So findest du das passende Blogsystem

Erschlägt dich die gigantische Auswahl an verschiedenen Blogsystemen? Wir können deine Ratlosigkeit diesbezüglich nachvollziehen und haben deswegen einen Erste-Hilfe-Artikel für dich zusammengestellt. Er versorgt dich zuerst mit einem groben Überblick über die verschiedenen Blogsysteme und zeigt dir dann auf, wie du dich konkret für eines entscheidest.
Von: Kathrin Eberhard, Manuel Kammermann, Liv Enya Torresan, Michelle Loretan
Vom:
 

Auf der Suche nach einem geeigneten Blogsystem
Quelle: Pixabay

“Man muss (heute) wirklich kein Programmierer oder Webdesigner mehr sein, um den eigenen Online-Auftritt hinzubekommen.”
-Robert Brandl, CEO von WebsiteToolTester.com, 2019 [1]

Beruhigend, oder?

Um einen Blog zu kreieren brauchst du grundsätzlich drei Dinge [2]:

1. Eine passende Domain:
Eine Domain ist der weltweit einzigartige Name deiner Blogseite. Die Domain ist der Teil, den deine künftigen Blogleser*innen in die Adressleiste des Browsers eingeben, um deinen Blog aufzurufen [2, 3]. Sie könnte wie folgt aussehen: www.deinblog.com


2. Einen Webspace:
Der Webspace ist der Speicherplatz auf einem Webserver, auf dem die Dateien deines Blogsystems abgelegt sind [3]. Du brauchst einen Webspace, damit du deinen Blog später im Internet bereitstellen kannst, sodass deine künftigen Leser*innen ihn auch sehen und finden können [4]. Diesen benötigten Speicherplatz kannst du bei einem Webhosting-Provider mieten. Er bietet dir dann über eine visuelle Administrationsoberfläche, die du über einen Webbrowser nutzen kannst, Zugang zu deinem gemieteten Teil des Servers [5]. Hierbei empfehlen wir dir direkt ein Hosting-Paket zu wählen, welches neben dem Webserver-Speicherplatz auch noch die Registrierung von Domains ermöglicht und über eine integrierte Datenbank verfügt [6].

In der Regel verfügen solche Hosting-Pakete auch über ein vorinstalliertes Verwaltungssystem, sodass du dir keinen Kopf über die Hardwarewartung, also die Wartung des Webservers, machen musst [4]. Anders sieht das normalerweise bei der Wartung der Software aus. Letzteres liegt hier meist in deiner Verantwortung. Dazu gehört beispielsweise das Einspielen von neuesten Software- und Sicherheitsupdates sowie die Erstellung eines Backups zur Datensicherung [7, 8]. Wem das zu waghalsig oder zu aufwendig ist, kann ein “Fully Managed Hosting Service” in Anspruch nehmen. Dabei übernimmt der Webhosting-Provider alle technischen Aufgaben [8].


3. Ein Content Management System:
Content Management Systeme (CMS) sind Softwareprogramme, mit denen Inhalte erstellt, bearbeitet und verwaltet werden können [9, 10]. Ein CMS bietet dir eine Benutzeroberfläche, auf der du deine Blogbeiträge einfach schreiben und gestalten kannst, ähnlich wie in Microsoft Word [11]. Es stellt auch sicher, dass all deine erstellten Beiträge deinen Leser*innen so angezeigt werden, wie du das wünschst [11].  Zusätzliche Funktionalitäten, wie beispielsweise Templates, die zur Erstellung deines Blogs hilfreich sein können, kannst du durch Erweiterungen zum System hinzufügen [12, 13, 14]. Damit du das CMS deiner Wahl nutzen kannst, musst du es auf dem gemieteten Server-Speicherplatz installieren [15].

Zu theoretisch? - Timon Beutel von FLUXS erklärt dir im nachfolgenden Video nochmals stark vereinfacht was ein CMS ist:

Video von Timon Beutel von FLUXS, der erklärt, was ein Content Management System ist
Quelle: Youtube

An diesem Punkt fragst du dich bestimmt: Wie zum Geier soll ich diese drei Dinge kombinieren? - Da diese Frage schon in der Vergangenheit viele Menschen plagte, haben viele Webhosting-Provider ihre Servicepalette erweitert. Heute bieten die meisten zusätzlich bereits integrierte Blog-Editoren oder vorinstallierte CMS an, die nach einer “1-Klick-Installation” schon zu deiner Verfügung stehen [6, 7].

Wenn dir das jetzt immer noch zu kompliziert ist und du deinen Plan ein*e Blogger*in zu werden schon fast über Bord geworfen hast - Halt! Wir haben noch eine simplere Lösung für dich. Anstatt diese drei Punkte in Eigenregie nach deinen Wünschen zusammenzustellen, kannst du auch einfach einen Anbieter wählen, der dir alles zusammen liefern kann – Ja, das gibt es:

Website-Baukästen
Blogger-Newcomer*innen bevorzugen oft die Variante Website-Baukästen. Hierbei wird ein webbasiertes CMS mitsamt Webspace von einem Anbieter bereitgestellt [6]. Du musst diese zwei Komponenten also nicht eigenhändig zusammenführen. Ein Website-Baukasten ermöglicht dir den Aufbau deiner persönlichen Blog-Seite mit Hilfe vorgefertigter Elemente. Mittels Drag-&-Drop-Funktion kannst du verschiedene Komponenten wie Textblöcke oder Bilder auf die Arbeitsfläche ziehen und so deine Blog-Seite Schritt für Schritt zusammenbauen [10]. Backups, Updates und Sicherheit sind hier Sache des Anbieters. Technische Vorkenntnisse sind daher auch kaum von Nöten [6].

Illustration einer Drag-&-Drop-Funktion
Quelle: Sectorlink

Diese grundlegenden Eigenschaften von Website-Baukästen ermöglichen dir einen schnellen Einstieg in die Welt des Bloggings. Ein weiterer Pluspunkt: Basispakete mit begrenztem Speicherplatz sind bei den meisten Anbietern kostenlos [6]. Um dies zu ermöglichen, werden die Blogseiten oft auch mit kostenpflichtigen Werbeflächen, sogenannten Ad-Spaces, versehen [6]. Die geschaltete Werbung kann die Aufmerksamkeit deiner Leser*innen vom Blog auf die Werbung lenken, was unvorteilhaft sein kann. Zudem erscheint der Anbieter bei Gratis-Versionen in deiner Domain [16]. Diese könnte dann etwa so aussehen: www.deinblog.jimdo.com.

Wenn dich das stört und du das nötige Kleingeld dazu hast, kannst du auf eine kostenpflichtige Version wechseln. Damit hast du meistens eine grössere Auswahl an Plugins und Designvorlagen, die zu deiner Verfügung stehen [6, 17].

Wichtig zu wissen:

Die Rechte des Anbieters begrenzen sich in den meisten Fällen auf die bereitgestellten Designelemente [18]. Manche Anbieter verfügen jedoch über eine Klausel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), bei deren Zustimmung du die Eigentumsrechte an den Blog-Inhalten an den Anbieter abtreten musst [16]. Dies ist ein triftiger Grund, weshalb solche Systeme nur selten für professionelle oder kommerzielle Zwecke Gebrauch finden [16].
- Das Durchlesen der AGB lohnt sich also in diesem Fall definitiv.

Immer noch zu kompliziert? – Wenn du eigentlich nur vor hattest, dein Wissen so einfach wie möglich zu teilen, gibt es noch eine simplere Lösung:

Blogging-Plattformen
Falls du keine eigene Webseite für deinen Blog aufbauen möchtest, kannst du auch einfach eine Blogging-Plattform nutzen [19]. Ähnlich wie bei Twitter oder Instagram kannst du nach einer kurzen Registrierung deine Blogbeiträge in wenigen Klicks posten [19]. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind dabei stark limitiert, um das Ganze so einfach wie möglich zu halten. Die Erstellung eines Kontos auf solchen Plattformen ist in der Regel kostenlos [19]. – Das genaue Lesen der AGB empfehlen wir dir auch hier.

Kurz gesagt hast du also grundlegend drei Varianten zur Auswahl [1]:

  • Du kannst deine Blog-Seite mittels der Verwendung eines CMS erstellen wie z.B. Joomla!
    ➜ Wähle dazu vorher ein Hosting-Paket deiner Wahl bei einem Anbieter wie z.B. Hostpoint [20]
  • Du erstellst deine Blog-Seite mit einem Website-Baukasten, wie z.B. Jimdo
  • Oder du nutzt einfach eine Blogging-Plattform wie z.B. Tumblr

In der Schweiz sind folgende Anbieter die Spitzenreiter in der jeweiligen Kategorie:
(Stand: Mai 2020)

CMS [21]
Webhosting-Provider [22]
Website-Baukästen [23]
Blogging-Plattformen [24]
-Joomla!
-WordPress.org
-TYPO3
-Hostpoint
-Metanet
-Infomaniak Network
-Jimdo
-Squarespace
-Wix
-Tumblr
-Blogger
CMS [21]
Webhosting-Provider [22]
-Joomla!
-WordPress.org
-TYPO3
-Hostpoint
-Metanet
-Infomaniak Network
Website-Baukästen [23]
Blogging-Plattformen [24]
-Jimdo
-Squarespace
-Wix
-Tumblr
-Blogger

Tabelle 1: Zeigt die beliebtesten Anbieter der Kategorien CMS, Webhosting-Provider, Website-Baukästen und Blogging-Plattformen in der Schweiz

 

Beantwortung von vier Fragen zur Eingrenzung der für dich in
Frage kommenden Blogsysteme


Damit dir klarer wird, welche Anforderungen du an ein Blogsystem hast und welche Faktoren du bei deiner Wahl beachten solltest, solltest du dich mit den folgenden vier Fragen auseinandersetzen [25].

1. Was ist das Ziel des Blogs?
Der erste und wichtigste Schritt ist, dass du dir darüber klar wirst, welche Ziele du mit deinem Blog verfolgst [26, 27]. Beantworte dazu die folgenden Fragen:

  • Was ist der Hauptzweck des Blogs?
  • Ist Bloggen ein kurzfristiges Interesse oder ein langfristiges Vorhaben?
  • Soll der Blog Einkommen generieren und ein Unternehmen bewerben?

Die Fragen helfen dir, die Auswahl der möglichen Blogsysteme einzugrenzen, da sich einige Anbieter besser für Hobby-Blogs und andere für professionelle Blog-Anwendungen eignen. Bei Blogger.com etwa stehen mit Meinungsblog und Kommentaren die Textbeiträge im Vordergrund, weshalb es ein beliebtes System für Akademiker*innen ist [27]. Bei Tumblr sind die Verfasser*innen nur mit einem Benutzernamen sichtbar, was eine gewisse Anonymität gewährleistet. Es wird deshalb oftmals für persönliche Blogs, etwa Tagebücher, genutzt [27].

 

2. Wer ist die Zielgruppe des Blogs?
Damit du dir deine Blog-Leserschaft und somit deine Zielgruppe gut vorstellen kannst, solltest du eine ​Persona erstellen. Wie das funktioniert erfährst du in ​diesem ​Artikel. Denn nur wenn du weisst, wo sich deine Zielgruppe online bewegt und wie viel Zeit sie dort verbringt, kannst du die Attraktivität deines Blogs einschätzen. Tumblr beispielsweise ist vor allem bei Teenagern ein beliebtes Blogsystem [28]. Dahingegen richten sich Wordpress.org und Wordpress.com eher an eine ältere Leserschaft, die sich gerne an sinnhaften und kritischen Diskussionen unter Blogposts beteiligt [28]. Bei der Wahl des Blogsystems orientieren sich viele Blogger*innen an deren ​Popularität​, denn einige sind marktbeständiger als andere. Dies gibt dir einen ersten Anhaltspunkt, jedoch sollten auch alle weiteren Faktoren mit deinen Vorstellungen übereinstimmen. Auf ​Builtwith kannst du dir einen schnellen Überblick der länderspezifischen oder weltweit meistgenutzten Blogsysteme verschaffen. Als Beispiel sind auf der nachfolgenden Grafik die beliebtesten CMS und Website-Baukästen der Schweiz abgebildet (Stand Mai 2020) [21].

CMS_Popularität.png

Verteilung der beliebtesten CMS und Website-Baukästen in der Schweiz
Eigene Darstellung, Quelle: Builtwith

3. Wo können überall Kosten anfallen bei einem Blog?
Bei jedem Blogsystem fallen unterschiedliche Kosten an. Dies ist ein weiterer Aspekt, den du bei der Auswahl des richtigen Systems beachten solltest. Wir führen hier einige Kostenfaktoren auf, die typischerweise anfallen können. Zudem empfehlen wir dir ​diesen Artikel, der spezifisch auf dieses Thema eingeht.

Fixkosten:

  • Blogsystem [28]
  • Softwareupgrades [28]
  • Domain (Webadresse) [28]
  • Hosting [28]

Variable Kosten:

  • Marketing-Massnahmen (z.B. SEO) [29]
  • Externe Dienstleistungen (z.B. Redaktion / Übersetzungen) [29]
     

 

4. Welche technischen Anforderungen soll der Blog erfüllen?
Ein entscheidender Schritt bei der Auswahl des Blogsystems sind die technischen Anforderungen, die an einen Blog gestellt werden [27]. Einige Benutzer*innen möchten selbst programmieren und den Blog personalisieren, während andere den Blog möglichst ohne Aufwand aufbauen möchten [25]. Dabei gibt es einige Blogsysteme, die besser auf deine Bedürfnisse zugeschnitten sind. Die drei Faktoren ‘Personalisierung’, ‘Features’ und ‘Sicherheit’ können dir helfen, die Auswahl weiter einzugrenzen:


Personalisierung

Wie sieht dein Blog aus und wie kannst du das Layout individuell gestalten? Das Erscheinungsbild und die Designmöglichkeiten der verschiedenen Blogsysteme sind wichtige Entscheidungspunkte bei der Auswahl deines Blogsystems [28]. Folgende Aspekte kannst du beachten:

- Vorlagen: Das Aussehen des Blogs ist von grosser Bedeutung. Dies ist ein Faktor, der die Verweildauer auf dem Blog erhöht und zusätzlich neue Besucher*innen anziehen kann. Bei allen Blogsystemen wird ein Grundsatz von vorgefertigten Vorlagen mit einer Auswahl an Layouts zur Verfügung gestellt [30]. Je mehr Vorlagen und Anpassungsmöglichkeiten angeboten werden, desto mehr Persönlichkeit kann deinem Blog hinzugefügt werden [31].

Anpassungsmöglichkeiten: Viele Blogsysteme bieten grundlegende Funktionen wie verschiedene Schriftarten, Fett- und Kursivdruck und weitere Designoptionen. Reicht dir das noch nicht aus und du möchtest deinen Blog weiter individualisieren? Einige Systeme bieten zusätzliche Möglichkeiten wie das Bearbeiten von Bildern, das Hervorheben von Textstellen, Tabellen sowie effiziente Such- und Navigationsfunktionen, die du hinzufügen kannst. Dadurch kannst du deinen Blog ganz individuell gestalten [32].  Zudem sollte von dem Blogsystem eine perfekte mobile Darstellung vorausgesetzt sein [28].

- Ease of use: Die Benutzeroberfläche ist die Schnittstelle zwischen dem Schreiben und dem Veröffentlichen deines Blogeintrags. Eine gute Benutzerschnittstelle ist wichtig, da sie  direkten Einfluss auf den Prozess des Blogschreibens hat. Das ausgewählte System sollte es dir möglichst einfach machen, die Vorlagen mit den beschriebenen Anpassungsmöglichkeiten zu bearbeiten. Die Grundregel ist: Je einfacher das System, desto effizienter kannst du deinen Blog schreiben [28].

Weiterführende Informationen zum Thema Blogdesign findest du hier.

 

Features

Bis jetzt weisst du, worauf du beim Layout achten solltest. Aber: Was kann dir ein Blogsystem sonst noch bieten? Ein weiterer wichtiger Faktor, in dem sich die Systeme unterscheiden, sind die Features [28]. Möglicherweise benötigst du zu Beginn nur einen Bruchteil der verfügbaren Features, jedoch solltest du bei der Auswahl des Blogsystems sicherstellen, dass es die Möglichkeit anbietet, den Blog bei Bedarf vollständig deinen Wünschen anzupassen. Folgende Aspekte kannst du beachten:

- Search Engine Optimization (SEO): Um den Blog einem breiten Publikum zugänglich zu machen ist es wichtig, den Traffic auf dem Blog zu erhöhen [26]. Damit man deinen Blog unter den Millionen weiteren Blogs findet, sollten die Artikel leicht für die Indizierung in Suchmaschinen optimiert werden können [31]. Einige Blogsysteme bieten umfassende Tools, damit man deinen Blog bei einer Suchmaschinen-Suche schneller findet [28].

- Tags: Ein «Tag» ist ein Schlagwort, das mit einem Blogbeitrag verbunden ist [30]. Es vereinfacht den Lesern die Suche nach bestimmten Inhalten. Tags funktionieren wie Suchbegriffe bei einer Suchmaschinen-Suche und erlauben deshalb auch bei grossen Blogs mit vielen Beiträgen das einfache Auffinden der gewünschten Inhalte [28]. Die für diesen Blogeintrag gewählten Tags siehst du im nachfolgenden Bild rot eingerahmt

Weiterführende Informationen rund um das Thema Features findest du hier.

blog_tag.jpg

Beispiel von Tags für diesen Blogbeitrag: Website Konzeption, Webdesign, CMS

 

Sicherheit

Bis jetzt weisst du, worauf du beim Aussehen und den Erweiterungen des Blogs achten kannst. Aber: Wie kannst du einen Blog sicher und nachhaltig betreiben? Die verschiedenen Blogsysteme unterscheiden sich im Faktor Sicherheit. Folgende Aspekte kannst du beachten:

- Updates: Das Risiko böswilliger Attacken auf den Blog besteht unabhängig vom Blogsystem. Bei der Auswahl solltest du jedoch sicherstellen, dass das System regelmässig Sicherheitslücken schliesst [26, 28]

- Backup: Die Datensicherheit kann mit einem Backup-Tool sichergestellt werden. Das Tool erstellt automatisch eine Sicherungskopie aller Daten, einschliesslich Inhalt, Texten, Bilder sowie allen weiteren Medien. Unterschiedliche Blogsysteme bieten unterschiedliche Backup-Lösungen an, die von der manuellen Datensicherung bis zu automatisierten Cloud-Speichersystemen gehen [28].

- Spam-Schutz für Kommentare: Einige Blogsysteme verfügen über einen automatisierten Spam-Schutz für Kommentare. Mittels einer Spam Blacklist, einer Schwarzen Liste, die E-Mail-Adressen, URLs und IP- Adressen von Spammern enthält, werden Spammer daran gehindert einen Blogeintrag zu kommentieren [25, 28]. Mit einer aktuellen Blacklist kann somit eine Spam-Nachricht gestoppt werden. Damit kannst du Zeit sparen, da die Kommentare nicht manuell freigeschalten werden müssen. Zudem verwenden einige Blogsysteme CAPTCHAs zum Freischalten von Kommentaren. Das sind Codes, Bilder und Rätsel, die von Menschen gelesen werden können, aber in der Regel nicht von Maschinen [28, 30].

Beispiele von CAPTCHAs  Quelle: MC.AI

Blogsysteme im Vergleich

Da du nun weisst, worauf du achten musst, wenn du dich für ein Blogsystem entscheidest, vergleichen wir für dich die beliebtesten Systeme der Schweiz anhand der vorgestellten Faktoren. Gemäss Builtwith (Stand Mai 2020) sind die vier beliebtesten CMS, die mit einem Hosting-Paket deiner Wahl kombiniert werden können, Joomla!, Wordpress.org, Typo3 und Contao [21]. Da unser Blog mit dem CMS Drupal aufgebaut wurde, möchten wir dir natürlich auch dieses etwas genauer vorstellen. Selbstverständlich möchten wir dir die beiden weiteren Blogging-Möglichkeiten nicht vorenthalten und vergleichen deshalb für dich die vier beliebtesten Website-Baukästen und die zwei beliebtesten Blogging-Plattformen der Schweiz (gemäss Builtwith, Stand Mai 2020) [23, 24]. 

Die nachfolgende Tabelle vergleicht für verschiedene Anbieter die vorgestellten Faktoren. 

Vergleich der Blogsysteme.jpg

Tabelle 2: Vergleich der Blogsysteme anhand der Faktoren Zielgruppe, Kosten, Sicherheit, Personalisierung und Features

Die Einteilung der Zielgruppe erfolgte mit Hilfe der Bewertung anderer Blogger und ihren Erfahrungen sowie den Empfehlungen der Anbieter.

Dein praktischer Ratgeber für die strukturierte Wahl deines Blogsystems
Eine systematische Nutzwertanalyse hilft dir bei der Entscheidung, welches Blogsystem das Richtige für dich ist. So gehst du Schritt für Schritt vor [44,45]:

  1. Eingrenzung der in Frage kommenden Blogsysteme: Aufgrund von Faktoren wie dem Blog-Erfahrungslevel, der Unternehmensgrösse oder der adressierten Blog-Leserschaft kannst du eine erste Auswahl der für dich in Frage kommenden Alternativen treffen.

  2. Definition der Bewertungskriterien: Lege in einem zweiten Schritt die in der Analyse zu berücksichtigenden Entscheidungskriterien fest. Die oben beschriebenen Fragen und Faktoren helfen dir dabei.

  3. Gewichtung der Bewertungskriterien: ​Ordne jedem Kriterium nach der eingeschätzten Wichtigkeit einen Prozentsatz zu. Die addierten Prozentsätze aller Kriterien sollen 100% betragen.

  4. Festlegung des Bewertungsmassstabes: Bewerte jedes Kriterium mit Punkten. Die Skala muss hierbei genau definiert werden, Beispiele sind: 

    - Schweizer Schulnoten: 1 (ungenügend) bis 6 (sehr gut). Voraussetzung für diese Skala ist eine gute Kenntnis des Schweizer Notensystems. Zudem empfehlen wir das Verwenden von ganzen Noten, denn bei Halbnoten gibt es eine ungenügende Note mehr als bei den genügenden Noten. 
    - Punktwerte: z.B. 1 (sehr schlecht) bis 10 (exzellent)                                        

  5. Bewertung der Alternativen: Innerhalb der Alternativen multiplizierst du nun den Punkt jedes Kriteriums mit der zugeteilten Gewichtung. Das ergibt die Einzelgewichtung.

  6. Summierung und Auswahl: Nun summierst du die Einzelgewichtungen innerhalb der Alternativen. Die Alternative mit der höchsten Punktzahl entspricht deinen persönlichen Anforderungen am besten - du solltest dich für diese entscheiden.

Nachfolgend findest du eine Beispiel-Nutzwertanalyse für Nicole, die Persona, die in diesem Beitrag vorgestellt wurde. Sie möchte ihrem Vorgesetzten bald die Idee eines Unternehmens-Blogs präsentieren. Davor möchte sie aber einen privaten Blog erstellen, um etwas Blog-Erfahrung zu gewinnen und bei ihrem Chef mit praxisbezogenem Wissen zu punkten. Es soll ein Freizeit-Blog mit Tipps und Tricks rund um ihr Hobby Joggen werden. Blogs, denen sie selbst folgt, verwenden meist Wordpress.com, Tumblr oder Blogger.com. Deshalb wählt sie auch diese drei Alternativen.

Zur Bewertung der Blogsysteme hat sie die Kriterien von Tabelle 2 genutzt. Du kannst aber beliebig Kriterien hinzufügen oder löschen. Denn eine Nutzwertanalyse und ihre Bewertung muss stets den ​persönlichen Bedürfnissen angepasst werden. Die folgende Grafik stellt somit eine subjektive Bewertung von Nicole dar, welche nicht als Referenz genutzt werden sollte.

Nutzwertanalyse_.png

Tabelle 3: Nutzwertanalyse zum Vergleich der Blogsysteme Wordpress.com, Tumblr und Blogger.com 

Aufgrund dieser Nutzwertanalyse hat sich Nicole für Wordpress.com (mit der höchsten Punktzahl 5.3) entschieden und startet damit ihre ersten Blog-Versuche. Nun wünschen wir auch dir viel Spass beim Analysieren deiner für dich relevanten Blog-Kriterien und bei der Entscheidung für ein Blogsystem, das optimal zu deinen Bedürfnissen passt.

Die Autoren

kathrin.png
Kathrin Eberhard
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Manuel Kammermann
liv.png
Liv Enya Torresan
michelle.png
Michelle Loretan

Quellenverzeichnis

  1. Brandl, R. (03.04.2019). Die eigene Website erstellen: unser aktualisierter Guide für 2020, Abruf am 20.05.2020
  2. Ionos. (12.03.2020). Einen eigenen Blog erstellen - Schritt für Schritt Anleitung, Abruf am 20.03.2020 
  3. Ionos. (07.08.2019). Grundlegendes zu Domains, Abruf am 18.05.2020
  4. Domain Offensive. (17.08.2019.) Was ist ein Webspace?, Abruf am 19.05.202
  5. Schweizer Hosting. (o.D.). Was ist Shared Web Hosting?, Abruf am 19.05.2020
  6. Ionos. (08.01.2018). Kostenloser Blogging-Service oder Hosting in Eigenregie?, Abruf am 19.03.2020  
  7. Hoststar. (o.D.). Offizielle Webseite von Hoststar, Abruf am 18.05.2020
  8. Schöpfer, L. (09.11.2017). Was ist Managed Hosting?, Abruf am 19.05.2020
  9. Ionos. (28.04.2020). CMS-Vergleich 2020: Die beliebtesten Content Management Systeme, Abruf am 20.03.2020 
  10. Heng, C. (07.08.2019). What's the Difference Between a Content Management System (CMS), a Blog, a Web Editor and an Online Site Builder?, Abruf am 23.03.2020
  11. Kinsta. (13.04.2020). What Is a Content Management System (CMS)?, Abruf am 18.05.2020
  12. Contao. (o.D.). Offizielle Webseite von Contao, Abruf am 20.03.2020 
  13. Joomla.ch. (o.D.). Offizielle Webseite von Joomla!, Abruf am 20.03.2020  
  14. Typo3. (o.D.). Offizielle Webseite von Typo3, Abruf am 20.03.2020 
  15. Eggeling, T. (24.06.2014). Schritt für Schritt zum Linux-Webadmin, Abruf am 18.05.2020
  16. Retzl, D. (13.09.2017). Warum du deinen Blog unbedingt selbst-hosten musst, Abruf am 19.03.2020  
  17. Wordpress.com. (o.D.). Offizielle Webseite von Wordpress.com, Abruf am 19.03.2020
  18. Brandl, R. (27.10.2017). Was ist ein Homepage-Baukasten?, Abruf am 19.03.2020  
  19. Ismail, K. (13.08.2018). Blogging Platforms Compared: WordPress vs Tumblr vs Blogger, Abruf am 25.05.2020
  20. Hostpoint. (o.D.). Offizielle Webseite von Hostpoint, Abruf am 20.05.2020
  21. Builtwith. (o.D). CMS Usage Distribution in Switzerland, Abruf am 26.05.2020
  22. Builtwith. (o.D.). Web Hosting Usage Distribution in Switzerland, Abruf am 20.05.2020
  23. Builtwith. (o.D.). Hosted Solution Usage Distribution in Switzerland, Abruf am 20.05.2020
  24. Builtwith. (o.D.). Blog Usage Distribution in Switzerland, Abruf am 25.05.2020
  25. Rowse, D., & Garrett, C. (2012). ProBlogger: Secrets for Blogging Your Way to a Six-Figure Income. John Wiley & Sons.
  26. Carmichael, C. (aktualisiert am 05.05.2020). 10 Best Blogging Platforms, Abruf am 20.03.2020
  27. Phillips, C. (o.D.). How to choose the right blogging platform for you, Abruf am 25.03.2020
  28. Bair, A. (2019). Blogging for dummies. John Wiley & Sons.
  29. Pinggera, A. (20.06.2019). Wie viel kostet eine Website? Wir sehen uns 6 verschiedene Homepage-Typen an, Abruf am 25.03.2020
  30. Masters, A. (2009). Blogging Quick & Easy: A Planned Approach to Blogging Success. Orion Wellspring, Inc.  
  31. Will, M. (25.03.2020). 9 Best Blogging Platforms to Start a Blog in 2020, Abruf am 25.03.2020
  32. Smith, J. (o.D.). Before You Choose Your Blogging Platform, Consider These 6 Factors, Abruf am 25.03.2020
  33. Schäferhoff, N. (18.12.2019). WordPress vs. Joomla vs. Drupal How to Choose the Right CMS Platform, Abruf am 20.03.2020
  34. Alther, O. (2019 aktualisiert am 27.03.2020). Welche Blogging Plattform ist für dich?, Abruf am 20.03.2020
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  36. Drupal. (o.D.). Offizielle Webseite von Drupal, Abruf am 20.03.2020 
  37. Jimdo. (o.D.). Offizielle Webseite von Jimdo, Abruf am 20.03.2020  
  38. Brandl, R. (12.12.2019). Squarespace – schicker Baukasten, aber was taugt er wirklich?, Abruf am 25.05.2020
  39. Squarespace. (o.D.). Offizielle Webseite von Squarespace, Abruf am 25.05.2020
  40. Wix. (o.D.). Offizielle Webseite von Wix, Abruf am 20.03.2020 
  41. Mohan, M. (09.02.2015). Blogger vs. WordPress: The Ultimate Comparison With Pros & Cons, Abruf am 20.03.2020 
  42. Kulmann, O. (15.04.2018). WordPress vs. Tumblr: Zwei beliebte Blogging-Plattformen im Vergleich, Abruf am 20.03.2020 
  43. Verhovnik, O. (o.D.). Tumblr, Abruf am 20.03.2020  
  44. Putzhammer, C. (o.D.). Nutzwertanalyse, Abruf am 25.03.2020
  45. Windolph, A. (o.D.). Fundierte Entscheidungen treffen mit der Nutzwertanalyse, Abruf am 25.03.2020