So nutzt du Storytelling für deinen Blog

Hast du schon mal von Storytelling gehört? In diesem Blogbeitrag erklären wir dir, was Storytelling ist und wie es funktioniert. Ausserdem zeigen wir dir, wie du es ganz konkret für deinen Blog nutzen kannst.
Von: Luca Conciatori, Michael Lussi, Fabian Helg
Vom:
 

Stell dir vor, du bist der Marketingleiter eines Unternehmens und vor allem: Du bist verzweifelt. Deine Produkte werden fast nicht gekauft, kaum jemand kennt sie, und egal was du versuchst, es wird nicht besser. Du blickst neidisch auf deinen Konkurrenten eine Strasse weiter, stadtbekannt, beliebt, gefeiert und mit exponentiell steigenden Umsatzzahlen. Das Schlimmste daran: Er verkauft genau die gleichen Produkte wie du! Nach langem Überlegen fasst du dir ein Herz und gehst zu ihm in die Firma, um seinem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Was du dann erfährst, schockiert und fasziniert dich gleichermassen. Denn: Die Lösung wäre so einfach. 
Möchtest du wissen, was er gemacht hat? Dann herzlich willkommen in der Welt des Storytellings. Lies diesen Artikel und du wirst in der Lage sein, die Bekanntheit deines Produktes oder deines Blogs massiv zu steigern. Wir zeigen dir, worauf du achten musst, um Erfolge zu erzielen.

Was ist und wie funktioniert Storytelling? 

Storytelling bedeutet eigentlich nichts anderes, als eine Geschichte zu erzählen. Um dessen Ursprung zu finden, muss man sehr weit zurückreisen. Genauer gesagt 40’000 Jahre. In der spanischen El-Castillo-Höhle wurde zum ersten Mal ein Erlebnis aufgemalt. In den folgenden Jahrhunderten und Jahrtausenden tauchten immer mehr solche Höhlenmalereien auf. Lange konnte man diese Malereien allerdings nicht genau in einen Kontext setzen. Bis die kanadische Paläoanthropologin Genevieve von Petzinger anfing, die Malereien zu katalogisieren. Sie erkannte, dass gewisse Symbole an verschiedenen Orten immer wieder auftauchten. Diese Symbole hatten also eine klare Bedeutung. Diese Erkenntnis liess den Schluss zu, dass die Menschen auf diese Art miteinander kommunizierten. Es war ihre Art, Geschichten weiter zu geben [2].
In schriftlicher Form ist wohl die Bibel die älteste bekannte Art und Weise des Storytellings. Darin sind fast ausschliesslich Geschichten zu lesen. 

«Das wohl bekannteste und älteste Werk des Storytellings in schriftlicher Form ist die Bibel.»[1]

 

Storytelling wird in der heutigen Zeit in verschiedenen Bereichen genutzt. Man findet es wie erwähnt im Religionsunterricht mit der Bibel, in der Psychotherapie mit der narrativen Psychologie und in Unternehmen, bei denen durch Geschichten Traditionen, Werte und die Unternehmenskultur vermittelt werden. 
Mit dem Aufkommen der Kommunikationsgeräte wie Radio, Fernsehen und Computer wurde das Storytelling auch vermehrt als Werbung gebraucht. Kennst du beispielsweise die Werbung von Somersby, bei der der dicke Lord Somersby auf seinem Anwesen einen Apfel von einem Baum pflückt und der berühmte Apfel-Cider seinen Ursprung findet?

 

Die Werbung der Twix-Brüder, die sich zerstritten, jeder für sich selbst Twix herstellten und so den Ursprung der zwei Twix’ pro Packung bildeten?

 

Oder die Mobiliar-Geschichten? Bei diesen Werbungen werden Geschichten erzählt, und diese bleiben in Erinnerung. Deshalb ist das Storytelling bei Werbungen so effizient.

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Bei der Erzählmethode “Storytelling” wird explizites, aber vor allem implizites Wissen mit Hilfe von Metaphern vermittelt. Dabei wird der Zuhörer in die Geschichte mit eingebunden und stellt sich diese in eigenen Bildern vor. So kann er sich den Inhalt leichter merken und verstehen. Beim expliziten Wissen handelt es sich um Fakten, die für alle sichtbar sind. Das implizite Wissen hingegen ist individuell. Dazu gehören beispielsweise Vorstellungen und Erfahrungen einer Person. Das Storytelling bedient also eine sachliche (explizit) und eine emotionale (implizit) Ebene [3].

Was macht eine (gute) Geschichte aus?

Nachdem wir geklärt haben, was Storytelling ist und wie es funktioniert, drängt sich folgende Frage auf: Was macht denn eigentlich eine gute Geschichte aus? Zunächst sollte jede Geschichte eine gewisse Handlungsstruktur aufweisen, damit die Leser*innen ihr besser folgen und sie auch gut verstehen können. Dabei gibt es verschiedene Aufbaustrukturen, die sich im Storytelling etabliert haben [4]:

  • Drei-Akte-Struktur
  • Fünf Akte
  • Sieben-Akter
  • Heldenreise
     

Wir erläutern im Folgenden den klassischen Dreiakter, da er sich in unseren Augen für viele Storys gut eignet und man ihn bei Bedarf auch später noch verfeinern kann. Einen  Überblick zu den weiteren genannten Muster findest du beispielsweise hier. Der Dreiakter setzt sich – wie es der Name schon stark vermuten lässt – aus drei Akten zusammen:

  1. Exposition und Lock-In
  2. Peripetie
  3. Resolution

Den ersten Teil könnte man auch als «Einleitung» bezeichnen. Hier werden zunächst grundlegende Fragen beantwortet, welche für das Verständnis der Geschichte essentiell sind [5]: Wer erzählt die Geschichte? Wie wird die Geschichte erzählt? Wo und wann spielt sich die Handlung ab? Was wird genau erzählt und warum? Den Grund, warum du eine Geschichte erzählst, bezeichnet man als Inciting Incident. Darüber hinaus sollte man den Leser*innen zu Beginn auch die Protagonist*in der Geschichte vorstellen, damit sie sich besser in die Handlung hineinversetzen können und sich idealerweise auch gleich mit ihr identifizieren. Ein weiteres sehr wichtiges Element, das in deiner Einleitung auf jeden Fall vorkommen muss, ist der sogenannte Lock-in [5]. Darunter versteht man den Punkt, an dem sich die Leser*innen dazu entscheiden, dass sie bis zum Schluss dabei bleiben. Dies ist der wichtigste Moment in jeder Geschichte. Eine sehr effektive Möglichkeit, den Leser oder die Leserin an unsere Geschichte zu binden, besteht darin, einen zentralen Konflikt aufzuzeigen: Die Protagonist*in, die wir soeben kennen gelernt haben, bekommt plötzlich ein Problem, das sie im weiteren Verlauf bewältigen muss [6]. Um den Lock-in-Effekt zu verstärken, arbeiten wir hier am besten mit Emotionen und bringen die Leser*innen dazu, unsere Hauptfigur zu mögen. Diese «Masche» funktioniert in der Regel sehr gut, da der Mensch von Natur aus keine ungelösten Probleme mag und geistige Spannung wann immer möglich auflösen will [6].

Der zweite Abschnitt deiner Geschichte stellt den Hauptteil dar. Dieser beinhaltet die wertvollen Informationen deiner Geschichte und sollte daher auch ungefähr doppelt so lang sein wie der erste bzw. der dritte Akt [5, 7]. Der Begriff «Peripetie» kommt aus dem griechischen und wird gemäss Duden als «entscheidender Wendepunkt oder Umschwung» definiert. Nachdem wir zuvor die Ausgangslage beschrieben haben, beginnt in diesem Teil die eigentliche Handlung der Geschichte und wird vorangetrieben. Dabei darfst du zwischendurch auch ruhig mal etwas Tempo aus deiner Erzählung rausnehmen und den Leser*innen die Chance geben, durchzuatmen [5]. Dies erreichst du beispielsweise, indem du hin und wieder Dinge einbaust, die für das Verständnis der Geschichte nicht unbedingt nötig wären. Solche Auflockerungen werden auch als «Noise» bezeichnet (Ein kleines Beispiel für Noise hast du vor wenigen Augenblicken selbst gelesen, als wir dir den Begriffsursprung von Peripetie erläutert haben. Dieser ist für dein Verständnis des Aufbaus einer Geschichte nicht relevant – für diese kleine Verschnaufpause kannst du uns später danken). Wichtig ist, dass sich der zentrale Konflikt im Verlauf des zweiten Akts immer weiter zuspitzt: Nachdem die Protagonist*in zunächst noch erste Erfolge verzeichnen kann kommt der Umschwung und sie erreicht schliesslich zum Ende des Abschnittes ihren absoluten Tiefpunkt [5].

Zum Schluss der Geschichte folgt im dritten Teil die Resolution, also die Auflösung. Hier überwindet die Protagonist*in ihren Tiefpunkt und bewältigt den Konflikt [4]. Ihre Situation sollte nun besser sein als zu Beginn, da sich dadurch auch die Spannung beim Leser oder der Leserin auflöst und er oder sie zufrieden ist. Zwar können gewisse Geschichten auch mit einem schlechten Ausgang funktionieren, in der Regel bevorzugen die Leute jedoch ein Happy End [6].

Unabhängig von der Struktur kannst du deine Geschichte aufwerten und für die Leser*innen interessanter machen, indem du mehrere Handlungsebenen einbaust. Man unterscheidet hier zwischen A-Plot und B-Plot. Ersterer beinhaltet die eigentliche Handlung und ist von informativer Natur. Der B-Plot stellt eine persönliche Ebene dar und beinhaltet vor allem Emotionen [5]. Da viele Menschen auf Gefühle und Humor anspringen, sollte deine Geschichte auf jeden Fall mit dem B-Plot beginnen [5]. Natürlich kannst du noch weitere Handlungsebenen verwenden, dabei solltest du jedoch beachten, dass dies deine Leser*innen möglicherweise auch verwirren kann. Ein letztes Element, das wir dir für deine Geschichte empfehlen, sind Geheimnisse: Lass bewusst Dinge aus und erklär nicht immer alles, da deine Erzählung dadurch kürzer wird und sich die Leser*innen selbst Gedanken machen können [5].

Wie entwickelst du ein Storytelling-Konzept für deinen Blog?

Wie du siehst, solltest du nicht einfach planlos drauflos schreiben. Mache dir, bevor du mit dem Schreiben deiner Geschichte beginnst, Gedanken über die wichtigsten Punkte. Am einfachsten geht das, wenn du dir ein Konzept erstellst, wie du Storytelling in deinem Blog nutzen willst. Hierzu haben wir ein geeignetes Template für dich erstellt. Du kannst es direkt hier als PDF downloaden. 
 

Was macht deinen Blog einzigartig? 

Mit deiner Story musst du deinen potentiellen Kunden*innen mitteilen, was deinen Blog einzigartig macht. Dazu gehört auch darauf einzugehen, was die Vorteile deines Blog sind. Zähle hier nicht einfach die Vorteile auf, sondern versuche sie so in die Story einzubinden, dass das Interesse bei deinen Lesern*innen geweckt wird, mehr über deinen Blog zu erfahren. Eine gute Geschichte handelt nicht nur von deinem Blog sondern geht auf weitere Punkte ein. So zum Beispiel auf Kooperationen mit anderen Blogs, Gastautoren, durchgeführte Studien mit Partnerunternehmer etc. [8].

Wer erzählt die Story?

Deine Geschichte wirkt am besten, wenn sie von oder über reale Menschen handelt. Du kannst einerseits entweder direkt als Gründer deines Blog zu den Menschen sprechen. Andererseits gibt es aber vielleicht auch jemanden, der über dich und deinen Blog erzählen kann [8]. Zum Beispiel eine Autor*in, die berichtet, wie aufregend es war, mit dir an deinem Blog zu arbeiten. Es kann aber auch jemand sein, der von ausserhalb über dein Blog erzählt. So zum Beispiel eine Kunde*in oder eine sehr aktive User*in.

Wo wird deine Story publiziert?

Sobald du dir eine Story zurechtgelegt hast, versuche möglichst viel von diesem Content zu verwerten. Entscheide, wo deine Story publiziert wird. Welche Kanäle nutzt du bereits? Verwende deine Story für Newsletter, Social Media Posts, Blogbeiträge oder YouTube Videos. Wenn du eine gute Story hast, kannst du deren Content in vielen Variationen verwenden. 

Wann wird deine Story publiziert?

Du kannst einerseits die ganze Geschichte auf einmal erzählen. Andererseits kannst du  aber die Story auch aufteilen und sie Stück für Stück erzählen. So wird die Spannung und Neugier bei den Leser*innen geweckt. Wenn du zum Beispiel wöchentlich einen Post veröffentlichst, bei dem du den spannendste Teil weglässt und erst in der darauffolgenden Woche auflöst, kannst du bei den Leser*innen eine Spannung erzeugen. Eine weitere Möglichkeit ist, die Story geknüpft an bestimmte Ereignisse zu publizieren. Feiert dein Blog in naher Zukunft zum Beispiel ein Jubiläum, eignet sich dieser Anlass, um eine Story über die Gründung und Entwicklung deines Blogs zu erstellen. 

Welche Art von Geschichte möchtest du erzählen?

Du musst dir Gedanken machen, welche Art von Geschichte am besten zu deinem Blog, Produkt oder der aktuellen Situation passt. Hier stehen dir unterschiedliche Arten zur Auswahl [9]:

Art der Geschichte
Merkmale
Referenzbericht
  • wahre Geschichte
  • Erfahrung existierender Kunden
Unternehmensgeschichte
  • wahre Geschichte
  • Schildert Entwicklung deines Blogs
  • Sollte die wichtigsten Stationen der Entwicklung deiner Unternehmung wiedergeben
Produktgeschichte
  • Geeignet, wenn du Produkte verkaufst
  • Schildert Entwicklung eines Produkts
  • wahre Geschichte
  • geht auf die wichtigsten Eigenschaften des Produktes oder Dienstleistung ein
Erfahrungsbericht
  • Erzählt durch Kunden oder Mitarbeiter
  • Schildert Erfahrung mit deinem Blog
  • Weniger konkret als der Referenzbericht
  • Kann nur im weitesten Sinne mit deinem Blog zu tun haben
Fiktionale Geschichte
 
  • Erfundene Geschichte
  • Setzt deinen Blog oder dein Produkt in Szene

 

Wen möchtest du mit deiner Geschichte erreichen?

Geschichten können von Zielgruppen ganz unterschiedlich aufgenommen werden. Daher solltest du, bevor du mit Schreiben beginnst, dir bewusst sein, welche Zielgruppe du genau ansprechen möchtest [9]. Hier solltest du dir auch überlegen, ob die Geschichte, welche dir vielleicht bereits im Kopf herumschwirrt, überhaupt zu deinem Blog passt oder wie du diese Geschichte allenfalls passend machen kannst. Zielgruppen unterscheiden sich stark und reagieren unterschiedlich auf Emotionen [10]. Eine jüngere Zielgruppe musst du ganz anders ansprechen als eine ältere Zielgruppe. Vermarktest du Luxusgüter, sprichst du andere Personen an, als wenn du Discounterware vertreibst [11]. Grundsätzlich kannst du in deinem Blog die Leute direkt mit DU ansprechen. Mache dir auch Gedanken darüber, was deine Zielgruppe neben deinem Blog noch interessieren könnte und integriere diese Elemente gezielt in deine Geschichte [12]. Die Geschichte wird zudem durch die Leser*innen besser aufgenommen, wenn darin Ereignisse vorkommen, welche diese womöglich schon selbst erlebt haben [13]. Denke nicht an deine Produkte, sondern an die Gründe, warum potentielle Kund*innen deinen Blog oder Shop besuchen. Versuche, deine Kund*innen und Leser*innen besser kennenzulernen. So kannst du deine Geschichte massgeschneidert für sie erstellen. Um deine Leser*innen besser kennenzulernen, kannst du zum Beispiel eine Umfrage über Social Media starten [14]. Weitere Informationen zu diesem Thema findest du in unserem Blogbeitrag Personas erstellen - eine Wissenschaft für sich.

Was gilt es bei der Umsetzung von Storytelling im Blog zu beachten?

Nutze verschiedene Informationselemente

Das Internet bietet eine grosse Auswahl an Kommunikationsmittel. Du kannst deine Story neben einfachem Text mit Videos, GIFs, Bilder, Soundfiles etc. ausschmücken. Du musst aber darauf achten, dass du deine Leser*innen nicht mit zu vielen unterschiedlichen Medien überforderst. In der untenstehenden Tabelle zeigen wir dir die Eigenschaften der drei meist verwendeten Elemente, welche du neben einfachem Text in deinem Blog verwenden kannst. 

Element
Verwendung
Beachten
GIF [15]
  • Unterhaltung
  • Gifografik
  • kurze Anleitungen
  • bewegte Produktpräsentation
  • Nicht zu viele verwenden
  • Passt das Gif in den Kontex?
  • nicht zu grosse Datei (< 125 kByte)
  • Qualität
Video [16]
  • Vorstellung des Unternehmens 
  • Imagefilm
  • Produktvorstellung
  • Erklärung
  • Tutorials 
  • Support
  • Reportage
  • Kurze Videos verwenden (< 5 Minuten)
  • An passender Stelle platzieren
  • Video muss qualitativ hochwertig sein
Bild [17]
  • Statistiken (als Infografik darstellen)
  • Screenshots bei Anleitungen
  • Checkliste als Grafik
  • Individuelle Bilder
  • Keine Stockfotos
  • Firmenlogo auf Bilder integrieren
  • durchgängige Bildelemente und Filter

Halte dich an formale Vorgaben
 

Trotz aller Kreativität sollte sich deine Story an gewisse formale Vorgaben halten [18]. Verwende dazu auch aussagekräftige Headings (Haupt und Untertitel), denn sie sind meist das Erste, was die Leser*innen sehen.  

Verwende einen Leadtext der Spannung aufbaut

Die meisten User*innen entscheiden sich nach dem Titel und dem Lead, ob sie überhaupt weiterlesen. Der Lead sollte daher  in kurzer Form die Höhepunkte des Beitrags oder der Geschichte aufzeigen, ohne dass alles preisgegeben wird. Den Leser*innen soll ein spannender Ausblick geboten werden [19].

Weise Quellen korrekt aus und verwende weiterführende Links

Damit dein Blog von Leser*innen seriös wahrgenommen wird, musst du zwingend deine Quellen korrekt ausweisen [20]. Hier gibt es verschiedene Varianten, wie du die Quellen angibst. Du kannst einerseits die Quellen wissenschaftlich zitieren, so wie es in diesem Blog gehandhabt wird oder du kannst die Quelle auch direkt im Text verlinken. 

Deine Geschichte muss “lesbar” sein

Achte beim Schreiben deiner Geschichte auf die Lesbarkeit. Die Sätze sollten gut verständlich sein. Vermeide Verschachtelungen von Teilsätzen und Sätze über mehrere Zeilen. Von einem Business Blog erwartet man eine gewisse Professionalität. Dazu gehört auch, dass die Rechtschreibung eingehalten wird. Falls du bei der Rechtschreibung unsicher bist, lass deine Story von Mitarbeitern*innen oder Kollegen*innen durchlesen und hol dir ein Feedback ein.

Verwende hochwertigen Content

Wenn du Bilder oder YouTube Videos mit schlechter Auflösung verwendest, oder deine Bilder Wasserzeichen enthalten, bringt nicht einmal die emotionalste und spannendste Geschichte etwas. Deine Geschichte und deren Botschaft erreicht deine Zielgruppe wirkungsvoller und gezielter mit hochwertigem Content [21].

Hast du an alles gedacht?

Diese Checkliste bietet dir nochmals die Möglichkeit, zu überprüfen, ob du an alle wichtigen Punkte bei der Umsetzung des Storytellings gedacht hast.

  • Bilder, Gifs und Videos verwendet
  • Aussagekräftige Headings formuliert
  • Spanender Leadtext geschrieben
  • Quellen korrekt ausgewiesen
  • Geschichte ist “lesbar”
  • Text auf korrekte Rechtschreibung überprüft
  • Verwendeter Content ist qualitativ hochwertig

Wie kannst du Storytelling in einem B2B Blog einsetzen?

Lange galt Storytelling als Mittel für Image-Werbung von B2C-Marken. Die Persuasionsforschung, die sich mit der Frage nach der Medienwirkung beschäftigt, kennt die Kraft des Storytellings schon lange. Auch Neurowissenschaftler haben bestätigt, dass beim Zuhören von Geschichten das komplette Gehirn und insbesondere das limbische System aktiv sind [22]. Aus diesem Grund entdeckten in der jüngeren Vergangenheit auch B2B-Unternehmen das Storytelling für sich. Aus ihrer Sicht ist die Synchronisation der Gehirne spannend. Das heisst, dass beim Sender und Empfänger, also beim Unternehmen und den Kunden*innen, die gleichen Hirnregionen stark aktiviert werden. Dadurch lassen sich Botschaften äusserst gezielt vermitteln. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Geschichten die Ausschüttung des Hormons Oxytocin auslösen. Dieses Hormon wird auch “Kuschelhormon” genannt und wird dann erhöht, wenn man Mitgefühl empfindet oder Vertrauen aufbaut. Dies wiederum führt zu einer stärkeren Bindung zum Produkt oder dem Unternehmen [23].

Damit dir diese Bindung zur Business-Kund*in optimal gelingt, muss deine Story die bisher beschriebenen Elemente beinhalten. Allerdings ist es beim B2B-Marketing oft sehr effizient, wenn die Geschichte aus dem eigenen Unternehmen stammt. Ein Beispiel wäre die Werbekampagne von Coca-Cola, die dem aufkommenden Konkurrenzkampf für Softdrinks in Deutschland mit dem Argument begegnen, dass nur Coca Cola das Original sei. Um die Wichtigkeit des Originals zu unterstreichen und die Gastronom*innen von ihrem Produkt zu überzeugen, produzierten sie eine eigene Videoreihe, in der Starköch*innen echte Originalgerichte kochten:

Dabei ist es nicht schlimm, dass man als Kund*in nicht genau weiss, ob diese Geschichten wahr oder erfunden sind. Wichtig ist, dass darüber gesprochen wird und man sich gut daran erinnern kann. 
Weitere wichtige Punkte sind:

  • Stelle niemals das Produkt in den Mittelpunkt, sondern den Menschen. Verpacke die Geschichte so, dass du aufzeigst, welche Menschen dein Produkt brauchen und davon profitieren. 
  • Nimm deine Kund*innen mit auf eine Reise, deren Ziel die Kund*innen selbst sind. Zeig ihnen, wie sie mit deinem Produkt ein Problem lösen können und mit dem Resultat zufrieden sind. 
  • Es ist oft sinnvoll, wenn du die Geschichte gleich mit einem Konflikt beginnst, den deine Zielgruppe haben könnte. Die Lösung dazu wird zum Schluss der Story präsentiert.

In der heutigen Zeit ist Marketing ohne Storytelling auch im B2B-Business kaum mehr vorstellbar. Da mittlerweile beinahe alle Unternehmen auf diese Strategie zurückgreifen, gilt es, sich von den Geschichten der Konkurrenz abzuheben. Der Konkurrenzkampf existiert also nicht nur auf der Produktebene, sondern auch auf der Marketingebene.

Jetzt ran an die Tasten

Nun sollte der erfolgreichen Lancierung deines Business Blogs nichts mehr im Weg stehen: Du weisst Bescheid, was Storytelling ist, wie es funktioniert und worauf du besonders achten musst, wenn du es für deinen Blog nutzen willst. Als kleine Starthilfe findest du hier nochmals unser Template, das dich bei der Entwicklung eines Konzepts für deinen Blog bzw. deine Geschichte unterstützt. Ausserdem kannst du dir hier nochmals unsere Checkliste zur Umsetzung von Storytelling in deinem Blog anschauen.

Die Autoren

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Luca Conciatori
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Fabian Helg
Michael_Lussi.jpg
Michael Lussi

Quellenverzeichnis

[1] Klenner, J. (o. J.). Storytelling für Blogger – Mehr als Geschichten erzählen. Abgerufen 12. Mai 2020, von https://academy.blogfoster.com/storytelling-fuer-blogger/

[2] Hey, B. (o. J.). Am Anfang war der Buchstabe? – Die Entstehung von Storytelling. Abgerufen 12. Mai 2020, von https://www.textsturm.com/die-entstehung-von-storytelling/

[3] Klepp, E. (2015, Oktober 7). Wie du als Blogger Storytelling für dich nutzen kannst. Abgerufen 12. Mai 2020, von https://www.bloggerabc.de/wie-du-als-blogger-storytelling-fuer-dich-nutzen-kannst/

[4] Haftmann, C. (2018, Oktober 30). Storytelling - Wie baue ich eine Geschichte auf? Abgerufen 7. Juni 2020, von https://www.epubli.de/blog/storytelling-aufbau-einer-geschichte

[5] Bärlocher, D. (2020, Mai 14). Storytelling: Mechanismen, Theorien und Praxis. Vortrag bei der Veranstaltung Online-Marketing und -Vertrieb, Universität Bern. [Eigene Mitschrift]

[6] Meneikis, A. (2016, März 9). Die Drei-Akt-Struktur - Leser fesseln & langfristig binden. Abgerufen 7. Juni 2020, von https://www.selbstaendig-im-netz.de/content/die-drei-akt-struktur-wie-du-blog-artikel-schreibst-die-leser-fesseln-langfristig-binden/

[7] Ryssel, D. (2012, Oktober 12). Lexikon der Filmbegriffe: Dreiakter / Dreiaktstruktur. Abgerufen 7. Juni 2020, von https://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=2401

[8] BBG&G Advertising, Inc. (o. J.). The 5 “W’s” of Storytelling in Marketing. Abgerufen 7. Juni 2020, von https://bbggadv.com/the-5-ws-of-storytelling-in-marketing/ 

[9] Huesmann, A. (2016a, September 11). Storytelling im Marketing - die zehn besten Tipps für gute Stories. Abgerufen 12. Mai 2020, von https://www.die-schreibtrainerin.de/storytelling-marketing/

[10] Deutsches Institut für Marketing. (2017b, November). Storytelling - Checkliste: Was muss ich beachten? Abgerufen 12. Mai 2020, von https://www.marketinginstitut.biz/blog/wp-content/uploads/2017/11/Checkliste_-Storytelling.pdf

[11] Dunker, M. (2012, Februar 29). Zielgruppen finden und erfolgreich ansprechen. Abgerufen 12. Mai 2020, von https://www.akademie.de/wissen/zielgruppen-finden-erfolgreich-ansprechen/phase-4-kommunikationsbestandteile
 

[12] Kobsa, S. I. (2014, Juni 6). 4 Top Storytelling Beispiele zur Inspiration und Optimierung Deines Content Marketings. Abgerufen 12. Mai 2020, von https://blog.contentbird.io/de/4-top-storytelling-beispiele-zur-inspiration-und-optimierung/

[13] avenit AG. (2013, Dezember 27). Storytelling - der Weg, der in die Köpfe führt. Abgerufen 12. Mai 2020, von https://www.avenit.de/de/blog/storytelling-der-weg-der-in-die-koepfe-fuehrt/

[14] NETZWERKFILMS GmbH. (2019a). Storytelling: Was ist das & warum ist das so wichtig? Abgerufen 12. Mai 2020, von https://www.netzwerkfilms.ch/storytelling-was-ist-das--warum-ist-das-so-wichtig.html#

[15] Köhler, K. (2018, April 5). So nutzen Sie GIFs im Marketing. Abgerufen 7. Juni 2020, von https://blog.hubspot.de/marketing/gifs-im-marketing/

[16] Swiss Direct Marketing AG. (2019, Oktober 14). Warum Sie auf Video-Marketing setzen sollten. Abgerufen 7. Juni 2020, von https://www.mysdm.ch/blog/warum-sie-auf-video-marketing-setzen-sollten/

 [17] Tamblé, M. (2019, August 15). Bilder für deinen Content: 7 Tipps & Tools [+Infografik]. Abgerufen 7. Juni 2020, von https://unternehmer.de/marketing-vertrieb/225918-bilder-content-marketing-tipps

[18] Weller, R. (2015, November 2). Die perfekte Blogartikel-Struktur und warum Schreiben mit System wichtig ist. Abgerufen 12. Mai 2020, von https://www.toushenne.de/newsreader/schreiben-mit-system-warum-die-blogartikel-struktur-so-wichtig-ist.html

[19] Contenmaker AG. (o. J). Texte schreiben fürs Web: Diese Tipps sollten Sie beachten. Abgerufen 7. Juni 2020, von https://contentmaker.ch/texte-schreiben-web-tipps/

[20] Beier, P. (2015, Februar 12). Quellenangaben für Blog-Artikel, bitte!. Abgerufen 7. Juni 2020, von https://pascalebeier.de/quellenangaben-fuer-blog-artikel-bitte/

[21] NETZWERKFILMS GmbH. (2019b). Storytelling: Was ist das & warum ist das so wichtig? Abgerufen 12. Mai 2020, von https://www.netzwerkfilms.ch/storytelling-was-ist-das--warum-ist-das-so-wichtig.html#

[22] Fuchs, W. T. (2009): Warum das Gehirn Geschichten liebt. Mit den Erkenntnissen der Neurowissenschaften zu zielgruppenorientiertem Marketing. Freiburg u.a.: Haufe

[23] Sammer, P. (2018, März 20). Storytelling – so erzählen Sie im B2B gute Geschichten. Abgerufen 7. Juni 2020, von https://www.marconomy.de/storytelling-so-erzaehlen-sie-im-b2b-gute-geschichten-a-696083/