Online-Erfolg kommt durch E-Commerce! - Wie man das richtige Shopsystem wählt

Um einen konkurrenzfähigen Onlineshop betreiben zu können, ist es wichtig ein den Bedürfnissen entsprechendes Shopsystem zu nutzen. Die Fülle der Möglichkeiten und eine mögliche Analyse dieser zeigt dieser Beitrag anhand eines Beispiels eines kleinen Onlineshops für Merchandise-Artikel.
Von: Romain Beaud, Simon Müller, Thierry Stettler, Dominique Chételat
Vom:
 
Logos E-commerce Anbieter

Quelle: Eigenes Bild, erstellt mit Material von flaticon.com

Onlinehandel

In den letzten Jahren sind die Umsätze von Onlinehändlern stetig gestiegen. Während der globale Einzelhandelsmarkt im Vergleich zu den letzten Jahren eine Wachstumsverlangsamung erlebt, sind die E-Commerce-Umsätze um 18% gestiegen und werden sich voraussichtlich bis 2023 verdoppeln [1].

Mit der rasanten Entwicklung des Onlinehandels stehen vermehrt die Onlineshops und die mit ihnen verbundenen E-Commerce Systeme im Vordergrund. Einerseits müssen Onlinehändler die verschiedenen Bedürfnisse erfüllen, andererseits sehen sich Hersteller nun des Öfteren im direkten Kontakt zu ihren Kunden, was die Implementierung eines Onlineshops erfordert. Dazu werden zuverlässige Systeme benötigt, über die man Produkte verkaufen, Kundenbeziehung aufbauen und kontrollieren sowie Kundendaten sammeln und nutzen kann [1,2].

Otto, der sympathische Herr mit dem gestreiften Shirt, hat sich zum Ziel gesetzt, einen Onlineshop für seine Website zu beschaffen. Er stellt verschiedene Überlegungen an und betrachtet die verschiedenen Aspekte einer Onlineshop-Beschaffung. Dadurch hilft er dir eine ähnliche Situation mit Bravour zu meistern.

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Onlinestores werden also immer wichtiger und somit auch E-Commerce-Systeme mit welchen diese entwickelt werden.

E-Commerce-Systeme

Shopsysteme sind die Softwarebasis eines Onlineshops. Wenn es um die Auswahl des idealen Shopsystems für dein Unternehmen geht, ist es schwierig, eine klare Entscheidung zu treffen. Bei der Implementierung eines Shopsystems gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten: die Verwendung von einer Standardsoftware, die Erweiterung von Standardsoftwares und die Entwicklung von einer Individualsoftware [3,4].

Ein Höchstmass an Flexibilität bietet die individuelle Entwicklung eines Shopsystems. Die Studie Swiss E-Commerce Award 2017 zeigt, dass 42% der Befragten ihren Onlinestore selber entwickeln. Dieser Prozess erfordert jedoch hohe Anschaffungskosten, eine lange Entwicklungszeit, die Abhängigkeit von den eigenen Entwicklern und ist deutlich anfälliger für Fehler und Sicherheitslücken [3,4].

Herkömmliche Shopsysteme sind dagegen oft mit Funktionen überlastet, die in anderen Systemen (z.B. im ERP-System des Unternehmens) bereits vorhanden sind oder welche nicht benötigt werden. Jedoch ist auch möglich, dass Funktionen fehlen, welche für dich notwendig sind. Zudem ist wichtig, dass die Software stetig weiterentwickelt wird. Es kann daher helfen sich für einen der Marktführer zu entscheiden. Dieser wird höchstwahrscheinlich auch in einigen Jahren noch bestehen. Jedoch sind die verbreitetsten Anbieter nicht die beste Lösung für alle. Deshalb ist es wichtig, seine Anforderungen genau zu definieren um mögliche Anbieter vergleichen zu können [4,5,6].

Meine Bedürfnisse scheinen mir nicht allzu spezifisch. Deswegen werde ich nach einer Standardsoftware suchen, welche meine Bedürfnisse abdeckt und von der ich mir die nötige Sicherheit und Langlebigkeit verspreche.

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E-Commerce-Systeme für kleine bis grosse Onlineshops

Nicht alle E-Commerce-Systeme eignen sich gleichermassen für jede Grösse von Onlineshops. Im Allgemeinen können Onlineshops grob in klein, mittel und gross unterteilt werden. Je nach Grösse unterscheiden sich logischerweise die Ansprüche an das System, aber auch die Leistungsmöglichkeit bezüglich des Preises und Zeitaufwandes bis zur Fertigstellung der Plattform [7,8].

Ein kleiner Onlineshop kann in sehr kurzer Zeit erschafft werden, insbesondere weil keine Programmierkenntnisse erforderlich sind. Je nach System reichen einige Stunden bis Tage aus, um einen funktionierenden Shop zu erstellen. Für mittlere Onlineshops gibt es Systeme mit mehr Funktionen wie zum Beispiel mehr verschiedene Zahlungsmöglichkeiten oder Designs und bieten oftmals auch bessere Marketingmöglichkeiten (z.B. Cross-Selling, Suchmaschinenoptimierung). Jedoch steigt dabei oftmals der Preis und es wird deutlich mehr Zeit zur Einrichtung benötigt. Für grosse Onlineshops ist die Umsetzung noch viel komplexer und für jemanden ohne professionelle Unterstützung nicht zu meistern [7].

Die Grösse und die Ambitionen des Projekts helfen zu verstehen, auf welche E-Commerce-Systeme man sich konzentrieren sollte, bevor man zu detaillierte Vergleiche darüber anstellt, was die verschiedenen E-Commerce-Systeme alles bieten können [6,9].

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Ich habe nun begriffen, dass die Grösse des geplanten Shops essentiell ist. Ich möchte nun einen Onlineshop für meinen kleinen Blog eröffnen, um eine kleine Auswahl an Merchandise-Artikel an meine Kunden zu verkaufen. Neben der Grösse, auf was sollte ich in meinem Fall bei der Auswahl eines E-Commerce- System zusätzlich achten? 

Ziele und Kriterien für das Shopsystem

Ziele

Da der Blog von Otto zum Spass betrieben wird, ist das Budget sehr gering. Die Kosten für den Erwerb und Betrieb des Online-Shops sollten dementsprechend möglichst tief resp. gratis sein. Um die Implementierung und Bewirtschaftung selbst bewältigen zu können, sollte das Shopsystem möglichst einfach und anfängerfreundlich sein [10,11].

Damit der Online-Shop ein Erfolg wird, muss er für die potentiellen Kunden ansprechend und intuitiv bedienbar sein. Dies bedeutet, dass der Shop in den kundenrelevanten Sprachen verfügbar ist und über ein ansprechendes Layout sowie einen logischen Aufbau verfügt. Wenn sie dann die Wahl ihres Wunschproduktes getroffen haben, ist eine einfache Bezahlung essentiell. Um zu überprüfen wie sich der Shop entwickelt, wäre es hilfreich gewisse Analysen bereits im Shopsystem erstellen zu können [7,10,11].

Da Otto kein Programmier-Profi ist, werden höchstwahrscheinlich Fragen auftreten. Daher ist es wichtig, dass er einfache, schnelle und günstige Hilfe bekommt. Sei dies durch eine Community oder den Support des Anbieters. Sobald der Erfolg des Shops vorhanden ist, sollte er auch beständig sein. Dies bedeutet, dass das Shopsystem resp. dessen Anbieter längerfristig am Markt bestehen bleibt [8,12].

Kriterien für Shopsystemwahl

Aus den Zielen für das Shopsystem ergeben sich folgende Gruppen an Kriterien:

Ease of use In Blog integrierbar, Notwendigkeit von Programmierkenntnissen, etc. [11,12,13]
Benutzerfreundlichkeit / Kundenorientierung Übersetzung in verschiedene Sprachen, Kompatibilität mobile Endgeräte, Zahlungsart, Navigation, ansprechendes Layout, Vergünstigungen im Onlineshop, Cookies, Reporting, etc. [7,8,13]
Anbieter Support, langfristiges Überleben, Grösse der Community, Datenschutz und Sicherheit, Customizing, etc. [7,11,13]
Preis Initialkosten, Bewirtschaftungskosten [10,11,13]
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So jetzt habe ich die Kriterien, welche für meine spezifische Situation relevant sind. Doch es gibt so viele verschiedene Shopsysteme, wie kann ich mich nun anhand meiner Ziele und Kriterien für das für mich beste System entscheiden?

Vergleich Onlineshopsysteme

Vorselektion

Aufgrund der immensen Auswahl muss Otto zuerst eine Vorselektion treffen, damit er anschliessend die gewählten Shopsysteme genauer unter die Lupe nehmen kann [6].
Die Vorselektion trifft er anhand der Überlegung, dass das Shopsystem für seinen kleinen Shop geeignet sein muss und er darauf vertraut, dass er mit einem in der Schweiz weit verbreiteten Shop nicht gänzlich falsch liegt und dadurch eine solche Wahl extreme schlechte Shops bereits ausschliesst. 
Nach dem Konsultieren einiger Vergleiche von Onlineshopsystemen und dem Nachschlagen der Trends der Verbreitung (siehe Abbildung) ist Otto der Meinung, dass für ihn folgende Shopsysteme aufgrund der Vorselektionskriterien (Eignung für kleine Shops, Verbreitung in der Schweiz) in Frage kommen: Wix, WooCommerce, PrestaShop, Shopify und Ecwid [6,14].
 

Quelle: trends.builtwith.com

Dann eruierie ich nun, bei welchem Kriterium, welches System die Nase vorne hat. Let's go!

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Nutzwertanalyse

Die Vorselektion ist vollbracht. Jetzt stellt sich die Frage, wie die fünf ausgewählten Shopsysteme am besten analysiert werden. Dafür eignet sich eine Nutzwertanalyse, da dadurch die verschiedenen Shopsysteme anhand der im vorigen Kapitel ausgewählten Kriterien bewertet und gewichtet werden und am Schluss ein Siegersystem feststeht [15,16].

  Wix WooCommerce PrestaShop Shopify Ecwid
Programmierkenntnisse vorausgesetzt (HTML, CSS etc.)​   x x    
Schnittstellen zu bekannten CRM-und ERP-Systemen​ x x x x x
Tutorials verfügbar​ x x x x x
Einfache Drupal-Integration​       x x
Anzahl Payment Gateways​ Viele Viele Kreditkarten, mehr durch Plug-Ins verfügbar​ Viele Viele
Suchmaschinenoptimierung Nur begrenzt unterstützt​ Optimierte Suchfunktion​ Eher ungenügend, durch kostspielige Add-ons zu verbessern​ rudimentär rudimentär
Hohe Systemgeschwindigkeit​ x x   x x
One-Click-Payment​     x    
Anbieten von Loyalitäts- und sonstigen Rabatten​       x x
Mehrsprachigkeit     x   x
Plug-ins und Zusatzfunktionen verfügbar​       x x
Live Chat-Support​ Nur Telefonkontakt mit langen Wartezeiten​ Nur Formular für Support-Request​ Nicht vorhanden​ x Freeversion: Emailsupport Premiumversion: Telefon und Live-Chat
Datenschutzkonform (DSGVO)​     x x GDPR-konform
SSL-Verschlüsselung​   x (in Payversion)​ x x  
Multi-Channel Selling​   x   x x
Kostenlose Version / Open Source Software​ x x x   x
Preis​ CHF 0 – 40 pro Monat​ Bis zu CHF 6‘500
(notwendige Features, IT-Support nötig)​
CHF 0 – 24 pro Monat
(Features werden sehr schnell kostspielig​
Ab CHF 28 – 2‘000​ CHF 0 - 99
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Ease of use

Wix - Onlineshops über Wix zeichnen sich dadurch aus, dass keine tiefgreifenden technischen Kenntnisse nötig sind um einen kleinen Shop zu betreiben, der allerlei Waren anzubieten hat. Ebenfalls sind diese gemeinhin einfach zu handhaben, wie man am Beispiel des vielseits beliebten „drag and drop“ Befehls unschwer erkennen kann. [17]

WooCommerce - Mit unzureichenden IT-Kenntnissen dürfte das Erstellen eines Onlineshops mittels WooCommerce nur schwierig zu bewältigen sein, da WordPress für den Laien doch einige Stolpersteine bereithält. Dem tut auch keinen Abbruch, dass diverse Tutorials auf Youtube und dergleichen für die etwas weniger technisch Begabten unter uns abrufbar sind. [18]

PrestaShop - Als Mittelweg hinsichtlich der bereits genannten Shopsysteme präsentiert sich PrestaShop. Kenntnisse von HTML und CSS sind nicht nur von Vorteil, sondern erforderlich. Demgegenüber gilt PrestaShop als sehr flexible Open Source Software mit Schnittstellen zu allen bekannten CRM und ERP Systemen wie beispielsweise SalesForce. [19,20]

Shopify - Das Einrichten eines Onlineshops mittels Shopify ist einfach und erfordert keine spezifischen IT-Fähigkeiten. Durch die vorhandenen Templates die einfach integriert werden können, kann auch der Otto Normalverbraucher zum kreativen Shopdesigner mutieren. Die Integration in eine Drupal basierte Website ist mit Shopify möglich. Die Kompatibilität mit mobilen Endgeräten ist zudem sichergestellt. [21,22]

EcwidMit Ecwid lässt sich ein Onlineshop kinderleicht einrichten. Mit dem übersichtlichen Seitenmenu findet man sich schnell und einfach zu recht. Die Mischung aus eigenen Elementen sowie die Wahl aus diversen standardisierten Voreinstellungen erlauben ein sehenswertes Resultat in kürzester Zeit. Zudem gibt es eine Art Checkliste mit der man regelrecht durch den Aufbauprozess durchgeführt wird. [23]

Benutzerfreundlichkeit Kundenorientierung

Wix - Als Benutzer eines Onlineshops mit Wix musst du wohl oder übel Sprachen lernen. Wix unterstützt nämlich keine Mehrsprachigkeit in ihren Shopsystemen. Dafür bestechen die zahlreichen Payment Gateways wie unter anderem PayPal, Square und Alipay. Dabei fallen durch Wix keine Transaktionskosten an (vgl Rubrik Preis). Die Übersichtlichkeit und die Qualität der Design Templates sprechen ebenfalls für den Anbieter, insbesondere wegen der Kompatibilität mit mobilen Endgeräten [17]

WooCommerce - Wie auch schon das vorgenannte Shopsystem profitieren die Kunden von einem breiten Angebot von Payment Gateways, die unkompliziert nutzbar sind. Wer auf der Suche nach einem geeigneten Merchandise Artikel ist und diesen nicht auf Anhieb findet, profitiert von der optimierten Suchfunktion für bessere Suchresultate. [18]

PrestaShop - Das simple und überschaubare Layout von PrestaShop sorgt bei Kunden für ein besseres Einkaufserlebnis. Demgegenüber besticht das System nicht gerade mit seiner Geschwindigkeit und hinkt im Vergleich hinterher. Der Checkout-Vorgang mit One-Click Payment weist eine geringe Fehlerrate auf und ist auch sonst kundenfreundlich und einfach. Hinsichtlich Payment Gateways sind Kreditkarte und PayPal grundsätzlich verfügbar, weitere Zahlungsanbieter sind über Plug-Ins verfügbar. [19,20]

Shopify - Shopify überzeugt vielen  Payment Gateways, die genutzt werden können. Demgegenüber lässt die Suchmaschine des Anbieters zu wünschen übrig. Kunden mit keiner genauen Vorstellung von Rechtschreibung dürften ihre liebe Mühe haben die ersehnten Artikel zu finden. Die Kundenbindung wird auch durch Loyalitätsrabatte sichergestellt, was über Shopify problemlos angeboten werden kann. [21]

Ecwid - Das Layout von Ecwid ist simpel und dadurch enorm übersichtlich. Für Kunden ist es einfach das gewünschte Produkt zu finden. Zudem besteht eine Suchfunktion, sollte man etwas nicht gefunden werden können. Der Checkout-Vorgang ist kurz und ebenfalls sehr einfach aufgebaut. Ecwid sind unzählige Zahlungsanbieter wie Kreditkarten, Paypal und Stripe verfügbar und allesamt einfach nutzbar. [23]

Anbieter

Wix - Für den Anwender eines auf Wix Stores basierenden Onlineshops, fällt der Support je nach gewähltem Paket unterschiedlich aus. Wer auf einen 24/7- und Chat Support gehofft hat, wird bitter enttäuscht. Lediglich über Telefon werden Auskünfte erteilt, gegebenenfalls mit langen Wartezeiten. Wer Multi-Channel Selling beispielsweise über Amazon, eBay, Google oder Facebook im Sinn hat, muss sich ebenfalls nach einem anderen Anbieter umsehen, da solche Funktionen nicht unterstützt werden. Die Suchmaschinenoptimierung enttäuscht ebenfalls. [17]

WooCommerce - WooCommerce hingegen bietet Multi-Channel Selling an und punktet gegenüber Wix Stores. Der Sicherheit ist mittels SSL Verschlüsselung und SiteLock (optional) genüge getan. Zusätzliche Plugins und Funktionen sind beinahe überall nötig und meist mit Kosten verbunden. Wenn du also mit WooCommerce deinen Shop aufbauen möchtest, kannst du so viele Zusatzinhalte freischalten wie du möchtest und brauchst... So lange du dafür bezahlst.[18]

PrestaShop - Die Suchmaschinenoptimierung ist im Gegenteil zu Wix stark ausgeprägt und führt dazu, dass Kunden den Onlineshop vermehrt über Websuchmaschinen finden. Die Sicherheit ist bei der Payversion über eine SSL-Verschlüsselung gewährleistet. Wer PrestaShop verwendet muss sich zudem wenig auf datenschutzrechtliche Auseinandersetzungen gefasst machen, da dieser DSGVO-konform ist. Multi-Channel Selling wird auch hier nicht unterstützt. [19,20,24]

Shopify - Wer Shopify als Shopsystem auserkoren hat, darf sich auf 24/7 Support via Chat, E-Mail und Telefon freuen und kann sich auf die Konformität mit den datenschutzrechtlichen Bestimmungen des DSGVO verlassen. Multi-Channel Selling beispielsweise mit Facebook und Amazon sind grundsätzlich kostenlos, je nach Anbieter (z.B. eBay, Google) jedoch kostenpflichtig. [21]

Ecwid - Der Support für das Aufsetzen deines Onlineshops ist von deiner Zahlbereitschaft abhängig. Als Gratisbenutzer hast du nur die Möglichkeit eine E-Mail zu verfassen und zu hoffen, dass du eine Antwort erhältst. Für die grosszügigere Kundschaft kannst du zusätzlich jederzeit zum Hörer greifen sowie mit einem Experten chatten. Die Basisversion hat hinsichtlich Suchmaschinenoptimierung ebenfalls keine Lorbeeren verdient, sollte dich aber auch nicht davon abhalten Ecwid zu benutzen. Die Suche nach Keywords beispielsweise ist auf jeden Fall zufriedenstellend. [23]

Preis

Wix - Eine kostenlose Version ist mit diversen Restriktionen verfügbar. Diese Restriktionen beinhalten beispielsweise, dass die Domain nicht frei wählbar ist (username.wixsite.com/ siteadress) was unprofessionell daherkommt. Ebenfalls bestehen in der Gratisversion keine Onlinezahlungsmöglichkeiten was für einen Onlineshop nicht praktikabel ist. Zur Auswahl stehen 5 Premium-Pakete von CHF 4.50 bis hin zu CHF 40 pro Monat. Dafür fallen für die Payment Gateways keinerlei Transaktionskosten an es sei denn der Provider belastet eigene Transaktionskosten. [17,25]

WooCommerce - WooCommerce ist eine Open Source Software und gratis in der Grundbenutzung. Zusätzliche kostenpflichtige Features sind erhältlich und können gut und gerne schnell CHF 1'000 kosten. Aufgrund der technischen Fähigkeiten die WooCommerce erfordern, ist wohl oder übel externe Hilfe beizuziehen, was für einen einfachen Onlineshop ca. CHF 6'500 kosten wird. [18,26]

PrestaShop - Die Software ist in der Grundversion ebenfalls gratis mit 600 Modulen und Templates verfügbar. Wem dies nicht genügt, kann die Premiumversion PrestaShop Ready ab CHF 24 monatlich beziehen. Zusätzliche Kosten für Webhosting, SSL Zertifikate und diverse Module können sehr schnell teuer werden und müssen im PrestaShop Addons erworben werden. [19,20]

Shopify - Die Basisversion ist für ca. CHF 28 (exkl. Kommission von 0.5% - 2%) erhältlich und umfasst viele Features, Plug-Ins etc. Wem das nicht genügt kann verschiedene Premiumversionen ab ca. CHF 77 bis weit über CHF 2000 kaufen. [21,27]

Ecwid - Eine kostenlose Basisversion steht dir als Benutzer von Ecwid von Beginn an zur Verfügung. Damit steht dir aber nur eine kleine Anzahl von Produkten zur Verfügung, die du anbieten kannst. Kann aber auch von Vorteil sein, wenn du Ecwid einfach mal testen möchtest. Payversionen erhältst du, falls du bereit bist tiefer in die Tasche zu greifen, nämlich bis zu CHF 99 pro Monat. Dann stehen dir aber unzählige Möglichkeiten (Payment Gateways etc) sowie unbegrenzte Produktanzahl zur Verfügung. [23,28]

 

Die Detailanalyse meiner fünf Shopsystem habe ich nun. Doch welches ist der Gewinner? 

 

Entscheidung

Anhand der Detailanalyse können wir die verschiedenen Systeme für jeden Punkt mit einem Wert (1-4) versehen und anschliessend mit der von ihm gewählten Wesentlichkeit gewichten.

  Wix Store Woo Commerce PrestaShop Shopify Ecwid
Kriterium Gewicht Wert Nutzen Wert Nutzen Wert Nutzen Wert Nutzen Wert Nutzen
Ease of use 0.4 4 1.6 1 0.4 3 1.2 5 2 5 2
Benutzerfreundlichkeit / Kundenorientierung 0.2 3 0.6 5 1 4 0.8 3 0.6 3 0.6
Anbieter 0.1 1 0.1 2 0.2 3 0.3 4 0.4 3 0.3
Preis 0.3 3 0.9 2 0.6 5 1.5 4 1.2 4 1.2
Nutzwert 1   3.2   2.2   3.8   4.2   4.1

Mein Sieger steht fest: Shopify. Super, dann werde ich dieses Shopsystem für meinen Blog nutzen. Doch halt! Ich habe einen Drupal-basierten Blog. Kann ich Shopify für diesen nutzen und wenn ja, ist dies empfehlenswert?

Shopsystem für Drupal-basierten Blog

Wir haben einen Drupal-basierten Blog für welchen wir nun das passende Shopsystem suchen. Weiter oben haben wir die beliebtesten Shopsysteme der Schweiz verglichen. Jetzt gilt es aber zu beachten, dass nicht alle Shopsysteme optimal für eine Drupal-basierte Website sind. Während sich Woocommerce, Wix und Prestashop nicht oder nur mit viel Fachwissen auf einem Drupal-basierten Blog nutzen lassen, bestehen für Shopify Integrationsmöglichkeiten. Nebst diesem bestehen für Drupal weitere E-Commerce Anbieter. Insbesondere zu erwähnen sind hier Drupal Commerce sowie Ecwid, zwei beliebte Shopsysteme für Drupal-basierte Seiten. Für unseren Onlineshop suchen wir eine möglichst einfache E-Commerce Lösung. Wollen wir doch nur einige wenige Artikel verkaufen. Zudem ist wichtig, dass das Shopsystem möglichst kostengünstig, sowie die Anwendung möglichst intuitiv ist. Da Drupal Commerce zwar als eine sehr komplette, jedoch auch komplexe Lösung gilt, verzichten wir in Folge weiter auf diese einzugehen. Wir konzentrieren uns auf Shopify, den Gewinner unserer Analyse, sowie Ecwid. [29,30]

Welches Shopsystem soll für den Otto Marti Blog gewählt werden?

Analyse Drupal-basierte Shopsysteme

Sowohl Shopify, wie auch Ecwid, sind in der Anwendung sehr einfach und somit für jeden bedienbar. Beide lassen sich auf einem Drupal-basierten Blog integrieren, wobei Ecwid ein Modul auf drupal.org zur Verfügung stellt, mit welchem sich das E-Commerce Tool ohne grossen Aufwand verwenden lässt. Bei Shopify muss man zu Beginn den Onlinestore aufbauen, während man bei Ecwid von Beginn an nur wenige Klicks vom fertigen Produkt entfernt ist. Dafür überzeugt Shopify mit mehr Freiheiten im Design, wie auch bei den zusätzlichen Applikationen und Features für den Onlinestore. Das Nutzen dieser Freiheiten setzt natürlich wiederum mehr Zeit voraus [31].

Ein sehr wichtiges Kriterium für Otto ist der Preis. Bei Shopify kostet die billigste Lösung ca. CHF 28. Zudem fallen je nach Plan Transaktionsgebühren von 0.5-2% an. Ecwid hingegen ist frei von Transaktions- wie auch weiteren Kosten. Mit dem Ecwid Free Plan können jedoch nur 10 verschiedene Produkte angeboten werden, danach ist auch hier eine monatliche Gebühr von CHF 15 zu bezahlen [27,28].

Entscheidung für Otto’s Blog

Otto will nur einen einfachen Onlinestore mit wenigen Produkten (weniger als 10) erstellen und dafür möglichst wenig Zeit oder Geld aufwenden. Er benötigt weder ein einzigartiges Design noch besondere Features oder Applikationen. Einen grossen wirtschaftlichen Erfolg, was den Ausbau seines Onlinestores zur Folge hätte, erwartet er ebenfalls nicht.

Deswegen empfehlen wir Otto das Ecwid Ecommerce Shopping Cart Modul auf Drupal zur Erstellung seines Onlinestores zu verwenden.

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Super, vielen herzlichen Dank. Ich mache mich gleich an die Arbeit. Et voilà, 20 Minuten später ist mein Onlineshop fertig:

Otto Marti Onlineshop

Autoren

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Romain Beaud

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Dominique Chételat

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Simon Müller

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Therry Stettler

Literaturverzeichnis