Wer wickelt die Milliarden der Schweizer Onlineshops ab und welcher Payment System Provider passt zu uns?

In der aktuellen Coronakrise erlebt Onlineshopping einen regelrechten Boom, Händler wie Digitec Galaxus dürfen einen deutlichen Umsatzanstieg verzeichnen. Welche Anbieter sich hinter den Bezahlsystemen verbergen, ist jedoch weitgehend unbekannt. Dieser Artikel bietet Dir einen Überblick mit Vor- und Nachteilen der am häufigsten genutzten Payment System Provider, die von Schweizer Onlineshops eingesetzt werden. Da auf diesem Blog auch bald Merchandising-Artikel angeboten werden, verwenden wir unser Beispiel, um die Kosten für Setup und Betrieb zu illustrieren.
Von: Linda Hügli, Benjamin von Matt, Nicolas Hafner, Raffaele Ospelt, Patrick Hux
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Was brauchst du für eine Zahlung im Onlineshop?

Die Anbindung von Zahlungssystemen an Onlineshops ist relativ kompliziert und sowohl finanziell wie auch administrativ mit grossen Aufwänden verbunden. Zum Einsatz kommen deshalb Zahlungsdienstleister, sogenannte Payment Service / System Provider (PSP) [1]. Als externe Anbieter stellen PSP die technische Anbindung von Zahlungsmethoden im Onlineshop sicher. So integriert ein PSP diverse Zahlungsmethoden (Debit- / Kreditkarte, Lastschrift, Micro- / Mobile-Payment Anbieter wie PayPal, Twint usw.) in den Onlineshop [2]. PSP agieren dabei als Intermediär zwischen Onlineshop und den einzelnen Anbietern von Zahlungsmethoden. Durch diese Dienstleistung des PSP (meist auf Stufe «Software-as-a-Service») erübrigt sich für den Onlineshop somit das Verhandeln mit den Anbietern von Zahlungsmethoden auf individueller Basis. Dienstleistungen zur Prüfung der Zahlungsfähigkeit von Kunden, Risikomanagement / Risikobeurteilung bis hin zu Inkasso von Forderungen werden ebenfalls oft von PSP für Onlineshops erbracht [3]. 

Tritt ein PSP zudem als Payment Facilitator auf, so vereinfacht sich das Einrichten von Zahlungsmethoden im Onlineshop weiter [4]. Im Vergleich zum PSP verwaltet der Payment Facilitator direkt das Konto des Onlineshops bei der Acquiring Bank (wickelt die Kartenzahlungen für den Onlineshop ab) [5]. Der Payment Facilitator kann dadurch Akzeptanzverträge für einzelne Zahlungsmethoden im Namen der Acquiring Bank und des Onlineshops selbständig unterzeichnen, was den Einrichtungsaufwand für Onlineshops reduziert [6].

Die grössten PSP für Schweizer Onlineshops

 

Herauszufinden, wer welchen Provider nutzt, gestaltet sich relativ schwierig, da auf den Websites nicht hinter die Kulissen geblickt werden kann und somit nur die Zahlungsmethoden wie z.B. Kreditkarten oder Apple Pay ersichtlich sind.

Eine Analyse mit dem Tool “Builtwith” war sehr widersprüchlich, da Stripe und PayPal zusammen angeblich 93% Marktanteil besitzen und etablierte Provider wie bspw. die Postfinance oder Datatrans in dieser Statistik komplett fehlen [7].
In diesem Artikel berufen wir uns auf die offizielle KMU-Seite des Bundes, wo die sechs grössten Schweizer Zahlungsdienstleister aufgeführt werden, namentlich Stripe, Paypal, Payrexx, Datatrans, Postfinance Checkout und SIX Payments [8].

Nebst den Kosten, die für Einrichtung und Betrieb der PSP anfallen, sind Sicherheit, Anwendungsschnittstellen, Benutzerfreundlichkeit und Reporting & Analyse die Kriterien, nach welchen die PSP nachfolgend beurteilt werden. Nicht im Fokus der Analyse stehen die von den PSP unterstützten Zahlungsmethoden, da sich die einzelnen Anbieter diesbezüglich nur geringfügig differenzieren.

Die Übersichtstabelle soll dir einen ersten Eindruck darüber verschaffen, wie die verglichenen Anbieter abschneiden. Nachfolgend wird jeweils erklärt, wie diese Scores zustandekommen.

 

Stripe |  Stripe – Wikipedia

Stripe, ein Online-Bezahldienst aus dem kalifornischen San Francisco, gibt es seit 2009 auf dem PSP Markt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern, bietet Stripe ein nutzungsorientiertes Modell an, bei dem man alleine pro Transaktion bezahlt [9].

 

Für eine Währungsumrechnung fallen zudem weitere 2% je Transaktion an. Für alle Kartenanbieter gilt derselbe Preis. In diesem inbegriffen sind nebst der Integration verschiedener Zahlungsmethoden auch Tools zur Optimierung von Bezahlvorgängen. Beim Thema Sicherheit setzt Stripe auf ihre Machine-Learning-Technologie “RADAR”, welche dazu dient, Betrugsvorfälle frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Zudem sind alle Kartennummern mit AES-256 verschlüsselt und Stripe mit dem PCI DSS (Payment Card Industry Data Security Standard) Level 1 zertifiziert [10].

Bildquelle: https://stripe.com/de/payments (29.05.2020)

Um als Shop die Zahlungen zu analysieren, werden diese direkt aus der API extrahiert und nach Währung, Zahlungsart und Länder sortiert. Mit Stripe Sigma ist ein strukturierter Datenzugriff möglich, es können vielversprechende Kunden identifiziert, der Umsatzanteil verschiedener Regionen eingesehen und beliebte Zahlungsmethoden analysiert werden [11]. Ein funktionierender Kundendienst wirkt zeit- und nervenschonend. Stripe bietet einen 24/7 Mail-, Telefon- und Chat-Support an. Der technische Support stellt zudem eine umfassende Wissensbasis und Dokumentation zur Verfügung.

Die einfach zu nutzenden, robusten APIs bieten hohe Personalisierung bei der Integration von Zahlungsmethoden [12]. Kunden wie Wish, Booking.com, Doodle, Allianz oder Unicef zeigen die breite Verwendung in verschiedenen Branchen [13].

Vorteile

+ Gebühren fallen nur bei Transaktionen an

+ Leicht verständlich und umfassend dokumentiert

+ Ist Payment Facilitator

+ Sicherheitsmassnahmen

Nachteile

- In der Schweiz relevante Zahlungsmethoden wie PostFinance Card, PostFinance E-Finance und Twint sind nicht akzeptiert

​PayPal | Datei:PayPal.svg – Wikipedia

Für den Endkunden ist PayPal primär als Zahlungsmethode beim Online-Einkauf bekannt. Für Onlineshops tritt PayPal jedoch auch selbst als PSP und Payment Facilitator auf. Als PSP mit Sitz in den USA und Luxemburg will PayPal in den Bereichen Benutzerfreundlichkeit, Kundendienst und Sicherheit überzeugen. So erübrigt der Einsatz von PayPal als PSP dem Onlineshop das Abschliessen von einzelnen Akzeptanzverträgen mit den verschiedenen Zahlungsmittel-Anbietern. Ein einfaches Setup und zahlreiche Optionen zur Erstellung von Reports (Reporting und Analytics Dashboard) sind weitere Argumente seitens Paypal [14].

Zur Erweiterung bietet PayPal umfangreiche API und Plugin Optionen. Es werden ein umfangreiches Developer Portal und diverse Online-Hilfetools angeboten, was keine Entwicklerkenntnisse voraussetzt [15].

Bildquelle: https://wallee.com/de/blog/paypal.html (29.05.2020)

Bei der Abwicklung einer Transaktion mit PayPal findet keine Übermittlung von Bank- oder Kreditkartendaten zwischen Kunde und Onlineshop statt. Ermöglicht wird dies durch das PayPal Konto des Onlineshop-Kunden, in welchem die nötigen Bankdaten oder Zahlungsmittel hinterlegt sind. Via PayPal getätigte Transaktionen werden dabei sofort dem Onlineshop gutgeschrieben, was eine reibungslose Zahlungsabwicklung garantiert und eine sofortige Bearbeitung der Bestellung (geringere Lieferzeit) ermöglicht.

SSL Zertifikat und 256 Bit-Verbindung garantieren zudem eine sichere Transaktion. Sollten bei einem Kauf dennoch Probleme auftreten, so sind sowohl Kunde wie Onlineshop dank dem Käufer- und Verkäuferschutz von PayPal beidseitig abgesichert. Bezüglich Transaktions- und Dienstleistungsgebühren kann PayPal jedoch nicht mit den anderen PSP Anbietern mithalten [16]. Abhängig vom Umsatz des Onlineshops fallen Transaktionsgebühren zwischen 1.9% und 3.4% an [17]. Weiter kommen bei sogenannten „Cross-Border“ Transaktionen (ausländischer Kunde kauft in Schweizer Onlineshop ein) sowie bei Transaktionen, die in einer anderen als der landesüblichen Währung abgewickelt werden, weitere Gebühren an.

 

Es gilt also festzuhalten, dass PayPal durch den geringen Aufwand für die Einrichtung (keine Setup- und monatliche Fixkosten) attraktiv sein kann, bei wachsenden Umsätzen aber die im Vergleich zur Konkurrenz hohen Transaktionsgebühren ins Gewicht fallen. In der Schweiz wird PayPal als PSP vorwiegend von kleineren Onlineshops wie dem Berner Schmuckladen Bachbumele oder dem Luzerner Uhrengeschäft 1291 Swiss Mechanical Watches eingesetzt [18]. 

Vorteile

+ Einfaches und kostenloses Setup

+ Ist Payment Facilitator

+ Käufer- und Verkäuferschutz garantieren Sicherheit

+ Unmittelbare Abwicklung der Bestellung (Betrag wird dem Onlineshop sofort gutgeschrieben)

Nachteile

- Hohe Transaktionskosten

- Zahlungsmethoden wie PostFinance Card, PostFinance E-Finance und Twint werden nicht akzeptiert

- Keine kostenlose Testphase

Payrexx | Datei:Payrexx Logo.png – Wikipedia

Payrexx, ein Schweizer Unternehmen aus Thun, verspricht die einfachste Payment Plattform der Welt zu sein, indem sie eine sichere und einfache Abwicklung weltweiter Zahlungen ermöglicht und keine Programmierkenntnisse benötigt werden, um 100+ Zahlungsmittel zu akzeptieren. Als Payment Facilitator stellt Payrexx mit einer einzigen Schnittstelle über 30 externe Zahlungsanbieter und mehr als 200 Zahlungsarten und Währungen zur Verfügung. Interessant und speziell für kleinere Unternehmen ist das Angebot “Payrexx Free”. Dieses beinhaltet einen kostenlosen Tarif für Privatpersonen und E-Commerce Einsteiger. Beim normalen Angebot werden drei Stufen unterschieden [19].

 

Was die Sicherheit anbelangt, so überzeugt Payrexx in allen relevanten Themen wie PCI, Wildcard SSL Zertifikat und einer 256-Bit-SSL Verschlüsselung. Als zusätzliche Sicherheitsmassnahme wird mit einem Authentifikationscode gearbeitet [20].

Wünscht man Support, so unterteilt sich das Angebot in ein Plus- und Premium Abo, welche kostenpflichtig dazu gelöst werden können. Daneben existiert eine umfangreiches Customer Support Center [21]. Von der Kundenanfrage bis zum Start eines Abos lassen sich alle relevanten Schritte im eigenen System abbilden und bei Payrexx verarbeiten. Das hat viele Unternehmen dazu verleitet, diesen PSP zu nutzen. Darunter fallen Namen wie Adidas, Sixt oder die Mobiliar [22].

Bildquelle: https://support.payrexx.com/de/support/solutions/articles/11000033891-payrexx-shop-plugin-prestashop-integration (29.05.2020)

Ebenfalls ist die Integrationsmöglichkeit von Webseiten oder Webshops über API’s gegeben [23]. Alle Informationen zu Transaktionen sind in Echtzeit abruf- und einsehbar, um eine Zahlungskontrolle garantieren zu können.

Vorteile

+ Grosse Flexibilität, unterschiedliche Abos

+ Ist Payment Facilitator

+ Sicherheit

+ Keine Entwicklerkenntnisse nötig

Nachteile

- Teurer Kundendienst

Datatrans | Datei:Cd datatrans logo pri rgb.svg – Wikipedia

Datatrans ist ein Unternehmen aus Zürich, welches nach eigenen Aussagen umsatzbezogen der grösste Schweizer PSP-Anbieter ist [24]. So setzen unter anderem Unternehmen wie die SBB, Brack und Digitec Galaxus auf die Nutzung von Datatrans. Datatrans bietet verschiedene API Optionen, wofür jedoch Entwicklerkenntnisse oder Support von Datatrans oder Dritten notwendig ist. Bei Datatrans kann ein Starter- oder ein Professional-Tarif gewählt werden. Transaktions- und Dienstleistungsgebühren sind bei beiden Angeboten nur auf Anfrage zugänglich und betragen je 2%.

 

Datatrans nutzt verschiedene Methoden zur Gewährleistung der Sicherheit. Dazu gehören das bekannte 3-D Secure sowie weitere verschiedene Möglichkeiten, um Betrugsversuche und ungültige Kartennummern präventiv zu erkennen (bspw. Authorization Requests limitieren, Blacklists/Whitelists, Luhn Check) [25]. Sollten dennoch Probleme auftreten, so kann Datatrans durch den Onlineshop in erster Linie nur per Mail erreicht werden. Hotline Lösungen werden keine angeboten.

Bildquelle: https://docs.datatrans.ch/docs/integrations-payment-page (29.05.2020)

Da Datatrans kein Payment Facilitator ist, muss der Onlineshop auf individueller Basis Akzeptanzverträge mit den verschiedenen Zahlungsmittel-Anbietern abschliessen. Dies stellt im Vergleich zu anderen PSP Anbietern ein klarer Nachteil dar. Eine interessante Möglichkeit bietet Datatrans jedoch potenziellen Interessenten. So können Onlineshops ein kostenloses PSP Testkonto erstellen und so verifizieren, ob die für sie erforderlichen Funktionen durch Datatrans abgedeckt werden.

Zudem bietet Datatrans gegenüber den anderen Anbietern interessante Optionen im Bereich PSP Customization bzw. der Implementierung von individuell zugeschnittenen Lösungen für die Bedürfnisse eines Onlineshops. Zur Auswertung von Transaktionen stellt Datatrans seinen Kunden ein Web Administration Tool zur Verfügung. Auswertungen können dabei gespeichert und als automatische Benachrichtigungen eingerichtet werden [26].

Vorteile

+ Kostenloses Testkonto

+ Individuell zugeschnittene Lösungen für Onlineshops (PSP Customization)

Nachteile

- Transaktions- und Dienstleistungsgebühren nicht öffentlich

- Beschränkter Kundendienst (Support für Kunden nur per Mail, keine Hotline Lösung)

- Ist kein Payment Facilitator

Postfinance Checkout | Datei:PostFinance Logo.svg – Wikipedia

Mit ihren E-Payment Lösungen tritt die Postfinance als effizienter und zuverlässiger Schweizer PSP, nicht aber als Facilitator, auf. Unterstützt werden die meisten gängigen Zahlungsmethoden wie PostFinance Card, Mastercard, oder PayPal (weitere ausländische Systeme auf Anfrage). In der Praxis setzen bspw. Panini oder Kuhn Rikon auf das System der PostFinance [27].
Die Kosten sind transparent, die PostFinance spielt dabei im Vergleich zu den anderen Providern im preislichen Mittelfeld.

 

Die Plattform ist PCI-DSS-zertifiziert, was eine Vorgabe für solche Unternehmen im Zahlungsverkehr ist. Ansonsten bietet die PostFinance weitere Sicherheitsmassnahmen wie 3-D Secure oder kostenpflichtiges Fraud Management.

Bildquelle: https://www.mame-webdesign.ch/produkt/postfinance-e-finance-fuer-woocommerce-basic (29.05.2020)

Das System gilt generell als sehr benutzerfreundlich. Bereits vor dem Kauf kann Beratung durch Kundenberater in Anspruch genommen werden. Ebenfalls kann das System vor dem Kauf während 30 Tagen ausgiebig getestet werden.
 

Vorteile

+ Unterstützt alle in der Schweiz üblichen Zahlungsmethoden

+ Rundum-Sorglos-Paket

+ Umfangreicher Support

Nachteile

- Neuartige Zahlungsmethoden wie Google Checkout und Apple Pay vorerst nicht unterstützt

- Nur von Unternehmen mit Geschäftskonto bei der PostFinance verwendbar

- Vergleichsweise hohe Einrichtungskosten

SIX Payment Services | Datei:SIX Group logo.svg – Wikipedia

SIX Payment Services ist sowohl Schweizer PSP wie auch Acquirer [28]. Das Angebot von SIX Payment Services als PSP offeriert drei verschiedene E-Commerce-Lösungen. Zwei Lösungen sind für Fälle konzipiert, wo die Anwendung nicht an einen eigenen Webshop angebunden ist. E-Commerce muss ja nicht automatisch "Onlineshop" bedeuten [29]. In diesem Beitrag wenden wir uns der dritten Lösungsvariante zu, da diese speziell für unseren Onlineshop von Relevanz ist. Diese ist in drei Grössenklassen (Small, Medium, Large) unterteilt.

 

Das Angebot verspricht eine einfach zu handhabende Applikation für Webshops von über 20 verschiedenen Anbietern [30]. Die Anwendung kann mittels Plug and Play integriert werden, um Endkonsumenten ein virtuelles Zahlungsterminal zur Verfügung zu stellen. Dabei können alle gängigen Kreditkarten wie Visa, V Pay, Mastercard, Maestro, Diners Club & Co. verwendet werden. Ausserdem sind Mobile-Lösungen wie Twint, Apple-, Google- und Samsung-Pay integriert [31]. Zusätzlich wird für internationale Kunden eine Dynamic Currency Conversion (DCC) eingesetzt, damit diese auch in ihrer Landeswährung bezahlen können [32].

Bildquelle: https://www.startups.ch/de-partner/six (29.05.2020)

Aus sicherheitstechnischer Sicht ist das Angebot von SIX PCI-DSS-zertifiziert. Zudem müssen SSL- und 3-D Secure-Zertifikate nicht selbst verwaltet werden. Dies wird von Saferpay, der E-Payment-Lösung von SIX, bearbeitet und verspricht massive Aufwandsersparnisse [32]. Über die Portale mySaferpay und myPortal können Analysen, Reports sowie das Controlling der Transaktionen erstellt werden [31].

Den Kunden wird 24/7 eine kostenlose Support-Hotline zur Verfügung gestellt, um einen schnellen und direkten Kundendienst zu gewährleisten. Darüber hinaus werden fortlaufend Softwareupdates zur Qualitätssicherung automatisch in die Applikation integriert [31].

Vorteile

+ Kostenloser Testzugang

+ Einfache Installation und Erweiterung dank API

+ Vielfältige und weitreichende Funktionen

Nachteile

- Preisstruktur ist im Vergleich zu anderen Anbietern relativ hoch

Fazit zum Vergleich der sechs Provider

Auf den ersten Blick scheinen die Unterschiede der verschiedenen Anbieter nicht allzu gross zu sein. Bei genauerer Betrachtung lassen sich aber deutliche Unterschiede feststellen. Dies ist bei den Kosten am stärksten sichtbar, wobei bis zu CHF 500.00 an Einrichtungsgebühren anfallen können, bevor überhaupt eine Transaktion verarbeitet wird. Weiter können die Gebühren pro Transaktion je nach Transaktionsvolumen schnell ins Gewicht fallen.

Bei den Kriterien Sicherheit, Anwendungsschnittstellen, Benutzerfreundlichkeit und Reporting und Analyse bestehen kleinere Unterschiede zwischen den vorgestellten Anbietern. Um den passenden PSP auswählen zu können, muss ein Onlineshop seinen erwarteten Umsatz kennen und bezüglich den Kriterien (Kosten, Sicherheit, Anwendungsschnittstellen, Benutzerfreundlichkeit und Reporting & Analyse) beurteilen, welcher der Anbieter seine Bedürfnisse am besten befriedigt. 
 

Welchen Anbieter wählen wir für unseren eigenen Merchandising Shop aus?

Nun wollen wir herausfinden, welcher Provider für unseren möglichen Merchandise-Store die beste Lösung darstellt. In unserem Store finden sich praktische Alltagsprodukte wie Jutebeutel oder Trinkflaschen. Als kleiner Anbieter wollen wir eine günstige und unkomplizierte Lösung wählen, da unser Fokus auf dem Schreiben von Blog-Artikeln liegt. Die folgende Tabelle zeigt eine Berechnung des geschätzten Gesamtumsatzes von CHF 2’430.00 pro Monat, den wir mit dem Verkauf von unseren Produkten erzielen möchten. Preise für die Produkte sind als Verkaufspreise in CHF inkl. MWST zu verstehen.

 

Die Grundlage der Entscheidung hinsichtlich des PSPs für unseren Onlineshop stützt sich auf einen jährlichen Kostenvergleich der verschiedenen Anbieter. Wie aus dem ersten Kapitel bereits bekannt ist, unterscheiden sich die Kostenstrukturen der verschiedenen PSP. Um einen klaren und einfachen Gesamtvergleich zu schaffen, haben wir daher die jährlichen Kosten inklusive einmaliger Gebühren der jeweiligen PSP basierend auf unserem erwarteten monatlichen Gesamtumsatz über ein Jahr hinweg kalkuliert und in der folgenden Grafik für euch dargestellt.

 

Payrexx gewinnt bereits auf den ersten Blick den Titel “preiswertester PSP”, dicht gefolgt von Postfinance Checkout. Die Kosten der übrigen Anbieter sind mehr als doppelt oder dreifach so hoch und verzeichnen einen hohen Anteil an variablen Kosten basierend auf der Anzahl Transaktionen. Dies bedeutet, dass Payrexx auch bei einer steigenden Anzahl von Transaktionen im Vergleich zu den anderen Anbietern kostengünstig ist. Deshalb ist Payrexx “the way to go” für unseren Merchandise-Store.

Payrexx bietet zwar keinen 24/7-Kundensupport an, jedoch ist während 24 Stunden an den fünf Wochentagen ein Support-Angebot vorhanden. Da unser Onlineshop für uns eine Nebentätigkeit darstellt, sind wir nicht auf einen 24/7 Support angewiesen und können auf diese Option verzichten. Zudem stellt Payrexx online umfassende Dokumentation zur Verfügung.

Da Payrexx verschiedene Zertifikate für die Gewährleistung der Sicherheit anwendet und garantiert, erachten wir unsere Anforderungen diesbezüglich ebenfalls als erfüllt. Ausserdem bietet Payrexx dank umfangreicher API Optionen für Integration und Erweiterung an. Ein möglicher Onlineshop könnte somit innert kürzester Zeit mit einem PSP ausgestattet sein und unseren Kundinnen und Kunden voll funktionsfähig zur Verfügung stehen.

 

Die Autoren

Nicolas Hafner

Linda Hügli

Patrick Hux

Raffaele Ospelt

Benjamin von Matt

Quellen

[1] Novalnet (2020), Payment Service Provider Definition, Abgerufen am 05.04.2020
[2] kmu.admin.ch (17.02.2020), Welche Zahlungsdienstleister gibt es?, Abgerufen am 31.03.2020
[3] Heidelpay (2020), Was ist ein Payment Service Provider?, Abgerufen am 05.04.2020
[4] Payment Facilitator (29.01.2020), What is the Payment Facilitator Model?, Abgerufen am 05.04.2020
[5] Moneytoday.ch (2020), Acquirer, Abgerufen am 05.04.2020
[6] Wyss, P. (17.10.2019), Payment Service Provider für Schweizer Onlineshops im Vergleich, Abgerufen am 31.03.2020
[7] Builtwith Report (2020), Payments Processor Usage Distribution in Switzerland, Abgerufen am 05.04.2020
[8] kmu.admin.ch (17.02.2020), Welche Zahlungsdienstleister gibt es?, Abgerufen am 31.03.2020
[9] Lyon D. (2020), Stripe - Payfacs, Abgerufen am 05.04.2020
[10] Stripe (2020), Security, Abgerufen am 05.04.2020
[11] Stripe (2020), Sigma - Umsatzdaten & SQL, Abgerufen am 05.04.2020
[12] Stripe (2020), Dokumentation, Abgerufen am 05.04.2020
[13] Stripe (2020), Unsere Kunden in der Schweiz, Abgerufen am 05.04.2020
[14] PayPal (2020), Reporting and Analytics Dashboard, Abgerufen am 01.04.2020
[15] PayPal (2020), Developer Dashboard, Abgerufen am 01.04.2020
[16] PayPal (2020), Käufer- und Verkäuferschutz, Abgerufen am 01.04.2020
[17] PayPal Switzerland (16.03.2020), Gebührenrichtlinie, Abgerufen am 01.04.2020
[18] BuiltWith (2020), Übersicht der schweizer Websites die PayPal als PSP einsetzen, Abgerufen am 01.04.2020
[19] Payrexx (2020), Individuelle Preisgestaltung - Einfach und schnell Online Zahlungen erhalten, Abgerufen am 01.04.2020
[20] Payrexx (2020), Payment Services, Abgerufen am 05.04.2020
[21] Payrexx (2020), Lösungen - Customer Support, Abgerufen am 05.04.2020
[22] Payrexx (2020), Unsere Kunden, Abgerufen am 05.04.2020
[23] Payrexx (2020), Developer Hub, Abgerufen am 05.04.2020
[24] Wölfle, R. & Leimstoll U. (25.06.2019), E-Commerce-Report Schweiz 2019, Abgerufen am 31.03.2020
[25] Datatrans (2020), Perfekt abgestimmter Schutz vor Betrug, Abgerufen 05.04.2020
[26] Datatrans (2018), Payment Processing & Beschrieb Zahlungsablauf, Abgerufen am 07.04.2020
[27] Postfinance (2020), E-Payment & Payment Service Providing, Abgerufen am 03.04.2020
[28] Six Payment Services (2020), Payment Facilitators – Jetzt den europäischen Markt erschliessen, Abgerufen am 04.04.2020
[29] Six Payment Services (2020), goCard! E-Commerce Pakete, Abgerufen am 04.04.2020
[30] Six Payment Services (2020), FAQ - “Welche Shopsysteme unterstützt Six Payments Services?”, Abgerufen am 04.04.2020
[31] Six Payment Services (2020), Das goCard! E-Commerce Paket in der Übersicht, Abgerufen am 04.04.2020
[32] Six Payment Services (2020), Alles rund um die Integration von Saferpay, Abgerufen am 04.04.2020