Die Revolution der mobilen Toilette und Google Ads - Optimierung der alltäglichen Sitzung bis zur Websitzung

«Mit uns wird jede Sitzung zum Erlebnis» - das Motto ist Programm. Kompotoi setzt auf ein stylisches Design aus Holz statt Plastik, sowie auf eine hohe Benutzerfreundlichkeit. Zudem ist das Ganze sogar noch nachhaltiger als die herkömmlichen mobilen Toiletten. Unser Ziel war es, diese luxuriösen Mobil-Toiletten bekannter zu machen und eventuell sogar der Konkurrenz ein paar Kund*innen wegzuschnappen. Wie wir das mit Google Ads gemacht haben, erfährst Du hier.
Von: Ashan Schenker, Nico Bellabarba, Céline Geissbühler, Tetiana Zinchenko
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Vorwort 

Kompotoi vermietet, plant und verkauft Komposttoiletten seit 2012. Jojo Linder, der Gründer und Visionär von Kompotoi, hat es bereits bis in die Sendung «Die Höhle der Löwen» geschafft - die gewünschte 1 Million jedoch leider nicht erhalten.

Im Rahmen des Google Ads Seminars wollen wir nun versuchen Kompotoi mit gezieltem Pull-Marketing auch ohne die Million an die Spitze der mobilen Toiletten zu verhelfen. Dabei hatten wir nicht nur mit etablierten Konkurrenten wie ToiToi und Dixi zu kämpfen, sondern leider auch mit Google selbst.

Wenn du wissen willst, wie wir Kompotoi’s Google Ads Account auf den Kopf gestellt, und den Weg zum Erfolg geebnet haben, bleib dran!

Kompotoi - Ein Startup, das den Status Quo hinterfragt

Kompotoi wurde 2012 in Zürich durch Jojo Linder gegründet. Der ehemalige Eventorganisator ist sich der Probleme von herkömmlichen Miettoiletten bewusst und kam deshalb mit der Idee, aus «Scheisse» Geld zu machen. Seine Komposttoiletten aus Holz sollen zwar in erster Linie benutzerfreundlich und visuell ansprechend sein, vor allem aber auch nachhaltig. Deshalb ist es Jojo ein Anliegen regionalen wertvollen Dünger wiederzuverwenden - und zwar jedermanns Dünger. Zurzeit boomt jedoch das Geschäft mit Dünger und co. noch nicht wie es soll.

Die Komposttoiletten werden meist aufgrund des zusätzlichen Komforts und des ansprechenden Designs gebucht, und (noch) nicht wirklich aufgrund des Nachhaltigkeitsaspekts. Trotzdem läuft die «Scheisse» sehr gut und Kompotoi hat sogar den diesjährigen Swiss Excellence Produkt Award in der Kategorie Start-ups gewonnen.

Marktanalyse - Der kompetitive Mobil-Toiletten-Markt - Gibt es überhaupt noch andere Brands als Toi Toi?

Toi Toi - wer kennt’s nicht?! Immer sieht man diese ikonischen blau-weissen mobilen Toiletten auf Baustellen, Grossanlässen oder sonstigen Events. Doch gibt es überhaupt noch andere Hersteller oder ist Toi Toi ein Monopolist? DIXI gibt es sogar schon länger als Toi Toi und war der erste Anbieter von mobilen Toiletten in Europa. Einige Jahre später wurde Toi Toi gegründet und schliesslich fusionierten die beiden Firmen 1997 zu der ADCO-Gruppe, die nun als Weltmarktführer gilt (1). Daneben ist Condecta ein weiterer relevanter Anbieter von mobilen Toiletten auf dem Schweizer Markt.

In der Schweiz sind etwa 27’000 mobile Toiletten im Einsatz. Die ADCO-Gruppe zusammen mit Condecta beherrschen rund 70% des mobile Toiletten Marktes in der Schweiz. Die übrigen 30% teilen sich meist lokale, kleinere Betriebe auf. (2)

Doch Kompotoi positioniert sich nicht als Baustellen-WC, sondern spricht Kunden an, die auf Komfort, Design und Nachhaltigkeit Wert legen. Dieser Nischenmarkt ist auch bereit etwas mehr für die hochwertigeren Toiletten zu bezahlen. Insofern hebt sich Kompotoi von der Konkurrenz ab und spricht eine andere Zielgruppe an.

Kompotoi auf dem schönen Bundesplatz in Bern

Abbildung 1: Kompotoi auf dem schönen Bundesplatz in Bern

Zielgruppe - Für wen ist eigentlich Kompotoi?

Aus dem Gespräch mit Kompotoi ging hervor, dass Kompotoi mehrheitlich B2B Kunden, jedoch vereinzelt auch B2C Kunden anspricht.

B2C Kunden

Eine demographische Segmentierung erschien uns wenig sinnvoll, da Alter und Geschlecht unserer Meinung nach einen geringen Einfluss haben auf die Nachfrage nach Komposttoiletten. Vielmehr sind psychographische und verhaltensbezogene Merkmale relevant. Privatkunden, die preissensitiv sind und lediglich eine Miettoilette wollen nur fürs «Geschäft», greifen wohl kaum auf die teurere Kompotoi-Toilette zurück. Auf der anderen Seite gibt es Konsumenten, die mehr Wert auf Design und Komfort legen und gerne bereit sind, dafür mehr zu bezahlen. Auch statusorientierte Konsumenten, die einen prestigeträchtigen Event veranstalten, dürften an dieser Alternative interessiert sein.

B2B Kunden

Im B2B Bereich dürften die demographischen Faktoren, also etwa die Unternehmensgrösse, von grösserer Relevanz sein. Zudem spielen ebenso die Preissensitivität sowie die Werte einer Unternehmung eine wichtige Rolle. Ein besonders nachhaltiges Unternehmen wird wohl bei ihren Events eher auf eine Komposttoilette zurückgreifen als ein Unternehmen, das sich primär auf die Kosten fokussiert.

 

Da wir ein kleines Budget hatten, haben wir versucht, unsere Ads für B2C und B2B Kunden auszulegen. Insofern haben wir die Anzeigen relativ allgemein gehalten und uns auf die Wertversprechen von Kompotoi fokussiert.

Der Online-Marketing Auftritt von Kompotoi

Für einmal verbieten wir uns das Wortspiel mit dem Kompost und klassifizieren Kompotoi’s Online Marketing lediglich als ungenügend. Zurzeit soll zwar eine neue Website in den Startlöchern sein, jedoch mussten wir uns noch mit der bisherigen herumschlagen. Die Website ist nur bedingt responsive und zudem relativ unübersichtlich und etwas schlecht strukturiert.

 

Calls-to-Action fehlen - während wichtige Dinge wie das Kontaktformular nicht im Hauptmenü verlinkt sind. Es hat zwar eine Fülle an interessantem Content, jedoch ist es auch für uns immer noch relativ schwierig, spezifische Informationen zu finden.

Auch eine Facebook Page oder Instagram Page fehlt - ach nein, doch nicht. Halt einfach nicht auf der Website verlinkt. Und während zwar regelmässig gepostet wird, liegt der Fokus wohl kaum auf den Social Media Kanälen. Von Push-Marketing fehlt jede Spur - ist ja aber auch nicht so wichtig für B2B Unternehmen, oder etwa schon?

Was jedoch nicht zur Debatte steht, ist die Wichtigkeit von Pull-Marketing für B2B Unternehmungen wie es Kompotoi eines ist. Dabei sprechen wir allem voran von Suchmaschinenwerbung auf Google.

Kompotoi hat zwar einige Smart Campaigns online, diese sind jedoch auf sehr geringem Budget unterwegs. Etwas über 1000 CHF wurde während der letzten 365 Tage auf Google ausgegeben. Für eine Unternehmung mit Umsätzen im sechsstelligen Bereich, halten wir dies für relativ wenig. Jedoch ist das SEO von Kompotoi recht stark. Sie ranken an oberster Stelle bei Google für viele relevante Suchbegriffe.

Das SEA hapert jedoch noch ein wenig. Deshalb erklären wir dir jetzt Schritt für Schritt, wie wir Google Ads Kampagnen für Kompotoi aufgesetzt haben. 

Die Ziele und das initiale Setup unserer Google Ads Strategie

Die übergeordneten Ziele von Kompotoi waren einerseits die Bekanntheitssteigerung und andererseits die Neukundengewinnung - teilweise auch über das Abgreifen von Kunden der Konkurrenz. Daraus abgeleitet haben wir uns dazu entschieden, eine Brandkampagne, eine Produktkampagne, sowie eine Konkurrenzkampagne zu schalten. Was die Ziele der einzelnen Kampagnen waren und wie wir sie umgesetzt haben, erklären wir dir nachfolgend.

Brandkampagne

Das Primärziel der Brandkampagne war im Sinne von DYC das «Castle» von Komptoi gegen allfällige Mitbewerber zu verteidigen. Daher sollten die SERP für Brand Keywords voll mit Kompotoi Resultaten sein! Da wir während der Keyword-Research bemerkt haben, dass kaum jemand auf Kompotoi’s Brand Keywords bietet, erhofften wir uns damit sehr billige Klicks zu erhalten.

Konkurrenzkampagne

Über die Konkurrenzkampagne wollten wir einerseits mehr Brand Awareness generieren, sowie auch potenzielle Kunden der Konkurrenz abgreifen. Infolgedessen haben wir auf Keywords der Konkurrenz wie bspw. ToiToi geboten und unsere ökologischen und benutzerfreundlichen Alternativen präsentiert.

Produktkampagne

Das Ziel der Produktkampagne war es, mehr Kompotoi's zu vermieten, und zudem die Sichtbarkeit von Kompotoi für relevante Suchbegriffe zu erhöhen. Dabei wollten wir also warmen Traffic auf Kompotoi’s Website führen.

Kompotoi teilte uns mit, dass sie sechs Lager haben und vorzugsweise im Umkreis von 50km der Lager Toiletten ausliefern würden. Deswegen haben wir sechs Kampagnen kreiert, wo wir jeweils ein Lager mit einem 50km Radius für das Targeting ausgewählt haben. Wir hätten natürlich auch nur eine Kampagne erstellen können, wo wir gleich alle sechs Lager ins Targeting genommen hätten. Jedoch wollten wir möglichst wenig Kontrolle abgeben und in der Lage sein bspw. das Budget individuell anzupassen. Zudem konnten wir so auch die Keywords gezielter auf die Regionen anpassen und auf lokale Unterschiede reagieren. Die umliegenden Länder der Schweiz wurden im Targeting ausgeschlossen.

Nachfolgend zeigen wir dir, wie wir unser Google Ads Konto aufgebaut und die Kampagnen umgesetzt haben.

Wir haben die Anzeigengruppen jeweils nach Match Type sortiert. Pro Anzeigengruppe haben wir zudem jeweils zwei erweiterte Textanzeigen und eine responsive Suchanzeige erstellt. Auf Account-Ebene haben wir fünf Extensions (Sitelink-, Zusatzinformation-, Snippet-, Bild- und Anruferweiterungen) erstellt, die wir jeweils auf alle Anzeigen angewendet haben. Das Budget wurde während der gesamten Kampagnenlaufzeit aufgrund der effektiven Performance der einzelnen Kampagnen laufend angepasst.

Brandkampagne

Bei der Brandkampagne haben wir eine Anzeigengruppe für die neun Phrase Match Keywords erstellt. Wir haben versucht, möglichst viele Keywords auch in die Ad Copy zu integrieren, um die Anzeigenqualität und schlussendlich den Quality Score zu optimieren. Da nach unserem Wissensstand niemand auf die Brand-spezifischen Keywords wie «Kompotoi» bot, haben wir dort bloss 5% des Budgets allokiert.

Keywords

"kompotoi schweiz"

"compo toi"

"komptoi"

"kompotoi kaufen"

"komposttoi"

"kompotoi"

"kompotoi mieten"

"compotoi"

"kompotoi ag"

brand.png

Abbildung 2: Google-Suchanzeige der Brandkampagne 

konkurrenz.png

Abbildung 3: Google-Suchanzeige der Konkurrenzkampagne 

Konkurrenzkampagne

Auch bei der Konkurrenzkampagne haben wir bloss eine Anzeigegruppe erstellt für die 35 Phrase Match Keywords. Bei den Anzeigen, konnten wir die Keywords nicht im Anzeigentext verwenden, da wir die Marken der Konkurrenz nicht explizit erwähnen durften. Deshalb haben wir uns darauf fokussiert, die Wertversprechen, die Kompotoi von der Konkurrenz abheben, im Anzeigentext zu integrieren. So sollten potentielle Kunden gleich erkennen, wofür Kompotoi steht und was es so einzigartig macht.

Bei der Konkurrenzkampagne waren wir uns bewusst, dass viele Konkurrenten auf diese Keywords (z.T. ihre eigenen) bieten. Sprich der Wettbewerb war also relativ gross und deshalb auch die Klicks teuer. Trotzdem wollten wir eine Scheibe dieses Traffics abbekommen, da die Keywords hohes Suchvolumen aufweisen. Daraus Folgend haben wir uns für eine Allokation von 40% des Budgets entschieden.

Keywords

"dixi toilette mieten"

"dixi wc"

"dixi klo"

"toi toi toilette"

"dixi bestellen"

"dixi wc bestellen"

"toi toi toilette mieten"

"dixi mieten"

"dixi toiletten"

"toi toi klo"

"toitoi mieten"

"dixi wc mieten"

"toi toi bestellen"

"toi wc"

"dixi klo mieten"

"toi toi mieten"

"toitoi toilette"

"toi toi wc mieten"

"wc toitoi"

"dixi toilette bestellen"

"dixi klo alternative"

"toi toi wc"

"toy toy wc"

"toitoi wc"

"condecta kaufen"

"dixi toilette"

"dixi klo bestellen"

"condecta wc"

Produktkampagnen

Wie bereits erwähnt haben wir eine Kampagnen für jedes der sechs Lager erstellt. Pro Kampagne haben wir dann jeweils zwei Anzeigengruppen erstellt, eine für die Exact Matches (jeweils 5 Keywords) und eine für die Phrase Matches (jeweils 12 Keywords). Die Ads waren ähnlich gestaltet wie die der Konkurrenzkampagne, mit dem Fokus auf den Wertversprechen von Kompotoi. Wir haben aber auch die Keywords in den Anzeigentext integriert, um die Anzeigenqualität zu verbessern. Für die Produktkampagnen blieben noch 55% des Budgets übrig, welches wir mit 7.5% gleichmässig auf die sechs Kampagnen verteilt haben.

Keywords

"mobiles wc mieten"

"mobiles behinderten wc mieten"

"mobile toilette mieten"

"mobiles wc mieten"

"bio toilette mieten"

[kompost toilette]

[kompost wc]

[bio wc anlagen]

[trocken wc]

[bio toilette mieten]

[ökologische toilette]

[mobile toilette]

[miet wc]

[trockentoilette]

[komposttoilette]

[Festivaltoilette]

[wc vermietung]

products.png

Abbildung 4: Google-Suchanzeige der Produktkampagne

Negativ-Keywords

Um ungewollte Impressions auszuschliessen und folglich nicht für irrelevante Klicks bezahlen zu müssen, haben wir drei Negativ-Keyword-Listen erstellt. Eine generelle Liste mit Keywords wie Bewertungen, Coupon, Bilder, gebraucht, gratis, günstig etc. Eine Liste mit Kompotoi spezifischen Keywords wie Baustelle, DIY, Funktion, selber bauen, Hygiene etc. Und noch eine Liste mit den Konkurrenten Toi Toi, Dixi und Condecta. Wir haben alle drei Listen auf alle Kampagnen angewendet mit der Ausnahme der Konkurrenten-Liste auf die Konkurrenzkampagne. So konnten wir sicherstellen, dass nur Ads der Konkurrenzkampagne angezeigt wurden, wenn jemand einen Namen der Konkurrenz suchte.

Conversion Tracking

Da wir den Zugang zu Google Analytics erhielten, kreierten und importierten wir eine Sign-up-Conversion ins Google Ads Konto für das Absenden des Kontaktformulars. Des Weiteren haben wir eine Anruf Conversion implementiert.

overview.png

Abbildung 5: Übersicht aller Kampagnen

Umsetzung der Google Ads Strategie

9.11.2021: Mehr als nur ein Problem! Wieso klappt das bei uns mit Google nicht?

Nachdem wir endlich alles aufgesetzt haben (Ads, Conversion Tracking, Keywords), passierte es: «Ihr Konto wurde gesperrt». Der Grund? Eine «unpaid balance». Doch da noch keine unserer Kampagnen live war, war die Balance natürlich noch bei 0 CHF. Also zahlten wir 15 CHF im Voraus ein, in der Hoffnung, das Problem löse sich. Zudem kontaktierten wir den Support und haben einen Appeal beantragt. Es sollte lediglich 3-5 Werktage dauern bis wir eine Antwort erhalten.

10.11.2021: Massiver Zeitdruck und die Antwort lässt auf sich warten.

Da unser Konto immer noch gesperrt war, und wir bereits am nächsten Tag live gehen sollten, haben wir von einem anderem PC, mit anderer Kreditkarte und neuem Gmail Konto nochmals einen Account erstellt und die Kampagnen hineinkopiert. Doch aus unerklärlichen Gründen wurde das Konto wieder aus dem gleichen Grund gesperrt. Auch beim letzten verzweifelten Versuch mit wieder einem anderen PC, einer anderen Kreditkarte und einem neuen Gmail Konto sperrte Google den Account wegen «unpaid balance».

17.11.2021: Die Erlösung ist in Sicht.

Nach langem Hin und Her und dem Austausch mit Oli und Adi, haben wir uns entschieden, mit dem Google Ads Account von Kompotoi die Ads zu schalten.

18.11.2021: Die Arbeit kann endlich losgehen!

Wir wurden endlich mit dem 4. Aufsetzen der Kampagnen fertig und Google hat alle Ads angenommen. Es sollte uns nichts mehr im Wege stehen, um am 19.11.2021 endlich live zu gehen!

19.11.2021: Neue Schwierigkeiten und „Hallo! Hier bin ich wieder“ vom ersten Google Ads Konto.

Oh Schreck! Wir hatten noch keinen Franken ausgegeben, weshalb wir dann die Anzeigeneffektivität bei den einzelnen Anzeigen zusätzlich erhöht haben. Des Weiteren bemerkten wir, dass wir alle Kampagnen nach Conversions optimiert haben. Wir hofften, dass Google lediglich deswegen nicht ausgeliefert hat und änderten das Bidding auf «Klicks maximieren».

Unser erster Google Ads Account wurde an diesem Tag endlich wieder freigegeben. Super, das 4. Aufsetzen war also etwas überflüssig…Wir fuhren aber mit Kompotoi’s Google Ads Account weiter.

20.11.2021: Die Anzeigen sind live - die ersten Budget-Verbesserungen starten.

Google hat unsere Anzeigen ausgeliefert, jedoch nicht das komplette Tagesbudget ausgegeben. Deshalb erhöhten wir das Budget für die Brandkampagne und die Konkurrenzkampagne, welche die meisten Impression hatten. 

  • Brand-Kampagne (neu) → 1.50/Tag

  • Konkurrenz-Kampagne (neu) → 15/Tag

Auch das Budget für die Produktkampagnen haben wir erhöht, da wir vermuteten, dass eventuell das Budget mit 1.07 CHF/Tag gar nicht genügend gross war, um eine Auktion zu gewinnen und angezeigt zu werden. Zudem haben wir die Suchbegriffe analysiert und einige neue Begriffe zu den Keywords und den Negativ-Keyword-Listen hinzugefügt.

21.11.2021: Ausgeliefert, aber immer noch zu wenig

Da immer noch keine der Produktkampagnen etwas ausgegeben hat, erhöhten wir das Tagesbudget der Kampagne «Lager Zürich» auf 10 CHF/Tag, weil es die einzige Produktkampagne war, die ausgeliefert wurde. Eventuell spendet sie noch mehr mit mehr Budget. Let's see!

Das Budget der Brandkampagne haben wir zusätzlich erhöht, da wir noch Geld aus vorherigen Tagen übrig hatten und sie uneingeschränkt spenden sollte.

Zudem haben wir noch bei allen Kampagnen, das Suchnetzwerk von Google hinzugenommen in der Hoffnung das Tagesbudget ausgeben zu können.

Das Budget der Konkurrenzkampagne haben wir auf 30 CHF/Tag erhöht, um zu sehen, ob wir so das Volumen hinbekommen.

22.11.2021: Die Optimierungen nützen

Zum ersten Mal konnten wir das komplette Tagesbudget vollumfänglich ausreizen. Wir haben die Konkurrenzkampagne auf 15 CHF/Tag runtergesetzt.

26.11.2021: Überwachung und Kontrolle

Unser Kampagnen haben nun zu unserem Erstaunen sogar zwei Conversions registriert.

Da wir die vergangenen Tage jeweils ein wenig über das Budget hinausgeschossen sind, drosseln wir das Budget, sodass es bis Ende der Laufzeit aufgeht.

Bis Ende: Wir optimieren laufend weiter...

Es werden laufend neue Begriffe zu den Keywords, sowie auch zu den Negativ-Keyword-Listen ergänzt.

Ergebnisse und Fazit

Alle Kampagnen zusammen über die Laufzeit von 14 Tagen konnten folgende Ergebnisse erzielen:

campaign%20perfromance.png

Abbildung 6: Zusammengetragene Ergebnisse aller drei Kampagnen 

Wir konnten mit 205 CHF 310 Klicks erzielen aus 1810 Impressionen, was eine durchschnittliche CTR von 17.20% ergibt. Wir haben also durchschnittlich 0.66 CHF für einen Klick bezahlt. Aber wie relevant sind diese Zahlen überhaupt?

Klar sind die obigen Zahlen alles KPIs für erfolgreiches SEA. Viel wichtiger sind aber die nachfolgenden Statistiken, die dir zeigen ob der Paid Traffic auch konvertiert!

conversions.png

Abbildung 7: Andere KPI's der Kampagnen über die gesamte Laufzeit

Die vorgängig implementierten Conversion Events wurden beide getriggert. Einerseits konnten wir zwei Anrufe über die Konkurrenzkampagne verzeichnen. Weiter wurde auch das Kontaktformular 1x über die Brandkampagne und 1x über das die Produktkampagne St. Gallen abgeschickt. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit Kompotoi noch einige Conversions mehr erzielen hätten können, wenn die Landing Page etwas übersichtlicher gestaltet wäre.

In der nachfolgenden Tabelle kannst du die wichtigsten Statistiken der einzelnen Kampagnen nebeneinander vergleichen. Die Kampagne für Martigny und Graubünden sind nicht aufgeführt, weil sie keinen Rappen ausgegeben haben über die zweiwöchige Laufzeit.

Resultate%20Google%20Ads.png

Abbildung 8: Vergleich der wichtigsten KPI's aller Kampagnen

Es fällt auf, dass die Brandkampagne die billigsten Klicks ergattern konnte, sowie auch die meisten Conversions. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass die Landing Page und auch die Ads für die Brand Keywords als sehr relevant eingestuft wurden von Google. Weiter hat kaum jemand anders auf diese Keywords geboten.

Die Konkurrenzkampagne hatte zwar am meisten ausgegeben, jedoch nur eine Conversion und als Einzige ein auffallend schlechtes Ad Rating. Dies, weil Keywords wie ToiToi nicht in den Anzeigen verwendet werden durften, sowie auch nicht auf der Landing Page vorkommen. Es war also schwierig so gegen die Konkurrenz anzutreten, jedoch war der durchschnittliche CPC und die CTR besser als erwartet.

Die Produktkampagnen haben unsere Erwartungen etwas enttäuscht. Obwohl die Ads als gut eingestuft wurden und Kompotoi’s Landing Page relevanten Content zu den Keywords aufweist, waren die Klicks sehr teuer. Besonders in Basel war wohl die Konkurrenz sehr gross, während wir in Fribourg, St. Gallen und Zürich ähnliche Statistiken verzeichnen können. Es fällt jedoch auf, dass Zürich fast doppelt so viel Budget ausgegeben hat wie die anderen Produktkampagnen zusammen. Dies natürlich aufgrund unserer angepassten Budgetallokationen, die basierend auf dem Suchvolumen und weiter wohl auf dem Standort vieler Eventorganisationen zurückzuführen ist.

Was kann in Zukunft noch besser gemacht werden? Unsere Empfehlungen für Kompotoi

Während der Projektlaufzeit haben wir aus unseren Beobachtungen folgende Empfehlungen für Kompotoi ableiten können.

1. Traffic evaluieren mit Conversion Tracking

Mehr Traffic auf die Website bringen ist schön und gut, aber woher weiss man, ob das auch der richtige Traffic ist? Die Antwort ist Conversion Tracking. Damit lässt sich messen, welche Keywords schlussendlich auch zu Conversions führen. Wir empfehlen Kompotoi in Zukunft ein umfangreiches Conversion Tracking zu implementieren. Dabei können bereits einzelne Steps im Funnel als Conversion getrackt werden, sodass man bspw. Auch sehen kann wo Besucher abspringen und Verbesserungen vorgenommen werden können.

2. Smarte Kampagnen - doch etwas weniger smart?

Kompotoi hatte zuvor schon Google Ads geschaltet. Allerdings bloss smarte Kampagnen, die zwar schnell und einfach in der Umsetzung sind, aber kaum Aufschluss über die Performance geben. Beispielsweise kann man kaum eruieren welche Keywords wie gut performen. Insofern raten wir Kompotoi davon ab, smarte Kampagnen zu schalten, da sie mehr oder wie eine Black Box funktionieren.

3. Push Marketing komplementär zum Pull Marketing

Da Kompotoi für viele noch kein Begriff ist, fällt auch das Suchvolumen gering aus. Zwar kann man über Konkurrenzkampagnen etwas Brand Awareness schaffen, jedoch wäre es ideal das Pull Marketing über Google mit Push Marketing zu ergänzen. Eine Möglichkeit wäre über Google Display Kompotoi bekannter zu machen. Doch hier muss man sich bewusst sein, dass die Komposttoiletten von Kompotoi in erster Linie an B2B Kunden verkauft werden. Insofern sollte das Targeting gut eingestellt werden, um nicht unnötig Geld zu verprassen.

4. Budget

Kompotoi hat Umsätze im sechsstelligen Bereich aber nutzt kaum SEA. Wir sind davon überzeugt, dass optimierte Google Ads auf einem anständigen Budget zusätzlichen Umsatz und Profit möglich machen.

Wir hoffen, dass dir unsere Erklärungen beim Aufsetzen deiner nächsten Kampagne helfen werden. Wenn du nach unserem ganzen Gelaber dringend mal dein «Geschäft» verrichten musst, bestell dir doch ein Kompotoi nach Hause.

Die Autor*innen:

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Céline Geissbühler
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Nico Bellabarba
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Ashan Schenker
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Tetiana Zinchenko