marketing-Mix.

[3] Blattmann, O. (2022). Online-Marketing-Strategie.

[4] Weatherstone, E. (2015). 5 Psychological Theories You Can Apply to Your Content Marketing Strategy. On Target Digital Marketing. https://ontargetdigitalmarketing.com/5-psychological-theories-you-can-apply-to-your-content-marketing-strategy/ (Abruf am 24.05.2022).

[5] Burmeier, P. (2022). Eine Content-Strategie entwickeln: Eine Aufgabe für Marketing UND Sales. Takeoff Inbound Marketing. https://www.takeoffpr.com/blog/content-strategie (Abruf am 13.05.2022).

[6] Epler, S. (2018). Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Content-Marketing-Strategie und Content-Strategie?. Team Lewis. https://www.teamlewis.com/de/magazin/unterschied-content-marketing-strategie-und-content-strategie/ (Abruf am 12.05.2022).

[7] Kopp, O. (2021). Content Marketing: Definition, Grundlagen, Arten, Ziele, FAQ. Aufgesang. https://www.sem-deutschland.de/online-marketing-glossar/content- marketing/#Weitere_Definitionen_fuer_Content-Marketing (Abruf am 12.05.2022).

[8] Vinerean, S. (2017). Content Marketing Strategy, Defintion, Objectives and Tactics, Expert Journal of Marketing, 5(2), 92-98.

[9] McGill, J. (2018). So entwickeln Sie eine Content-Marketing-Strategie: Ein umfassender Leitfaden. HubSpot. https://blog.hubspot.de/marketing/content-marketing-strategie-entwickeln (Abruf am 04.05.2022).

[10] Köhler, K. (2021). Was ist der Unterschied zwischen Buyer-Personas & Zielgruppen?. HubSpot. https://blog.hubspot.de/marketing/was-ist-der-unterschied-zwischen-zielgruppen-und-buyer-personas (Abruf am 13.05.2022).

[11] Buyer Personas – ist das wirklich wichtig? (2022). Planinja. https://www.planinja.de/strategie/inbound-marketing/buyer-personas/ (Abruf am 13.05.2022).

[12] 14 Essential Tips For Launching A Blog To Highlight A Brand (2022). Forbes, https://www.forbes.com/sites/forbesagencycouncil/2022/03/21/14-essential-tips-for-launching-a-blog-to-highlight-a-brand/?sh=61716ce418ac. Abruf am 18.05.2022.

[13] Hall, N. (2021). Social Media’s Important Role In Creating Long-Lasting Digital Connections, Forbes, https://www.forbes.com/sites/forbescommunicationscouncil/2021/12/21/social-medias-important-role-in-creating-long-lasting-digital-connections/?sh=19d715043c42. Abruf am 18.05.2022.

[14] 14 Essential Tips For Launching A Blog To Highlight A Brand (2022). Forbes. https://www.forbes.com/sites/forbesagencycouncil/2022/03/21/14-essential-tips-for-launching-a-blog-to-highlight-a-brand/?sh=61716ce418ac (Abruf am 09.05.2022).

[15] Vonerean, S. (2017). Content Marketing Strategy. Definition, Objectives and Tactics. Expert Journal of Marketing, Sprint Investify, vol. 5(2), pages 92-98.

[16] Kreutzer, R. T. (2017). Erfolgsfaktoren im Content Marketing. In C. Hilker (Hrsg.), Content Marketing in der Praxis (S. 44-55), Wiesbaden: Springer Gabler.

[17] Rentz, I. (2013). Red Bull Stratos: Der Grand Prix, der nie verliehen wurde. Horizont. https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/-Red-Bull-Stratos-Der-Grand-Prix-der-nie-verliehen-wurde-115293 (Abruf am 04.05.2022).

[18] Mansour, I. & Rice, M. (2020). How Dollar Shave Club used video to grow to a $1 billion exit. Jilt. https://jilt.com/blog/dollar-shave-club-video/ (Abruf am 23.05.2022).

[19] Byrne, S. (2020). Six Reasons Content Marketing Is Crucial To Your Business. Forbes. https://www.forbes.com/sites/forbesagencycouncil/2020/04/27/six-reasons-content-marketing-is-crucial-to-your-business/?sh=349f5d6f1a3e (Abruf am 22.05.2022).

[20] Hall, J. (2014). 5 Business Goals Of Content Marketing. Forbes. https://www.forbes.com/sites/johnhall/2013/10/20/5-business-goals-of-content-marketing/?sh=4fb62aa943af (Abruf am 22.05.22).

[21] Kientzler, F. (2022). Content Marketing: Alles was du wissen musst!. suxeedo. https://suxeedo.de/magazine/content/content-marketing/ (Abruf am 22.05.22).

[22] Agius, A. (2021). How To Use Content Marketing To Build Brand Trust. Forbes. https://www.forbes.com/sites/forbesagencycouncil/2021/03/10/how-to-use-content-marketing-to-build-brand-trust/?sh=42aade9625e3 (Abruf am 24.05.2022).

[23]: Hilker, C. (2017). Content Marketing in der Praxis, Wiesbaden: Springer Gabler.

[24] Stoll, X. (2021). 31 Beispiele für effektive Calls-to-Action. Hubspot. https://blog.hubspot.de/marketing/beispiele-effektiver-ctas (Abruf am 24.05.2022).

[25] Google. https://ads.google.com/intl/de_ch/home/tools/keyword-planner/ (Abruf am 24.05.2022).