Im richtigen Licht – Google Ads im Fokus
Das Unternehmen und sein Marktumfeld
Damit du die gewählte Strategie und das Konzept des Google Ads Kontos verstehst, möchten wir dir zu Beginn das ausgewählte Unternehmen und dessen Umfeld kurz vorstellen.
Unternehmens-Steckbrief
- Name: Simply Light Photography
- Branche: Fotografie
- Gründerin: Saskia Loretan
- Gründungsjahr: 2019
- Standort des Fotostudios: Industriestrasse 177 Halle 2, 1. OG 3178 Bösingen
- Produkte: Hochzeitsfotos, Schwangerschafts- und Akt/Erotikshooting, Newborn- und Babyfotografie, Fotoshootings nach Wunsch
Fotostudio Simply Light Photography
Saisonale Einflüsse
In der Schweiz geht die Hochzeitssaison von Mai bis September [1]. Die Geburten und somit auch die Schwangerschaften verteilen sich gleichmässig über das Jahr, wie die Daten des Jahres 2019 zeigen [2]
Gemäss unserer Unternehmerin merkt man diese Einflüsse auch an der Anzahl Aufträge. Im Frühling und Winter finden weniger Fototermine statt.
Einflüsse von Covid-19
Auch Hochzeiten sind von den strengen Corona-Regelungen des Bundes nicht verschont geblieben. So müssen die Abstands- und Hygieneregeln, wie auch die Beschränkung der maximalen Anzahl an Gäste eingehalten werden. Viele Brautpaare, die sich im Jahr 2020 das Ja-Wort geben wollten, haben die Feierlichkeiten deshalb verschoben oder gar abgesagt [3]. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Hochzeitsfotograf*innen und damit auch auf Simply Light Photography.
Was bietet Simply Light Photography seinen Kunden?
Das Ziel von Simply Light Photography ist, seine Kunden mit tollen, stilvollen Fotos zu begeistern. Die geschossenen Fotos stellen wunderbare Erinnerungsstücke dar und verleihen besonderen Ereignissen Ewigkeit.
Durch ihre geduldige, freundliche, aufgestellte, offenen aber doch professionelle und diskrete Art, macht die Fotografin jedes Fotoshooting einzigartig. So wird stets auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden eingegangen, damit sich diese auch wirklich wohl fühlen vor der Kamera.
Marktanalyse
Neben den standardmässigen Kennzahlen der Marktanalyse wie Umsatzvolumen oder Wachstumsrate, lag der Fokus unserer Marktanalyse vor allem darin, die wichtigsten Konkurrent*innen zu identifizieren.
Weil eine gross angelegte Primärforschung in unserem Fall nicht zielführend gewesen wäre, konzentrierten wir uns auf die Sekundärforschung.
Der Umsatz in der Branche Fotografie und Fotolabors wird in der Schweiz für das aktuelle Jahr 2020 auf ca. 330 Mio. CHF geschätzt. Die geschätzte Wachstumsrate ist verschwindend klein und beträgt zum Vorjahr nur 0.16 %. Dieser Trend zeigt sich auch in den angesetzten Prognosen, welche kaum Wachstumspotenzial vorhersehen [4].
Auch die Anzahl erwerbstätiger Fotograf*innen blieb seit dem Jahr 2010 ungefähr gleich und bewegte sich zwischen 4’000-5’000. Dabei ist erwähnenswert, dass die Anzahl Frauen in der Branche in den letzten Jahren zugenommen hat [5].
Konkurrent*innen im Kanton Freiburg und Bern
Die Konkurrenz setzt sich im Markt aus sehr vielen Einzelbetrieben zusammen, grössere Firmen oder Ketten sucht man vergeblich. Diese kleinen Fotostudios sind meistens regional verankert (siehe Abbildung) und auf verschiedene Fotografie-Arten spezialisiert. Potenzielle Kund*innen haben also eine breite Auswahl. Die Erfahrung unserer Unternehmerin zeigt, dass besonders persönliche Erlebnisse, Empfehlungen aus dem Netzwerk und die relative Distanz zum Standort bei der Wahl entscheidend sind.
Aufgrund unserer Rechereche stellten wir fest, dass sich Simply Light Photography in einem vollkommen gesättigten Markt ohne Wachstumspotenzial mit einer relativ grossen, aber stetigen Anzahl an kleinen Konkurrent*innen befindet. In einem solch harten Wettbewerbsumfeld ist eine passende Unternehmensstrategie deshalb zentral. Mehr zur Strategie findest du weiter unten im Kapitel «Unsere Google Ads-Strategie».
Aufgrund der geografischen Lage setzt sich die Zielgruppe von Simply Light Photography aus Personen aus den Kantonen Bern und Freiburg zusammen. Das Produkt-Portfolio spricht unterschiedliche Interessengruppen an, so sind dies insbesondere Brautpaare, sowie werdende und frischgebackene Eltern.
Online-Marketing
Simply Light Photography betreibt auf unterschiedlichen Kanälen Onlinemarketing.
So hat das Unternehmen ein eigenes Instagram-Profil, auf dem die Follower*innen über zukünfige, saisonale Fotoshootingaktionen informiert werden oder einen Einblick in vergangene Shootings erhalten. Das Profil wird regelmässig betrieben und erfreut Interessierte mindestens einmal wöchentlich mit neuen Fotos.
Auch das Facebook-Profil von Simply Light Photography wird regelmässig mit neuen Inhalten wie Fotos und Videos versorgt. Die beiden Social Media Konten sind aufeinander abgestimmt. So werden etwa Fotoshootingaktionen auf beiden Plattformen geteilt und verbreitet.
Seit Kurzem hat das Fotostudio auch einen Google My Business-Eintrag. Der Brancheneintrag ergänzt das Onlinemarketing von Simply Light Photography mit wichtigen Standortinformationen und Öffnungszeiten. So können aktuelle und zukünftige Kund*innen das Fotostudion in Bösingen ganz leicht mit Hilfe von Google Maps finden.
Zentral für Simply Light Photography ist aber die Website des Unternehmens. Wir haben uns diese zu Beginn etwas genauer angeschaut und folgende Stärken und Schwächen identifiziert.
Stärken |
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Schwächen |
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Zusammengefasst besteht der Online-Marketing Mix von Simply Light Photography vorderhand aus Social-Media-Marketing. Doch was passiert, wenn du bei Google nach “Baby Fotoshooting” oder “Fotostudio Bösingen” suchst? Richtig erkannt, Simply Light Photography erscheint nirgends. Genau hier bietet die Suchmaschinenwerbung die passende Lösung.
Mit Google Ads können potenzielle Kund*innen am richtigen Ort und zur richtigen Zeit erreicht werden [6]. Wir haben bei der Marktanalyse gesehen, dass die Fotobranche ein hart umkämpfter Sektor mit vielen Konkurrent*innen ist. Umso wichtiger ist es, dass das Unternehmen bei der Suche nach Fotoshootings im oberen Bereich der Google-Suche erscheint. Nur so werden Interessierte auf Simply Light Photography aufmerksam und schauen sich die Angebote an. Das Unternehmen könnte sowohl für Hochzeitsfotografie, Newborn- und Schwangerschaftsshootings, wie auch für Aktfotografie werben und so seine Bekannheit und die Zugriffe auf die Website erhöhen. Das Online-Marketing des Unternehmens könnte mit gezielten Anzeigen weiter ausgebaut werden und noch mehr Menschen erreichen.
Unsere Google Ads-Strategie
Nach der Ist-Analyse gehen wir nun in einem nächsten Schritt auf unsere Google Ads-Strategie ein. Dazu beleuchten wir in einem ersten Schritt, welches übergeordnete Ziel wir mit unserer Kampagne erreichen wollten. Anschliessend geben wir dir einen Überblick zur Zielgruppe sowie den Messgrössen.
Google Ads-Strategie - Sinnbild
Ziele
Wie in der Ist-Analyse bereits aufgeführt, handelt es sich bei Simply Light Photography um ein sehr junges Unternehmen, das erst im Jahr 2019 gegründet wurde. Zusammen mit der Gründerin haben wir uns deshalb relativ schnell auf das Kampagnenziel "Mehr Websitezugriffe" geeinigt. Wir wollten die Leute also durch unsere Anzeigen dazu animieren, dass sie auf die Website von Simply Light Photography gehen. Damit wollten wir zudem die Bekannheit des Unternehmens in der Schweiz erhöhen (oder zumindest in den Kantonen Bern und Freiburg, doch später mehr dazu).
Wählt man das Zielvorhaben "Zugriffe auf die Website" als Kampagnenziel, schlägt einem Google Ads die automatische Gebotsstrategie "Klicks maximieren" vor. Hierbei werden die Gebote so festgelegt, dass mit dem definierten Tagesbudget möglichst viele Klicks erzielt werden [7]. Zusätzlich kann man ein Limit für ein maximales CPC-Gebot festlegen. CPC steht dabei für Cost-per-Click, also wie viel ein Klick maximal kosten darf. Dies hat den Vorteil, dass man selber entscheiden kann, wie viel man für einen Klick maximal bezahlen möchte. Aufgrund fehlender Erfahrungswerte haben wir uns aber entschieden, auf ein maximales CPC-Gebot zu verzichten.
Zielgruppe
Wir haben bewusst keine enge Zielgruppe definiert. Einerseits, weil wir bereits am Anfang vermutet haben, dass der Anteil möglicher Impressionen sowieso nicht extrem gross sein wird. Diese Impressionen wollten wir dann nicht noch durch eine zu enge Zielgruppendefinition weiter einschränken. Andererseits macht es aus unserer Sicht auch nicht viel Sinn, die Zielgruppe auf Frauen eines bestimmten Alters einzuschränken. Wir können uns gut vorstellen, dass sich auch Männer für ein Newborn- oder Schwangerschaftsshooting interessieren könnten – beispielsweise als Geschenk für ihre Partnerin.
Die einzige Einschränkung unserer Zielgruppe haben wir über die Standortfunktion vorgenommen. Während die Brandkampagne für die ganze Schweiz lief, haben wir unsere Produktkampagnen auf die Kantone Bern und Freiburg beschränkt. Dies vor dem Hintergrund, dass sich das Fotostudio in Bösingen (Kantonsgrenze Freiburg und Bern) befindet. Die Fotografin hat uns zudem mitgeteilt, dass die meisten bisherigen Fotoshootings in den Kantonen Bern oder Freiburg stattgefunden haben. Die Anzeigeneinschränkung für weiterentfernte Kanton haben wir auch deshalb aktiviert, weil die Preise durch die Anfahrt steigen würden und das Angebot somit nur schwer mit den dortigen Fotostudios konkurrieren könnte.
Messgrösse
Durch die Auswahl des Zielvorhabens "Zugriffe auf die Website" wurde unsere Messgrösse bereits implizit vorgegeben. Es handelt sich um die Anzahl Klicks. Für die Analyse ist in diesem Zusammenhang aber vor allem die CTR (Click-Through-Rate) interessant, also wie viele Leute schlussendlich auf unsere Anzeige geklickt haben, wenn diese bei ihnen erschienen ist. Durch die CTR konnten wir relativ einfach erkennen, welche Anzeigen besonders gut performen und wo wir noch Anpassungen vornehmen müssen. Auch konnten wir so Anzeigen ausschliessen, die keine Impressionen oder Klicks generiert haben.
Unser Konzept
Da du nun unsere Strategie kennst, werfen wir jetzt einen Blick auf unser Konzept. Hierbei werden insbesondere die Aspekte Kampagnenstruktur, Budgetverteilung und Originalität der Inhalte näher beleuchtet. Das Konzept wurde hauptsächlich auf Basis der gewonnen Informationen aus dem Seminar erstellt, wobei das Unternehmen auf strategischer Ebene Einfluss genommen hat.
Kampagnenstruktur
Wir haben drei verschiedene Kampagnen erstellt. Die Abgrenzung der Anzeigengruppen wurden einerseits durch Keyword-Optionen und andererseits durch thematische oder begriffliche Unterschiede bestimmt. Die vollständige Übersicht unserer Anzeigengruppen kannst du der untenstehenden Grafik entnehmen. Die Entscheidung für die Wahl der Kampagnen wurde auf der einen Seite durch die Vorgaben des Bewertungsrasters und auf der anderen Seite durch konkrete Wünsche des Unternehmens beeinflusst.
Übersicht des Google Ads-Kontos
Brandkampagne Simply Light Photography
Die Brandkampagne Simply Light Photography haben wir mit dem Zielvorhaben "Websitezugriffe erhöhen" erstellt. Zum Start der Kampagne wählten wir die Gebotsstrategie "Klicks maximieren". Auf Anraten der Coaches haben wir hier noch eine Änderung angebracht. Willst du mehr zu den Hintergründen wissen? Dann schau im Kapitel "Umsetzung" nach!
Für diese Kampagne haben wir die drei universellen Anzeigeerweiterungen Sitelink, Erweiterungen mit Zusatzinformationen und Snippet-Erweiterung sowie eine Preiserweiterung genutzt. Die Preiserweiterung haben wir dem Produkteportfolios des Unternehmens angeglichen.
Für die Brandkampagne haben wir zwei Anzeigengruppen mit jeweils zwei erweiterten Text- und einer responsiven Suchanzeige erstellt. Ein Beispiel für eine solche Anzeige kannst du hier sehen.
Die Anzeigengruppen wurden durch uns thematisch aufgeteilt in Marke und Gründerin. Beiden Anzeigengruppen haben wir nur Keywords der Option "Modifizierer für weitgehend passende Keywords" zugeordnet.
Produktkampagne Newborn
Die Produktkampagne Newborn wurde ebenfalls mit dem Zielvorhaben "Websitezugriffe erhöhen" erstellt. Die gewählt Gebotsstrategie "Klicks maximieren" wählten wir ohne einen max. CPC, da wir zu Beginn nicht einschätzen konnten, was für Kosten auf uns zukommen. Wir haben hier auch im weiteren Verlauf keine Einschränkung angebracht, da wir unser Budget gut verteilen konnten.
Für diese Kampagne haben wir die drei universellen Anzeigeerweiterungen Sitelink, Erweiterungen mit Zusatzinformationen und Snippet-Erweiterung genutzt.
Wir haben insgesamt sechs Anzeigengruppen mit jeweils zwei erweiterten Text- und einer responsiven Suchanzeige erstellt. Einige Beispiele kannst du unten sehen.
Die Anzeigengruppen haben wir nach Begriffen und nach Keyword-Option getrennt. So gibt es je zwei Anzeigengruppen pro Keyword Optionen "Modifizierer für weitgehend passende Keywords" und "Genau passend" für ähnliche Begriffe von Neugeborenem, Baby und Säugling. Dank dieser Aufteilung konnten wir den gesuchten Begriff genauer in der Anzeige positionieren, damit diese für die Suchenden relevanter erscheint.
Produktkampagne Schwangerschaft
Die Produktkampagne Schwangerschaft wurde wie auch die anderen beiden mit dem Zielvorhaben "Websitezugriffe erhöhen" erstellt. Die gewählt Gebotsstrategie "Klicks maximieren" wurde aus dem selben Grund wie bei der Produktkampagne Newborn ohne einen max. CPC gewählt. Für diese Kampagne haben wir wiederrum die drei universellen Anzeigeerweiterungen Sitelink, Erweiterungen mit Zusatzinformationen und Snippet-Erweiterung genutzt.
Wir haben drei Anzeigengruppen mit jeweils zwei erweiterten Text- und einer responsiven Suchanzeige erstellt. Ein anschauliches Beispiel findest du nebenan.
Die Anzeigengruppen haben wir so aufgeteilt, dass es eine generelle Anzeige gibt und zwei mit speziellen Locations für ein Babybauchshooting, damit diese bei gezielter Suche in der Anzeige entsprechend hervorgehoben werden können. Alle drei Anzeigengruppen enthalten nur Keywords mit der Option "Modifizierer für weitgehend passende Keywords".
Budgetverteilung
Für dieses Seminar stand uns ein Budget von total CHF 125.- zur Verfügung. Oder anders ausgedrückt: Über die gesamte Laufdauer (14 Tage) hatten wir ca. CHF 9.- pro Tag. Zu Beginn haben wir in der Gruppe entschieden, dass wir ca. 10-15% des Budgets in die Brandkampagne investieren [8], gerundet haben wir dies auf 1 CHF/Tag. Die verbleibenden 8 CHF haben wir zu gleichen Teilen auf die beiden Produktkampagnen verteilt. Allerdings haben wir im Laufe der Zeit verschiedene Anpassungen am Budget vorgenommen. Die Hintergründe und weitere Informationen zur Budgetentwicklung findest du weiter unten im Kapitel "Umsetzung".
Im Ergebnis ergibt dies folgende Budgetverteilung (in CHF) für die drei Kampagnen über die gesamte Laufdauer. Als zusätzliche Information wurden jeweils die Ausgaben pro Tag und die kumulierten Ausgaben angegeben. Eine Aufschlüsselung in die verschiedenen Kampagnen findest du ebenfalls im Kapitel "Umsetzung".
Budget (Kampagnen individuell) und Ausgaben (alle Kampagnen kumuliert) in CHF
Originalität
"Was ist originell? Alles und Jedes in der Welt ist schon einmal dagewesen und leider fast immer besser. Was aber aus der tiefsten Seele des Menschen kommt, ist demungeachtet immer originell."
Anselm Feuerbach (1829 - 1880), deutscher Maler [9]
Wie Herr Feuerbach bereits treffend formuliert hat, ist es heutzutage nicht einfach etwas originelles zu machen, da praktisch alles schon mal gemacht wurde. Gerade für uns, alle neu im Online-Marketing tätig und noch unerfahren mit Google Ads, trifft dies zu. Unser Hauptfokus lag auf einer solid fundierten und guten Arbeit, die dazu führt, dass auch nach dem Seminar das Unternehmen mit dem Online-Marketing weiterfahren kann. Nichtsdestotrotz haben wir uns dem Aspekt Originalität angenommen und zeigen dir mit den folgenden Beispielen, dass originelle Aspekte verschiedene Formen annehmen können. Insbesondere dann, wenn Menschen mit vollem Stolz und Elan hinter ihrer Arbeit stehen. Originalität haben wir bei drei Aspekten unseres Google Ads Kontos identifiziert:
Am naheliegendsten und für uns somit auch relevantesten sind in dieser Hinsicht unsere Anzeigengruppen und damit verbunden Anzeigen und Keywords. Gerade bei der Gestaltung dieser Aspekte ist Kreativität und Vorstellungskraft gefordert. Sei es das Spiel mit dem Produktportfolio, dass sich in der Auswahl der Anzeigengruppen wiederspiegelt oder das in Harmonie bringen von Anzeigetiteln. Wir haben dadurch zwar nicht die Welt neu erfunden, konnten aber unserer Kreation zu einem erfolgreichen digitalem Leben verhelfen und sind stolz auf die erzielten Resultate. Im nachfolgenden einige Beispiele, damit du auch gleich sehen kannst, was wir damit meinen:
- Unsere Anzeigengruppen sind vielfältig und gut auf das Portfolio des Unternehmens abgestimmt. So konnten wir bei der Produktkampagne Schwangerschaft verschiedene Facetten eines Schwangerschaftsshootings durch mehrere Anzeigengruppen abdecken und somit die Anzeigen gezielt ausspielen. Wenn also jemand bewusst nach einem Shooting mit Hausbesuch sucht, wird dies in unserer Anzeige prominent hervorgehoben. Auch saisonale Aspekte haben wir berücksichtigt. Wenn jemand nach einem Outdoorshooting sucht, haben wir die Möglichkeiten von wunderschönen Locations mit herbstlichem Flair bewusst hervorgehoben.
- In unseren erweiterten Textanzeigen haben wir stark darauf geachtet, dass eine Harmonie für den Leser oder die Leserin ersichtlich ist. Ausserdem haben wir darauf geachtet, dass wenn möglich auch ein passender Call-to-Action an optimaler Position platziert wurde, um dem Leser oder der Leserin den entsprechenden Anreiz zu geben, auch wirklich auf die Anzeige zu klicken.
Zusätzlich zu den genannten Punkten sind wir stolz auf das Spiel mit dem Budget. Obwohl Google Ads aufgrund ihrer möglichen Budgetabweichungen keine Planungssicherheit geben kann, so haben wir uns doch recht genau an die Budgetvorgabe gehalten. Dies ist natürlich in den meisten Fällen nicht ganz so kritisch, da bei vielen Firmen ein grosses Budget vorhanden ist. Doch gerade bei unserem Seminar war ein genaues Feintuning ausschlaggebend. Durch verschiedenste kleine Anpassungen an den Kampagnenbudgets konnten wir praktisch eine Punktlandung erzielen. Wir konnten unsere Resultate beim Anteil möglicher Impressionen verbessern und auch bis und mit dem letzten Tag Anzeigen ausspielen.
Umsetzung der Google Ads-Strategie
Im Grossen und Ganzen sind wir sehr zufrieden mit der Umsetzung unserer Google Ads-Strategie. Nichtsdestotrotz möchten wir dir im Folgenden kurz einige Probleme beschreiben, die uns bei der Umsetzung der Strategie begegnet sind.
Beginnen wir mit der Brandkampagne. In den ersten Tagen der Kampagne konnten wir hier nahezu keine Impressionen verzeichnen. Dies lag auch daran, dass wir unser Tagesbudget für die Brandkampagne auf lediglich 1 CHF festgelegt haben. Im Google Ads Konto konnten wir dann auch sehen, dass der Anteil an entgangenen Impressionen aufgrund des Budgets sehr hoch ausfiel. Beim Coachingtermin haben wir dieses Problem angesprochen. Die Coaches haben uns empfohlen, zwei kleine Anpassungen vorzunehmen:
- Tagesbudget auf 1.50 CHF erhöhen
- Gebotsstrategie auf “Angestrebter Anteil an möglichen Impressionen” ändern mit den folgenden Modifikationen:
- Anzeigen ganz oben auf der Suchergebnisseite ausliefern
- Angestrebter Anteil an möglichen Impressionen auf 90% festlegen
- Limit für maximales CPC-Gebot auf 0.50 CHF limitieren
Mit diesen hilfreichen Hinweisen ist unsere Brandkampagne dann auch etwas besser in Fahrt gekommen. Zwar konnten wir bis zum Kampagnenschluss nicht allzu viele Impressionen (12) verzeichnen, allerdings lag unsere CTR bei starken 58.33%. Zudem haben uns die 7 Klicks nur 0.29 CHF gekostet. Betrachtet man das Budget über die ganze Laufzeit, ergibt dies folgendes Bild.
Budget und Ausgaben der Brandkampagne in CHF
Kommen wir nun zu den Produktkampagnen. Wie du im Abschnitt zu unserem Konzept lesen konntest, haben wir uns für zwei Produktkampagnen (Newborn und Schwangerschaft) entschieden. Dies führte dazu, dass wir mit nur je 4 CHF/Tag pro Kampagne gestartet sind, um das vorgeschriebene Budget einzuhalten. Allerdings haben wir schnell gemerkt, dass der "Anteil an entgangenen Impressionen aufgrund des Budgets" zu Beginn relativ hoch ausfiel:
- Newborn: 60.19%
- Schwangerschaft: 49.66%
Der "Anteil an entgangenen Impressionen aufgrund des Budgets" meint, dass wir bspw. 60.19% mehr Newborn-Anzeigen hätten ausliefern können, wenn unser Budget höher gewesen wäre. Diese Zahlen waren natürlich ziemlich ernüchternd für uns, denn unsere Anzeigen wären eigentlich gut gewesen, konnten aufgrund der Budgetbeschränkung aber nicht so oft ausgeliefert werden. Wir haben uns deshalb drei konkrete Überlegungen gemacht, wie wir mit diesem Problem umgehen wollen:
- Variante: Nur auf eine Produktkampagne beschränken, was bedeutet, das Budget für diese Produktkampagne auf 8 CHF/Tag zu erhöhen
- Variante: Beide Produktkampagnen in eine Produktkampagne überführen, was bedeutet, das Budget auf 8 CHF/Tag zu erhöhen und die Anzeigen gemäss Google Optimierung ausspielen zu lassen
- Variante: Beide Kampagnen parallel weiterlaufen lassen, aber das Budget für eine gewisse Zeitdauer erhöhen
Auch diese Problematik haben wir beim Coachingtermin angesprochen und unsere Vorschläge präsentiert. Die Coaches haben uns geraten, noch einige Tage abzuwarten und das Google Ads Konto gut im Blick zu behalten. Insbesondere sollten wir analysieren, ob eine der beiden Produktkampagnen deutlich besser abschneidet als die andere. Falls keine der beiden Produktkampagnen hervorsticht wurde uns empfohlen, weiterhin beide Kampagnen laufen zu lassen.
Da sich beide Produktkampagnen ähnlich gut entwickelt haben was Impressionen, Klicks, CTR und Kosten angeht und wir trotz Halbzeit noch nicht die Hälfte des Budgets ausgegeben hatten, haben wir uns einige Tage später auf die 3. Variante geeinigt. Aus diesem Grund haben wir das Budget pro Produktkampagne von 4 CHF/Tag auf 7 CHF/Tag angehoben. Wir konnten sodann auch eine Steigerung bei Impressionen und Klicks feststellen. Damit wir mit unserem Budget am Schluss nicht überschiessen, mussten wir das Budget aber nach drei Tagen wieder etwas reduzieren. So sind wir die letzten Tage mit 5 CHF/Tag pro Kampagne gefahren. Diese Anpassungen am Budget führten auch dazu, dass wir den "Anteil an entgangenen Impressionen aufgrund des Budgets" deutlich reduzieren konnten. Gegen Ende der Laufzeit lag dieser nur noch bei 25.42% (Newborn) resp. 36.59% (Schwangerschaft). Auch hier haben wir das Budget und die verbundenen Ausgaben über die gesamte Laufzeit in folgenden zwei Tabellen nochmals dargestellt.
Budget und Ausgaben der Produktkampagne Newborn in CHF
Budget und Ausgaben der Produktkampagne Schwangerschaft in CHF
Eine weitere Problematik, die wir bei der Umsetzung unserer Kampagnenstrategie festgestellt haben, war der tiefe Qualitätsfaktor einiger Keywords. Der Qualitätsfaktor setzt sich aus 3 Aspekten zusammen [10]:
- Voraussichtliche Klickrate
- Anzeigenrelevanz
- Nutzererfahrung mit der Landingpage
Um die voraussichtliche Klickrate zu verbessern, haben wir in den Anzeigentexten versucht, die Keywords der entsprechenden Anzeigengruppe zu verwenden [11]. So wurde in der Anzeigengruppe “Newborn broad match” nicht der Begriff “Baby Fotoshooting” sondern “Newborn Fotoshooting” verwendet.
Um die Anzeigenrelevanz zu erhöhen, haben wir mit Keyword-Platzhaltern gearbeitet. Daher wurden einige Anzeigentitel mit dem Zusatz “{Keyword:Platzhalter}” ergänzt. Mit Keyword-Platzhaltern werden die Anzeigen automatisch mit den Keywords in der Anzeigengruppe aktualisiert, durch die sie ausgelöst wurden. Dadurch werden Anzeigen für potenzielle Kund*innen relevanter [12].
Auf den letzten Aspekt, der Nutzererfahrung mit der Landingpage, konnten wir leider keinen Einfluss nehmen, da wir die Website von Simply Light Photography nicht verändern konnten. Dieser Aspekt könnte mit geeigneten Inhalten auf der Landingpage verbessert werden, denn die Landingpages enthalten momentan nur wenig Text. Eine entsprechende Empfehlung konnten wir aber dem Unternehmen für die Zukunft unterbreiten.
Bei der Produktkampagne "Schwangerschaft" sind wir mit drei Anzeigengruppen gestartet: Allgemein, Outdoor und Hausbesuch. Allerdings hat sich hier gezeigt, dass nur die allgemeine Anzeigengruppe Suchvolumen generiert. Aus diesem Grund haben wir die anderen beiden Anzeigengruppen pausiert. Wir könnten uns aber vorstellen, dass insbesondere die Outdoor Anzeigengruppe im Frühling / Sommer besser performen würde.
Interpretation und Fazit
Interpretation und Visualisierung der Ergebnisse
Unsere Kampagnen waren total 14 Tage online. Im Folgenden analysieren wir die Kampagnenleistung nun anhand der definierten Messgrösse: Anzahl Klicks resp. CTR (Click-Through-Rate). Als erstes präsentieren wir dir einen Überblick über das gesamte Konto, ehe wir im Anschluss etwas genauer auf die einzelnen Kampagnen eingehen.
Bei einer minimalen Budgetüberschreitung von 1.11 CHF haben unsere Google Ads Kampagnen für Simply Light Photography während 14 Tagen total 553 Impressionen generiert. Daraus resultierten 73 Klicks, was einer CTR von 13.20% entspricht. Wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Klickrate im Suchnetzwerk über alle Branchen hinweg bei Google Ads nur rund 3.17% beträgt [13], sind wir mit unserem Ergebnis mehr als zufrieden.
Unsere Brandkampagne weist mit einer CTR von 58.33% einen grandios hohen Wert aus. Allerdings muss hier beachtet werden, dass für eine valide Aussage über die CTR gemäss Faustregel mindestens 100 Impressionen benötigt werden [13]. Aus diesem Grund sind die Zahlen der Brandkampagne mit Vorsicht zu geniessen.
Beim Vergleich der Ergebnisse der beiden Produktkampagnen fällt auf, dass beide Kampagnen ähnlich viele Klicks generiert haben. Die CTR bei der Produktkampagne "Schwangerschaft" ist mit 16.85% jedoch rund 9% höher als bei der Produktkampagne "Newborn". Allerdings wurde für die Produktkampagne "Schwangerschaft" auch rund 6 CHF mehr bei weniger Klicks ausgegeben, womit diese insgesamt etwas teurer ausfällt.
Fazit
Basierend auf den oben genannten Kennzahlen der Kampagnen sind wir sehr zufrieden. Wir konnten unsere Strategie so umsetzen, wie wir es uns vorgestellt haben und mussten während der Kampagnenlaufzeit nur kleine Anpassungen vornehmen. Das vorgegebene Budget von CHF 125 konnte optimal auf die drei Kampagnen verteilt werden und wurde am Ende nur minimal überschritten.
Es konnten nachweislich zwei neue Shootingaufträge bei Simply Light Photography auf die Google Ads Kampagne zurückgeführt werden. Dabei fehlte uns natürlich eine zuverlässige Datengrundlage und wir waren darauf angewiesen, dass die Kund*innen unserer Unternehmerin mitteilten, woher sie von Simply Light Photography erfahren haben. Ausserdem kann es zu einer Verzögerung des Effektes kommen. So wurden vielleicht potenzielle Kund*innen erreicht, die nicht unmittelbar, sondern erst in der Zukunft ein Fotoshooting buchen. Aus Sicht der Gründerin wird Google Ads sicherlich ein Teil der Marketingstrategie bleiben. Den Fokus ihrer Werbung wird sie aber in naher Zukunft weiterhin auf ihr Netzwerk legen.
Empfehlungen
- Unsere erste Empfehlung ist, die Produktekampagnen weiterhin möglichst regional an ein breites Publikum zu richten. Das heisst zwar thematisch mit den Keywords möglichst präzise zu bleiben, aber keine Einschränkungen bei den Zielgruppen zu machen. Obwohl wir die Zielgruppen für die einzelnen Produktekampagnen sehr genau bestimmen können, ist es kontraproduktiv sich ausschliesslich auf diese zu konzentrieren. Es würde mit weiteren Einschränkungen zu kaum Impressions und kaum Traffic kommen.
- Die Brandkampagne sollte unbedingt weitergeführt werden, auch wenn sie nicht allzu häufig zum Einsatz kommt. Bei durchschnittlichen Cost-per-Click von nur CHF 0.04, kostet sie fast nichts und macht trotzdem einen sehr professionellen Eindruck, wenn spezifisch nach dem Studio gesucht wird.
- In einem nächsten Schritt könnte auch eine weitere Produktkampagne für die Hochzeitsfotografie hinzugefügt werden. Dabei gilt es zu beachten, dass die Hochzeitssaison von Mai bis September geht und die Planungsphase der Hochzeiten vorher stattfindet. Also empfehlen wir vorgängig eine Kampagne zu starten.
- Optimierungspotential gibt es eventuell auch bei der Standorteingrenzung. Anstatt sich auf die Kantone Bern und Freiburg festzulegen, könnte eine Begrenzung mit der Radiusfunktion zielführender sein.
- Weiter könnte die Implementierung des Conversiontrackings sinnvoll sein. Dabei müsste vorgängig definiert werden, wie diese Conversions genau aussehen sollen. Wir empfehlen dabei zum Beispiel die Anzahl Kontaktaufnahmen über das Kontaktformular zu messen.
- Um die allgemeine Relevanz und den in Google Ads zugewiesenen Qualitätsfaktor der Anzeigen zu erhöhen, würde sich auch die Optimierung der Landingspages lohnen. Hier könnte vor allem mehr Text auf den Webseiten die Relevanz signifikant erhöhen.
Die Autor*innen
Hannes Gentz
Tom Kusio
Michelle Loretan
Nicola Zimmermann
Quellenverzeichnis
- Bundesamt für Statistik. (25.06.2020). Heiraten nach Monat, 1970-2019 | Tabelle, Abruf am 14.11.2020
- Bundesamt für Statistik. (29.09.2020). Lebendgeburten nach Monat und Fruchtbarkeit seit 1803 | Tabelle, Abruf am 14.11.2020
- Schulz, S. (29.10.2020). Was bedeutet Corona für unsere Hochzeit? Die wichtigsten Infos & Tipps für die nächsten Monate, Abruf am 14.11.2020
- Statista. (o.D.). Prognose: Umsatz der Branche Fotografie und Fotolabors in der Schweiz von 2012 bis 2018 und Prognose bis zum Jahr 2024 (in Millionen Euro), Abruf am 19.11.2020
- Pixolum. (03.08.2020). Professionell fotografieren in einem gesättigten Markt, Abruf am 19.11.2020
- Google Ads-Hilfe. (o.D.). 1.1 Vorteile von Onlinewerbung und Google Ads, Abruf am 14.11.2020
- Google Ads-Hilfe. (o.D.). Gebotsstrategie "Klicks maximieren", Abruf am 14.11.2020
- Grossmann, P. (01.07.2020). Brand-Kampagnen im Google Ads Suchnetzwerk, Abruf am 07.11.2020
- Aphorismen. (o.D.). Zitat zum Thema: Originalität, Abruf am 18.11.2020
- Google Ads-Hilfe. (o.D.). Niedrigen Qualitätsfaktor korrigieren, Abruf am 16.11.2020
- Google Ads-Hilfe. (o.D.). Anzeigenrelevanz, Abruf am 16.11.2020
- Google Ads-Hilfe. (o.D.). Keyword-Platzhalter, Abruf am 16.11.2020
- Grossmann, P. (09.11.2020). Was ist eine gute Click Through Rate (CTR)?, Abruf am 16.11.2020